Turnerinnen sorgen für Highlights

SID
Janine Berger begeisterte das Cottbuser Publikum mit einer starken Leistung
© getty

Fabian Hambüchen ist noch im vollen Training, Marcel Nguyen übt derzeit in Hongkong - stattdessen sind die deutschen Kunstturnerinnen mit zwei Siegen beim Turnier der Meister in Cottbus glänzend in die Bresche gesprungen.

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Für den sportlichen Höhepunkt sorgten dabei vor 1800 Zuschauern in der Lausitz-Arena Janine Berger aus Ulm und die Stuttgarterin Kim Bui, die beim Sprung die ersten beiden Plätze belegten. Rang eins am Stufenbarren erturnte sich die WM-Fünfte Sophie Scheder aus Chemnitz. Ergänzt wurde die exzellente Bilanz von Bui am Sonntag mit einem zweiten Platz am Boden.

Erst in der zehnten und letzten Entscheidung zogen die Männer ansatzweise nach. Immerhin gelang es dabei dem Chemnitzer Andreas Bretschneider, am Reck seinen Vorjahressieg zu wiederholen.

"Die Mädchen haben sich hier voll auf ihre eigene Leistung konzentriert und wirklich alles abgerufen. Ich bin sehr zufrieden", sagte Bundestrainerin Ulla Koch. Dabei hatte auch die deutsche Teamchefin einen Ausfall zu verkraften. Nach gerade überstandener Grundausbildung bei der Bundeswehr hatte die deutsche Meisterin Elisabeth Seitz aus Mannheim ihre Teilnahme abgesagt.

"Janine ist zu einer Frau gereift"

Speziell Berger durfte sich über ein Sonderlob freuen. Die 17-Jährige hatte nach Rang vier bei Olympia in London am Sprung fast die gesamte nacholympische Saison wegen einer Knochenabsplitterung im Fuß und eines Innenbandrisses im Knie verpasst. Koch: "Janine hat nicht nur diese schweren Verletzungen überwunden, sie ist auch in dieser Zeit von einem Mädchen zu einer Frau gereift."

Ohne ihre beiden Topturner gingen die Männer des Deutschen Turner-Bundes bei der 38. Auflage des traditionsreichen Turniers abgesehen von Bretschneider weitgehend leer aus. Die zweitbeste Platzierung gelang noch dem Hannoveraner Andreas Toba als Sechster beim Sprung.

Anja Brinker offiziell verabschiedet

Für Chefcoach Andreas Hirsch kamen diese Resultate nicht unerwartet. "Man muss schon im Blick haben, dass die beiden Topturner gefehlt haben", sagte der Berliner, der aber spätestens bei den Europameisterschaften Ende Mai in Sofia sowohl mit Vize-Weltmeister Hambüchen als auch mit dem Olympiazweiten Nguyen wieder fest rechnet.

Auf dem Weg zur EM nach Sofia werden sowohl Männer als auch Frauen einen vorbereitenden Länderkampf bestreiten. Offiziell durch den DTB verabschiedet wurde Anja Brinker, die ehemalige EM-Dritte am Stufenbarren musste ihre Karriere nach einem Achillessehnenriss beenden.