Friedrichshafen holt den Pokal

SID
Max Günthör feiert mit Friedrichshafen den zwölften Pokalsieg in der Klubgeschichte.
© getty

Breit grinsend und mit einer goldenen Krone auf dem Kopf erklomm Max Günthör das Siegerpodest. Der Volleyball-Nationalspieler feierte mit dem VfB Friedrichshafen im westfälischen Halle ausgelassen den zwölften Pokaltriumph des Klubs nach einem packenden Fünf-Satz-Krimi gegen die Berlin Recycling Volleys.

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"So ein Spiel hat keiner von uns erwartet, es ging wirklich hin und her. Ich habe zum ersten Mal so eine tolle Atmosphäre beim Pokalfinale erlebt", sagte Günthör nach dem 3:2 (20:25, 25:15, 20:25, 25:26, 15:12) des Rekordsiegers gegen den deutschen Meister, nach dem er als bester Spieler des Finals ausgezeichnet wurde. Auch VfB-Coach Stelian Moculescu war begeistert: "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Oft haben wir in letzter Zeit 2:3 verloren. Da war schon ein Trauma zu überwinden. Heute haben wir füreinander und miteinander gekämpft."

Zuvor hatten die Roten Raben Vilsbiburg im Frauen-Endspiel den "Pott" zum zweiten Mal nach 2009 nach Niederbayern geholt. Der Bundesliga-Zweite gewann klar mit 3:0 (25:22, 25:22, 25:20) gegen die VolleyStars Thüringen aus Suhl.

Für Berlin endete bei den Männern auch das dritte Pokalendspiel nach 2004 und 2005 gegen die "Häfler" mit einer Niederlage. Die Premiere im Gerry Weber Stadion hatte sich der deutsche Meister eigentlich anders vorgestellt.

Blitzstart von Berlin

Die Pokalendspiele werden seit 2006 in Halle ausgetragen, Berlin erreichte zum letzten Mal 2005 ein Finale. "Es gibt nur einen Grund, ein Finale zu spielen - und das ist, den Sieger zu ermitteln. Und der wollen wir sein", hatte Berlins Trainer Mark Lebedew vor dem Spiel gesagt.

Vor 10.200 Zuschauern erwischten die BR Volleys, die ihren letzten von insgesamt drei Pokaltiteln vor 14 Jahren geholt hatten, einen Blitzstart und gingen mit einem Sieben-Punkte-Polster in die erste technische Auszeit. Die Führung gab das Team von Coach Lebedew nicht mehr ab und holte sich den ersten Satz. Im zweiten Durchgang drehten die "Häfler" aber auf und glichen locker zum 1:1 aus.

Unter den Augen der beiden Bundestrainer Giovanni Guidetti und Vital Heynen, die in Halle ihre Verträge bis 2016 verlängerten, entwickelte sich ein heißer Kampf um den dritten Satz, in dem Berlin am Ende etwas frischer wirkte. Angetrieben durch die über 1000 Berliner Fans zog das Team aus der Hauptstadt zwischenzeitlich auf acht Punkte davon, ließ sich aber vor dem Satzball zum 25:20 noch einmal aus der Ruhe bringen.

Suhl wartet weiter auf Pokalsieg

Im vierten Durchgang agierten beide Teams wie im zweiten, die Häfler erzwangen den Entscheidungssatz, den der Rekordsieger mit seiner ganzen Routine nach Hause brachte.

Im Frauen-Endspiel zeigten die Raben um die deutsche Nationalspielerin Jennifer Geerties eine souveräne Leistung und hatten die Partie zu jeder Zeit im Griff. Die VolleyStars hatten trotz der Unterstützung der über 1000 mitgereisten Suhler Fans das Nachsehen. Suhl wartet damit weiter auf den zweiten Pokalerfolg nach 2008. Dabei hatte der Bundesliga-Siebte im Halbfinale noch Titelverteidiger Schweriner SC ausgeschaltet, konnte diese Leistung in Halle aber nicht bestätigen. Vilsbiburg hatte den Dresdner SC aus dem Wettbewerb geworfen.