Tennis - Panel zu den French Open: "Nadals Herrschaft ist noch nicht vorbei"

Von Florian Regelmann/Stefan Petri/Lukas Zahrer/Felix Götz
Rafael Nadal könnte zum 12. Mal die French Open gewinnen.
© getty
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Der Favorit ist...

Felix Götz: Rafael Nadal! Da muss mir keiner irgendetwas anderes erzählen. Wenn er einigermaßen fit bleibt, wird er sich seinen 12. French-Open-Titel krallen. Ich habe ja schon gesagt, dass ich auch Thiem alles zutraue. Gleiches gilt selbstverständlich für den Djoker. Aber wenn wir vom Favoriten sprechen, also vom Top-Favoriten, dann kann das nur Nadal sein. Damit sage ich ja nicht, dass er nicht schlagbar wäre. Er ist natürlich mittlerweile schlagbar. Übrigens nicht von Roger Federer, auch wenn ich es richtig und gut finde, dass er die Sandplatzsaison in diesem Jahr nicht sausen lässt. Warum? Ganz einfach: Für mich ist ein großes Turnier ohne FedEx kein großes Turnier. Zumindest noch nicht. Federer hat einen großen Vorteil: Er kann völlig befreit und damit ohne jeglichen Druck aufspielen.

Lukas Zahrer: Ich stimme Felix zu. Es wäre komplett fahrlässig, hier nicht Nadal zu nennen. Er hat zwar nicht die überzeugendste Vorbereitung hinter sich, aber seine Herrschaft als Sandplatzkönig ist noch nicht vorbei. Djokovic spielt unfassbar gut, jegliche Störgeräusche abseits des Platzes durch seine Rolle als Spieler-Vertreter sind - zumindest in seiner Welt - verstummt. Ich glaube aber trotzdem an einen anderen: Thiems Auslosung gefällt mir besonders gut, ich traue ihm einen Sieg über Djokovic im Halbfinale zu und denke, dass er im Finale gegen Nadal mehr Körner übrig hat. Österreich hat bald wieder einen Grand-Slam-Champion!

Florian Regelmann: Novak Djokovic! Jaja, es ist Paris und es ist Nadal. Das stimmt schon alles. Aber ich hätte gerne das Rom-Finale zwischen den beiden gesehen, wenn Djokovic nicht vorher an zwei Abenden so krasse Matches gehabt hätte. Dass er trotz der Müdigkeit Nadal einen Satz abgenommen hat, war schon bemerkenswert. Djokovic schiebt die Favoritenrolle natürlich total zu Nadal, das würde jeder machen, aber ich bin mir sehr sicher, dass er sich exzellente Chancen ausrechnet, zum zweiten Mal in seiner Karriere alle vier Grand-Slam-Trophäen in der Hand zu halten. Mein Bauchgefühl sagt Djokovic. Außerhalb von Djokovic, Nadal und Thiem sehe ich im Übrigen niemanden, der das Turnier gewinnen kann. Tsitsipas und Federer werden den vierten Halbfinalisten ausmachen.

French Open: Setzliste der Herren

PlatzSpielerNation
1Novak DjokovicSerbien
2Rafael NadalSpanien
3Roger FedererSchweiz
4Dominic ThiemÖsterreich
5Alexander ZverevDeutschland
6Stefanos TsitsipasGriechenland
7Kei NishikoriJapan
8Juan Martin del PotroArgentinien
9Fabio FogniniItlalien
10Karen KhachanovRussland

Stefan Petri: Gebt mir den Djoker! Okay, ernsthaft: Die beste Quote muss natürlich Nadal haben, nach schlappen elf Titeln in Roland Garros und dem Sieg über Djokovic im Finale von Rom. Aber wenn beide am 9. Juni tatsächlich gesund und in Topform aufeinandertreffen sollten, dann setze ich auf den Serben. Dessen Spiel behagt Nadal nämlich immer noch nicht, und es hat mich schon ein bisschen beeindruckt, wie ein platter Nole im Foro Italico nach Schlafwagentennis im ersten Satz zurückgekommen ist. Zum zweiten Mal den Nole Slam gewinnen? Mehr Motivation geht nicht. Vor der Auslosung hätte ich Nadal übrigens ein Stolpern vor dem Finale sogar eher zugetraut als Djokovic, aber das Tableau hat es extrem gut mit ihm gemeint.