Tischtennis: Timo Boll wird souverän zum zwölften Mal deutscher Meister

SID
Timo Boll ist zum zwölften Mal deutscher Tischtennis-Meister.
© getty

Timo Boll ist zum zwölften Mal deutscher Tischtennis-Meister. Bei den Titelkämpfen in Berlin dominierte die Nummer eins der Welt. Nach der finalen Lehrstunde für die nationale Konkurrenz übte sich Timo Boll in höflicher Bescheidenheit. "Es war kein Spaziergang", sagte die Nummer eins der Tischtennis-Welt nach dem souveränen Sieg bei deutschen Meisterschaften in Berlin.

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Der Rekordchampion hatte auf dem Weg zu seinem zwölften DM-Titel nicht fehlerfrei gespielt und war nach einer Urlaubspause längst nicht in Bestform angetreten. In Abwesenheit des verletzten zweiten deutschen Topspielers Dimitrij Ovtcharov geriet das Turnier letztlich dennoch zu einer weitgehend einseitigen Angelegenheit.

Zwanzig Jahre nach seinem ersten Triumph hatte der Düsseldorfer beim 4:0 gegen den Überraschungsfinalisten Kilian Ort (Bad Königshofen) keine Probleme. "Ich habe einfach immer noch Spaß und genieße es."

Keine Probleme für Boll

Nur einmal war Boll am Wochenende ein wenig in Bedrängnis geraten. Der 36-Jährige mühte sich im Viertelfinale am Samstag gegen Außenseiter Dang Qiu (Grünwettersbach) nach einer 2:0-Satzführung zu einem 4:3-Erfolg. Es waren Bolls erste Satzverluste im Verlauf des Turniers gewesen.

"Ich habe vier Trainingseinheiten vor der Meisterschaft gehabt. Man hat gemerkt, dass ich ein bisschen zu kämpfen hatte", sagte Boll. Zwei weitere Satzverluste leistete er sich beim 4:2-Halbfinalsieg gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Patrick Franziska (Saarbrücken).

"Vom Niveau her war das Halbfinale mein bestes Spiel. Im Viertelfinale habe ich mich nicht so gut bewegt", sagte Boll: "Für mich ist es immer gut, Wettkämpfe zu haben. Ich konnte es gut gebrauchen."

Auf Boll, der noch keinen Gedanken an das Karriereende verschwendet, wartet ein straffes Programm. Schon bei den Qatar Open am kommenden Wochenende muss er sich mit anderen Kalibern messen. "Die Chinesen sind gut drauf. Für mich werden sie momentan wohl schwer zu schlagen sein", sagte Boll: "Ich muss aber dieses Level fühlen. So bekomme ich die beste Rückmeldung, wo noch etwas fehlt."

Gutes Turnier von Kilian Ort

Zufrieden konnte trotz der Finalniederlage Ort sein. Der Youngster hatte zuvor unerwartet den zweimaligen Titelträger Bastian Steger (Weltrangliste 21./Bremen) mit 4:2 sowie im Viertelfinale Ruwen Filus (Position 19/Fulda) mit 4:3 ausgeschaltet. In Dominator Boll fand Ort, in der Weltrangliste auf Position 287 geführt, aber seinen Meister.

Ovtcharov (Orenburg/Hameln), die Nummer drei der Welt, fehlte in Berlin wegen einer Kapselverletzung in der rechten Hüfte. "Ich wäre sehr gerne zur DM nach Berlin gekommen. Ich hoffe aber, schon bald wieder fit zu sein", hatte Ovtcharov, der den DM-Titel bislang nur einmal (2014) gewinnen konnte, gesagt.

Bei den Frauen gewann Topfavoritin Han Ying (Tarnobrzeg) in Abwesenheit von Titelverteidigerin Kristin Lang (Kolbermoor) das Finale gegen Tanja Krämer (Busenbach) mit 4:2. Im Damen-Doppel setzten sich Huong Do Thi und Sabine Winter durch.

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