DTTB hofft auf Medaillenregen

SID
Dimitrij Ovtcharov startete souverän ins Einzel-Turnier von Jektarinenburg
© getty

Dimitrij Ovtcharov und Co. dürfen bei der Tischtennis-EM in Jekaterinburg auf einen Medaillenregen hoffen. Mit dem weiterhin souveränen Titelverteidiger Ovtcharov an der Spitze haben die Aktiven des DTTB in Russland in den Viertelfinals am Samstag viermal im Einzel und dreimal in den Doppeln die Chance auf Edelmetall.

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Neben dem Olympiadritten Ovtcharov (Hameln/Orenburg) stehen in den Einzel-Konkurrenzen auch der zweimalige EM-Fünfte Ruwen Filus (Fulda) sowie bei den Damen die topgesetzte Weltranglistenelfte Han Ying (Tarnobrzeg) und die deutsche Meisterin Petrissa Solja (Berlin) in der Runde der besten Acht.

Im Doppel schafften nach ebenfalls zwei Siegen am Freitag die Kombinationen Patrick Franziska/Patrick Baum (Düsseldorf/Caen), Solja/Shan Xiaona (Berlin) und Han/Irene Ivancan (Istanbul) den Sprung ins Viertelfinale.

Die trotz leichter Dämpfer - die mitfavorisierte EM-Zweite Shan schied schon im Achtelfinale aus - weiterhin bestehende Aussicht auf eine nochmalige Verbesserung der erst 2013 aufgestellten EM-Rekordbilanz des DTTB (4 Gold/2 Silber/2 Bronze) bestimmte auch das Tagesfazit von Sportdirektor Richard Prause.

"Wir haben noch mehr als ein halbes Dutzend Chancen. Auch wenn mit etwas Glück vielleicht mehr möglich gewesen wäre, ist das ein sehr ordentliches Ergebnis", sagte der 47-Jährige nach dem "Großkampftag" der DTTB-Vertreter mit 18 Erfolgen in 24 Einsätzen.

Ovtcharov ohne Mühe

Ovtcharov marschierte auch am zweiten Tag insgesamt ungefährdet ins Viertelfinale. Der Weltranglistenfünfte siegte gegen den Schweden Anton Källberg 4:1 sowie im Achtelfinale gegen den Engländer Liam Pitchford 4:2. "Ich bin schon etwas mehr gefordert worden, aber es fühlt sich weiter alles gut an", meinte der 27-Jährige nach seiner "Doppelschicht".

Ovtcharovs Gegner im Spiel um eine Medaille ist der frühere EM-Dritte Panagiotis Gionis (Griechenland) vom deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf. Abwehr-Ass Filus trifft auf den Portugiesen Tiago Apolonia.

Die Medaillenchancen überstrahlen in der Zwischenbilanz der DTTB-Aktiven allerdings auch Schönheitsfehler. Am Freitag konnten Shan durch ihren K.o. in der Neuauflage des EM-Finales von 2013 gegen die in Schweden eingebürgerte Chinesin Li Fen (2:4) und auch die noch amtierende Doppel-Europameisterin Sabine Winter (Kolbermoor/2. Runde) ihre jeweiligen Favoritenstellungen nicht bestätigen.

Nicht alles perfekt

Aber auch insgesamt dürfte sich, wenngleich auf hohem Niveau, die Zufriedenheit im DTTB-Lager in Grenzen halten. Bei den Herren sind nach dem verlorenen Mannschafts-Finale (2:4 gegen Österreich) durch das Achtelfinal-Aus des WM-Fünften Franziska und die Erstrunden-Pleite des zweimaligen EM-Zweiten Baum am Vortag weniger Spieler in den "Endspielen um eine Medaille" als 2013.

Damals standen ebenfalls nach einer Absage des Düsseldorfer EM-Rekordchampions Timo Boll (Knieoperation) drei DTTB-Asse in den Viertelfinals. Bei den Damen, die in Russland schon wieder souverän Mannschafts-Gold gewonnen hatten, wurde eine Verbesserung des vorherigen EM-Ergebnisses von zwei Viertelfinalistinnen verpasst.

Ein Verlierer vom Freitag hatte gleichwohl gut lachen: Qualifikant und EM-Neuling Ricardo Walther stand in der zweiten Runde gegen Schwedens über 60 Plätze höher geführten Spitzenspieler Jens Lundqvist vor seinem nächsten Coup und darf sich trotz des 3:4 neben der seit EM-Beginn noch ungeschlagenen German-Open-Siegerin Solja zu den Gewinnern im deutschen Aufgebot zählen.

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