WM-Aus für Turner Nguyen

SID
Marcel Nguyen verpasst wegen einem Kreuzbandriss die WM
© getty

Schock für die deutschen Kunstturner: Knapp drei Wochen vor den Weltmeisterschaften im chinesischen Nanning hat sich Marcel Nguyen das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen und fällt bis weit in das nächste Jahr hinein aus. Der zweimalige Barren-Europameister aus Stuttgart zog sich diese schwere Verletzung am Wochenende im WM-Trainingslager in Kienbaum beim Abgang von den Ringen zu.

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Der Olympia-Zweite im Mehrkampf und am Barren befand sich schon am Sonntag auf dem Weg zu weiteren ärztlichen Untersuchungen nach München. Eine Operation soll schon in den nächsten Tagen durchgeführt werden, ein genauer Termin stand zunächst noch nicht fest.

Der 27-Jährige hatte zwar in den vergangenen Monaten mit schwankenden Leistungen nicht immer überzeugt, galt aber dennoch für die am 3. Oktober in Südchina beginnenden Welttitelkämpfe als feste Größe. "Wir wollten ihn dahin bringen, dort wieder einen Sechskampf zu turnen", sagte Bundestrainer Andreas Hirsch.

Toba ebenfalls verletzt

Zwar wird die Qualifikation für die WM 2015 in Glasgow, wo die Olympia-Tickets vergeben werden, durch das Fehlen des Halb-Vietnamesen nicht in Gefahr geraten, dennoch dürfte die deutsche Riege geschwächt sein. Überdies laboriert der deutsche Vize-Meister Andreas Toba aus Hannover derzeit noch an einer Beinverletzung.

Für Nguyen nachnominiert wurde Helge Liebrich aus Wetzgau. Selbst bei optimalem Heilungsverlauf dürfte der besonders in Asien ungemein populäre Gerärartist auch für die Europameisterschaften im April 2015 im französischen Montpellier noch nicht wieder zur Verfügung stehen.

Alle Hoffnungen in Hambüchen

Einziger realistischer Medaillenkandidat des Deutschen Turner-Bundes bei der WM ist nunmehr der ehemalige Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen. Der Sportmanagement-Student aus Wetzlar hat nicht nur am Königsgerät, sondern auch im Mehrkampf gute Chancen auf Edelmetall.

Nguyen ist bereits der dritte deutsche Turner, der wegen eines Kreuzbandrisses im Reich der Mitte nicht an die Geräte gehen kann. Wegen der gleichen Blessur fehlen bei den Frauen die Olympia-Vierte Janine Berger aus Ulm sowie die Detmolderin Nadine Jarosch.