Schrecksekunde für Federer

SID
Roger Federer hatte keine Probleme in Halle
© getty

Rekordchampion Roger Federer hatte in Halle keine Probleme mit seinem Auftaktgegner Jan-Lennard Struff. Alexander Zverev und Florian Mayer sind derweil bereits eine Runde weiter. Dustin Brown ist ausgeschieden.

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Roger Federer hatte die Stirn in Falten gelegt, der Maestro aus der Schweiz blickte angespannt über den Center Court im ostwestfälischen Halle. Es war jedoch nicht seine eigene Leistung im Auftaktmatch gegen Lokalmatador Jan-Lennard Struff (6:4, 7:6), die ihm Sorgen bereitete. Ein Notarzteinsatz mit glimpflichem Ausgang bescherte Federer die einzige Schrecksekunde an diesem Tag.

"In diesem Moment habe ich nicht ans Weiterspielen gedacht", sagte Federer nach dem Match: "Ich habe nur gehofft, dass es der Frau gut geht, dass alles gut ausgeht."

Die Partie gegen den Sauerländer Struff war noch kein Maßstab für die Leistungsfähigkeit des von Verletzungen gebeutelten Superstars. Auf dem beschwerlichen Weg zurück zu alter Klasse braucht Federer Matchpraxis, daher war er froh, dass sein Arbeitstag länger dauerte als der zweier deutscher Hoffnungsträger bei den Gerry Weber Open.

Mayer kampflos im Viertelfinale

Top-Talent Alexander Zverev (Hamburg) hatte im Generationsduell mit dem fast 16 Jahre älteren Benjamin Becker (Orscholz) nach schwachem Start 7:5, 3:0 geführt, ehe der Saarländer wegen Rückenschmerzen aufgab. Florian Mayer (Bayreuth) musste gar nicht erst antreten, weil der Weltranglistensechste Kei Nishikori (Japan) sich mit einer Rippenverletzung für Wimbledon (ab 27. Juni) schonte.

Beide stehen bereits im Viertelfinale - Zverev zum ersten Mal in seiner jungen Karriere, Mayer bereits zum sechsten Mal. Beide sind damit auch eine Runde weiter als Federer, der am Donnerstag auf den Tunesier Malek Jaziri trifft, und Philipp Kohlschreiber. Die deutsche Nummer eins aus Augsburg setzte sich in seinem Erstrundenmatch gegen Marcel Granollers (Spanien) 6:2, 7:6 (7:4) durch. Nun wartet der 2,11 m große Ivo Karlovic, und da "wird ganz anderes Tennis gespielt", weiß Kohlschreiber. Besonders auf Rasen ist der kroatische "Herr der Asse" stets eine Gefahr.

Zverev: "Wäre absolutes Highlight"

Gefahr drohte auch Zverev, der 19 Jahre alte Hamburger lag gegen Becker schnell mit 0:4 in Rückstand. "Ich war zu langsam im Kopf, habe schlecht aufgeschlagen und viele Fehler gemacht", fasste der Weltranglisten-38. seinen Start ins Achtelfinale zusammen. Auf das deutsche Top-Talent wartet nun Marcos Baghdatis (Zypern), der Dustin Brown mit 7:5, 7:6 (10:8) bezwang. Bei einem Sieg könnte er Federer im Halbfinale treffen. "Das wäre ein absolutes Highlight", sagte Zverev.

Für Federer wäre es zumindest ein wichtiges Zeichen in der Vorbereitung auf Wimbledon. Alleine der Start bei den Rasenturnieren in Stuttgart und Halle sei schon ein Erfolg gewesen, meinte Federer: "Jetzt beginne ich zu denken: Vielleicht ist hier ja mehr möglich." Sein neunter Titel jedenfalls wäre für ihn "ein Meilenstein", weil es sein erster in diesem Jahr wäre. "Ich brauche solch einen Titel für mein Selbstvertrauen", gab Federer unumwunden zu.

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