"Kein Cut nach Rio 2016"

SID
Fabian Hambüchen will noch lange weitermachen
© getty

Fabian Hambüchen blinzelte in die Morgensonne von Kienbaum, holte kurz Luft und hatte dann echte Neuigkeiten zu verkünden. Der ehemalige Reck-Weltmeister will seine einzigartige Karriere auch über Olympia 2016 in Rio fortsetzen.

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"Je nach Gesundheitszustand möchte ich schon noch ein bisschen weitermachen. Einen richtigen Cut wird es nach Rio nicht geben", sagte der immerhin schon fast 27-Jährige am Dienstag beim Medientag des Deutschen Turner-Bundeds (DTB) dem "SID".

Zwar wird der Wetzlarer ab 2017 eher nicht mehr als Fulltimeturner im Mehrkampf an die Geräte gehen, aber speziell am Reck, seinem Paradegerät, mag der Wetzlarer noch nicht so recht aufhören. Auch als Teilzeitkraft an ein oder zwei anderen Geräten um internationale Titel zu kämpfen, ist für Hambüchen keine Utopie mehr.

Gerade am "Königsgerät" lassen sich auch jenseits des 30. Lebensjahrs noch große Erfolge feiern. Der Slowene Aljan Pegan beispielsweise wurde mit 31 Jahren Weltmeister, 24 Monate später gewann er in Stuttgart noch einmal WM-Silber am Reck - hinter Fabian Hambüchen übrigens.

Aktuell in guter Verfassung

Bestärkt wird der Olympia-Zweite am Reck bei seinen Überlegungen von seiner derzeit guten Verfassung. Gut zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Nanning ist die Führungsrolle des Hessen in der deutschen Riege unangefochtener denn je.

Schließlich ist er nach dem Rücktritt von Philipp Boy und der schweren Knieverletzung von Marcel Nguyen (Kreuzbandriss) der "Letzte Mohikaner" aus dem das deutsche Kunstturnen prägenden 87er-Jahrgang, der die weite WM-Reise ins südliche China auf sich nimmt. Doch von höherem Druck und mehr Verantwortung will Hambüchen nichts hören.

"Wir sind eine coole Truppe und sind nach dem Ausfall von Marcel als Team noch mehr zusammengerückt", sagte der 35-malige nationale Titelträger. Die sportliche Ausgangslage allerdings ist natürlich nicht leichter geworden, 1,5 bis 2 Punkte, so glaubt Cheftrainer Andreas Hirsch, dürfte das Fehlen von Nguyen bei der WM kosten.

Und mit Blick auf Rio 2016 hofft Deutschlands Ausnahmeturner inständig auf ein rasche Genesung und ein Comeback des Halb-Vietnamesen im nächsten Jahr. Hambüchen: "Nach meinem Achillessehnenriss wollte ich unbedingt stärker zurückkommen denn je. Ich hoffe, Marcel ist in der Reha genauso ehrgeizig und motiviert."

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