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"Mein Favorit ist Badmofo JoJo"

Joanne Calderwood hat große Ziele in der UFC
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SPOX: In der MMA-Szene und gerade auch in den Vereinigten Staaten gehört zum Sport eigentlich auch immer eine entsprechende Show. Sie wirken allerdings stets sehr ruhig und zurückhaltend - dies ändert sich jedoch schlagartig, wenn der Gong ertönt. Was passiert in diesem Moment mit Ihnen?

Calderwood: Sobald ich den Käfig betrete, bin ich komplett fokussiert - auf eine gewisse Art und Weise bin ich eine andere Person. Ich nehme jede Sekunde sehr ernst. Würde ich das nicht tun, dann hätte ich wohl sehr schnell ein ernsthaftes Problem. Man darf da drin keine Emotionen zeigen, muss jederzeit Herr der Lage sein - und das geht nur mit einer entsprechenden Konzentration. Ich lasse lieber Taten statt Worte sprechen.

SPOX: Durch Ihre eindrucksvollen Auftritte im Octagon haben Sie sich über die Jahre gleich mehrere Spitznamen angeeignet. Während "JoJo" und "The Silent Assassin" eher konservativ klingen, stechen vor allem "Cyborginho" und "Dr. Kneevil" heraus. Haben Sie einen persönlichen Favoriten?

Calderwood: Da sind in der Tat einige zusammengekommen, ich kann sie mir gar nicht alle merken (lacht). Allerdings ist mein persönlicher Favorit "Badmofo Jojo".

SPOX: Einer Ihrer ersten Kämpfe fand direkt vor 18.000 Zuschauern in Indien statt. Welche Rolle spielt für Sie der Faktor Nervosität?

Calderwood: Ich erinnere mich noch genau. Es war damals erst mein zweiter Kampf. Man kann sich also vorstellen, dass ich noch so richtig nervös war. Hinzu kam diese beeindruckende Atmosphäre vor so vielen begeisterten Menschen kämpfen zu dürfen. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich von dem Umfeld eigentlich gar nicht so viel mitbekommen habe. Natürlich hört man den Jubel der Zuschauer, jedoch war ich völlig auf meine Gegnerin fokussiert, habe alles andere so gut es ging ausgeblendet. Wenn man sich ablenken lässt, dann kann es schließlich sehr schnell ins Auge gehen (lacht).

SPOX: Was waren ihre Eindrücke außerhalb des Events?

Calderwood: Ich war nur sehr kurz dort und habe außerhalb meines Hotels nicht wirklich viel gesehen. Ich wollte diese Chance unbedingt nutzen, deswegen lag mein Augenmerk nur auf dem Event an sich. Allerdings waren die Leute dort sehr nett zu mir. Es hat mich ein wenig an Thailand erinnert, was schön war. Dennoch habe ich auf dem Weg zum Flughafen auch die andere Seite gesehen. Der Anblick von obdachlosen Kindern und ihren Familien hat mich sehr berührt.

SPOX: Wie soll es für Sie weitergehen?

Calderwood: Für mich stand schon immer die Chance im Vordergrund, mich mit anderen Kämpferinnen messen zu können. Ich liebe das Training, den Sport und die Menschen mit denen ich arbeite. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Einzig, dass es jetzt auf dem höchst möglichen Level der Fall ist. Natürlich habe ich auch den UFC-Strohgewichts-Titel noch nicht abgeschrieben, er ist und bleibt mein großes Ziel. Mal schauen, was die Zukunft bringt.

Seite 1: Calderwood über The Ultimate Fighter, ihren alten Job und Schottland

Seite 2: Calderwood über ihr zweites Ich, die Spitznamen und ihre Zukunft

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