UFC

Mighty Mouse nicht zu schlagen

Von Oliver Copp
Weiterhin Champion: Fliegengewichtschampion Demetrious Johnson
© getty

Keinen Zweifel ließ der UFC Fliegengewichtschampion Demetrious Johnson daran, dass er die Nummer eins seiner Gewichtsklasse ist. Herausforderer Ali Bagautinov war über weite Strecken maximal Statist.

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Eine der Binsenweisheiten im Kampfsport ist, dass jeder schlagbar ist und jeder noch so große Außenseiter eine reelle Siegeschance hat. Am Samstag fand sie im kanadischen Vancouver bei UFC 174: Johnson vs. Bagautinov jedoch keine Anwendung, denn der hoch favorisierte Weltmeister Demetrious Johnson dominierte seinen Herausforderer Ali Bagautinov über fünf Runde und gewann am Ende verdient nach Punkten.

Bagautinovs beste Szenen waren einige Suplessen, doch er konnte daraus zu keinem Zeitpunkt Kapital schlagen. Auch seine berühmten Fäuste prallten am Kinn des Weltmeisters wirkungslos ab. Mehr noch: Es war schon früh klar, dass der Dagestaner Bagautinov mit der Johnsons Klasse nicht mithalten kann.

Wer ist der Nächste?

Als nächstes könnte es zu einem Wiedersehen mit John Dodson kommen, der Johnson bereits einmal ohne Erfolg herausforderte.

Im zweiten Hauptkampf des Abends zeigte der Lokalfavorit Rory MacDonald gegen Tyron Woodley aus den USA die technisch beste und dominanteste Leistung seiner Karriere. Woodley ist für zwei Dinge bekannt: Sein gefährliches Striking und sein überlegenes Ringen.

Rory MacDonald neutralisierte Woodleys Striking, indem er ihn schon früh positionell in die Defensive und an den Rand der Kampffläche zwang, wogegen der Amerikaner über drei Runden kein Gegenmittel fand. MacDonald gehörte die Mitte des Octagons, Woodley der Rückwärtsgang.

MacDonald ungefährdet

Zu allem Überfluss gelang dem Kanadier in der dritten Runde auch noch ein Takedown gegen Woodley. Spätestens dort war klar, dass der Kampf gelaufen ist. Man mag zu Joe Rogans immer wiederkehrendem Kommentar, dass Woodleys Muskelmasse ihm mit fortschreitender Zeit zum Problem wird, stehen, wie man will. Tatsache ist aber, dass spätestens gegen Ende der zweiten Runde bei Woodley pumpen angesagt ist und sein Tempo merklich runtergeht.

So fuhr MacDonald einen völlig ungefährdeten Sieg ein und positionierte sich auf diese Art und Weise als logischer nächster Titelherausforderer. Ob es tatsächlich klappen wird mit dem Titelkampf entscheidet sich in wenigen Wochen, wenn Robbie Lawler und Matt Brown aufeinandertreffen. Ein spektakulärer KO-Sieg von Lawler, und er kommt zum Zug. In allen anderen Fällen hat MacDonald gute Chancen, selbst den Zuschlag zu bekommen.

Ein geteilter Sieg

Ryan Bader stand gegen Rafael Cavalcante mit dem Rücken zur Wand, was seine Relevanz im Halbschwergewicht angeht. Der Ultimate Fighter-Sieger zeigte gegen seinen brasilianischen Gegner die wohl beste Leistung seiner Karriere. Zwar reichte es nicht für einen vorzeitigen Sieg, aber jemanden wie den früheren Strikeforce-Champion Cavalcante drei Runden lang vorzuführen, bedeutet am Ende vielleicht mehr.

Andrei Arlovskis UFC-Rückkehr entwickelte sich völlig anders, als die Fans es sich gewünscht hätten. Zwar bekam er gegen Brendan Schaub einen geteilten Punktsieg zugesprochen, aber der Kampf war so schlecht, dass es keinen Sieger gab. Unter dem PRIDE-Regelwerk hätte Schaub den Kampf klar gewonnen gehabt, aber im in der UFC gültigen Ten-Point-Must-System, bei dem Punktrichter in extrem knappen Runden dazu angeregt werden, doch das Zünglein an der Waage zu finden, war die Entscheidung für Arlovski keine Vollkatastrophe.

Jimmo muss aufgeben

In den ersten beiden Runden geschah jedoch so wenig, dass man den Sieger hätte würfeln können. Die Würfel von zwei Punktrichtern sahen dort Andrei Arlovski vorn, sodass auch die dritte Runde, die klar an Schaub ging, nichts mehr am Ergebnis änderte.

Ovince St. Preux besiegte Ryan Jimmo nach 2:10 Minuten der zweiten Runde, als Jimmo verbal aufgab. Er schien sich am Arm verletzt zu haben. Kiichi Kunimoto zwang Daniel Sarafian schnell mit einem Würgegriff zur Aufgabe - eine peinliche Niederlage für den Ultimate Fighter-Kandidaten.

Valerie Letourneau sicherte sich eine geteilte Punktrichterentscheidung gegen Elizabeth Phillips. Yves Jabouin setzte sich nach Punkten gegen Mike Easton durch. Tae Hyun Bang knipste Kajan Johnson in der dritten Runde mit einer Rechten die Lichter aus. Michinori Tanaka sicherte sich einen einstimmigen Punktsieg gegen Roland Delorme. Im Eröffnungskampf des Abends besiegte Jason Saggo Josh Shockley nach 4:57 Minuten der ersten Runde durch technischen Knockout.

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