Europaspiele: Tischtennis-Asse um Timo Boll holen alle Olympia-Plätze

SID
Timo Boll und die deutschen Tischtennis-Asse haben bei den Europaspielen geglänzt.
© getty

Timo Boll wappnete sich noch für einen möglichen Einsatz, ehe Patrick Franziska frühzeitig für das nächste Gold sorgte: Mit zwei klaren Siegen im Mannschaftswettbewerb haben die deutschen Tischtennis-Teams ihre Olympia-Mission bei den Europaspielen erfüllt und die maximale Anzahl an Startplätzen für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 gesichert.

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Deutschland qualifizierte sich dank des starken Abschneidens in Minsk sowohl bei den Männern als auch den Frauen für die Teamwettbewerbe in Japan, zudem räumten die Asse des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) für beide Einzel-Turniere je zwei Plätze ab.

Auch das Mixed ist dank des Sieges bei den Europaspielen von Petrissa Solja und Franziska definitiv in Tokio vertreten.

Die Männer schlugen Schweden mit 3:0 - der Erfolg geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Boll und Franziska ebneten im Doppel (3:1) den Weg, es folgten zwei Einzelsiege durch den zweimaligen EM-Champion Dimitrij Ovtcharov (3:1) sowie Franziska (3:2), der gegen Jon Persson mit dem zweiten Matchball alles klarmachte.

Damit gab das DTTB-Team im Mannschaftswettbewerb kein einziges Spiel ab.

Solja: "Unheimlich stolz auf meine Mädels"

Auch die Frauen hatten ihren klaren 3:0-Sieg gegen Rumänien zuvor ohne Mixed-Siegerin Solja mühelos eingetütet. "Ich war so nervös. Ich bin einfach unheimlich stolz auf meine Mädels", sagte Solja, die nach dem Viertelfinale wegen einer Oberarmverletzung zum Zusehen gezwungen war.

"Schrecklich" sei das für sie gewesen, aber auf ihre Kolleginnen war Verlass: "Sie haben es perfekt gelöst", sagte Solja. Für die Langstädterin war Shan Xiaona in das Team gerückt.

Die Berlinerin machte im zweiten Einzel bereits die Entscheidung perfekt. Zuvor hatte das Doppel mit Nina Mittelham und Xiaona durch einen hart erkämpften Auftakterfolg (3:2) den Grundstein für den Erfolg gelegt.

Ying verliert im Team kein einziges Einzel

Han Ying ließ im ersten Einzel-Duell mühelos den zweiten Sieg (3:0) in der Finalserie folgen. Am Ende standen somit vier deutsche Spielerinnen ganz oben auf dem Podium.

"Es bedeutet uns sehr viel, jetzt schon Klarheit zu haben. Jetzt können wir uns in Ruhe auf die Spiele vorbereiten", sagte Ying, die von Bundestrainerin Jie Schöpp nach dem Finale als "echte Bank" bezeichnet wurde.

Kein Wunder: Ying verlor im Team kein einziges Einzel - auch nicht im überraschend einseitigen Endspiel. "Ich hätte alles erwartet, aber nicht so ein klares Ergebnis", sagte Schöpp.

Deutsche Karateka holen Bronze

Die deutschen Karateka verbuchten an ihrem ersten Wettkampftag derweil eine Bronzemedaille, hatten aber eher auf Gold geschielt.

Welt- und Europameister Jonathan Horne, der in der weißrussischen Hauptstadt einen großen Schritt in Richtung der Olympia-Qualifikation machen konnte, verlor das Kumite-Halbfinale der Gewichtsklasse über 84 kg gegen den Kroaten Andelo Kvesic und musste sich mit dem dritten Platz begnügen.

Die Kampfkunst befindet sich in Tokio im olympischen Programm.