Niederlage gegen Brasilien

SID
Vital Heynen und seine Jungs verloren deutlich gegen Brasilien
© getty

Die deutschen Volleyballer haben zum Auftakt der WM in Polen von Titelverteidiger Brasilien klar die Grenzen aufgezeigt bekommen. Im ersten Spiel der Vorrundengruppe B musste sich die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen den Südamerikanern in 1:32 Stunden mit 0:3 (21:25, 19:25, 17:25) geschlagen geben. Nächster Gegner für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) ist am Mittwoch (13.00 Uhr) Vize-Weltmeister Kuba.

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"Brasilien war eine Nummer zu groß und einfach zu stark. Man hofft immer, dass sie am Anfang eines großen Turniers noch nicht so stark sind, doch heute waren sie das", sagte Heynen dem SID: "Wir waren nur im ersten Satz richtig gut, Brasilien hat dagegen jede Möglichkeit zu Punkten genutzt und wir haben uns zu viele Fehler geleistet."

Das DVV-Team begann vor 5000 Zuschauern in der Arena Spodek in Kattowitz selbstbewusst und lag schnell mit 8:5 in Führung, dann erfolgte ein Bruch im Spiel. Die Brasilianer nutzten Unkonzentriertheiten und schwache Annahmen im Team des Olympia-Fünften konsequent aus. Trotz der starken Aufschläge von Georg Grozer ging der Durchgang nach 25 Minuten verloren. Die Südamerikaner nutzten ihren dritten Satzball.

Danach lief es genau umgekehrt. Brasilien, das vor dem Duell mit der deutschen Mannschaft 25 der vergangenen 29 WM-Spiele gewonnen hatte, zog zunächst davon. Doch die Heynen-Schützlinge machten es wieder spannend, agierten stark im Block und hielten das Spiel offen. Grozer war weiterhin der auffälligste Deutsche, blieb bei seinen Angriffen aber immer wieder hängen.

Sechste 0:3-Pleite in Folge

Brasilien, Weltranglistenerster, spielte seine große Erfahrung und Überlegenheit aus. Ohne jede Hektik dominierte der Favorit und brachte auch den zweiten Satz souverän nach Hause. Einige DVV-Spieler ließen vor der zehnminütigen Pause bereits die Köpfe hängen.

Das Team um Kapitän Jochen Schöps schaffte es nach der Rückkehr nicht mehr, die Brasilianer ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Der WM-Achte von 2010 leistete sich zu viele Fehler, um den Favoriten zumindest in einen weiteren Satz zu zwingen. Für die DVV-Auswahl war es das sechste 0:3 in Folge gegen Brasilien.

Die deutsche Mannschaft hofft trotz der klaren Niederlage nach Platz fünf bei Olympia vor zwei Jahren auf einen weiteren Schritt nach vorne. "Man muss verstehen, dass wir nicht der Favorit sind. Aber wenn man als Mannschaft nicht daran glaubt, schaffen wir es niemals", hatte Heynen vor dem Turnier gesagt. Der 45 Jahre alte Belgier hat das Team 2012 übernommen und soll es auch zu den Olympischen Spielen 2016 nach Rio de Janeiro führen - am liebsten mit einer WM-Medaille im Gepäck.

Historischer Triumph möglich

Die Brasilianer streben bei der WM einen historischen Triumph an: Sie können als erste Nation zum vierten Mal in Serie Weltmeister werden. Auch in Polen gehören sie neben Olympiasieger Russland zu den großen Favoriten.

Deutschland trifft in der Vorrunde bis Sonntag nach dem Kuba-Spiel noch auf Finnland, Tunesien und Südkorea (jeweils 16.30 Uhr). Die ersten vier Teams der Sechsergruppe qualifizieren sich für die zweite von drei möglichen Gruppenphasen. Das Endspiel findet am 21. September in Kattowitz statt. Die bislang einzige deutsche WM-Medaille hatte die DDR mit Gold 1970 in Bulgarien gewonnen.

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