Zverev weiter, Party für Willis

Von SPOX
Nach dem Match seines Lebens: Marcus Willis verabschiedet sich
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Herren - 1. Runde (alle Matches)

Alexander Zverev (GER/24) - Paul-Henri Mathieu (FRA) 6:3, 6:4, 6:2

22 Minuten brauchte Sascha Zverev noch, um die noch fehlenden drei Spielgewinne im dritten Durchgang einzufahren: Am Dienstag war das Match beim Stand von 3:0 abgebrochen worden. Wobei es ja eigentlich sehr viel länger dauerte. Zuerst Regen am Vormittag, und kaum hatten sie sich endlich warm gemacht, wurde erneut unterbrochen. "Die Bedingungen waren hart", sagte Zverev: "Der Platz war noch immer ein bisschen nass."

Alexander Zverev im Porträt: Ein Geschenk des Himmels

Egal, über das Service machte er schließlich die nötigen Punkte und wartet nun auf seinen nächsten Gegner. 20 Asse gegen Mathieu, dazu nur 17 Fehler in drei Sätzen. Das konnte sich sehen lassen. Eins fehlt ihm aber noch zu seinem Glück: "Im letzten Jahr waren es 35 Grad und immer nur Sonnenschein." Vielleicht kommt das ja noch.

Dominic Thiem (AUT/8) - Florian Mayer (GER) 6:4, 6:4, 7:5

Nachdem das Match gestern wegen Regens unterbrochen werden musste, ging es heute beim Spielstand von 1:2 für Mayer weiter. Den ersten Satz aber entschied Dominic Thiem mit 7:5 für sich. Zwar begann Mayer gut im nächsten, schenkte aber mit einem Doppelfehler einen Breakball her. Der Deutsche ging ins Risiko, konnte aber den Satz nicht mehr für sich entscheiden, genauso wenig wie den dritten.

Letztendlich fand Mayer kaum zu seinem Spiel, im Gegensatz zum Österreicher. Thiem hatte 14 Asse, Mayer lediglich drei. Zudem schlug Thiem 43 Winner. Der Deutsche leistete sich dafür sieben Doppelfehler und hatte keine einzige Breakchance. Thiem trifft nun auf Jiri Vesely, Mayer dagegen konnte die gute Leistung aus Halle, als er Thiem noch überraschend geschlagen hatte, nicht bestätigen.

Tomas Berdych (CZE/10) - Ivan Dodig (CRO) 7:6, 5:7, 6:1, 7:6

Herren - 2. Runde (alle Matches)

Novak Djokovic (SRB/1) - Adrian Mannarino (FRA) 6:4, 6:3, 7:6 (7:5)

Souverän und abgebrüht. Mit diesen Worten lässt sich der Auftritt von Djokovic wohl am besten beschreiben. Der Dominator der Szene feuerte kein Zaubertennis auf den Center Court, sondern erledigte seinen Job ganz abgeklärt.

In Satz eins und drei hatte man durchaus den Eindruck, dass der ungesetzte Mannarino mit dem Weltbesten mithalten könnte, doch wenn es um die Big Points ging, zog Djokovic das Tempo an. Exemplarisch hierfür war das erste Break, das sich der Serbe bei 5:4 in Durchgang eins holte - gleichbedeutend mit dem Satzgewinn. Oder das Abwehren von gleich vier Breakchancen zu Beginn des dritten Satzes.

Nur einmal patzte Djokovic gehörig: Als er zum Matchgewinn aufschlug, unterlief ihm bei Breakball gegen sich ein Doppelfehler, der das eigene Service kostete. So ging es in den Tiebreak, den der Djoker letztlich souverän für sich entschied.

Alles in allem zeigte Mannarino zu häufig Nerven und streute zu viele einfache Fehler - vor allem von der Rückhandseite - ein. Mit 42 Unforced Errors unterliefen dem Franzosen genau doppelt so viele wie Djokovic.

Roger Federer (SUI/3) - Marcus Willis (GBR) 6:0, 6:3, 6:4

Party auf dem Centre Court! "Willbomb's on fire, Federer is terrified" skandierten bereits einige Fans, da hatten sich die beiden Kontrahenten noch nicht einmal aufgewärmt. Willis, der sich sensationell ins Hauptfeld und dort dann sogar in die zweite Runde gekämpft hatte, schlug vor den Augen von Familie und Freunden mit einem Mix aus Nike und Adidas auf - und trug sogar ein Shirt mit Federer-Monogram. So läuft das eben, wenn man keine Sponsoren hat und im laufenden Jahr nur auf 258 Pfund Preisgeld kommt.

Marcus Willis: Das Märchen von Willbom90

Nach diesem Match sind es 50.000 Pfund mehr - und eine unvergessliche Erinnerung. Jeder Punkt von Willis wurde gefeiert, und als er im zweiten Satz mit einem Vorhandwinner sein erstes Spiel gewann, reckte er zu Standing Ovations die Arme in die Höhe. Er schnaufte, ließ fast jeden Ball challengen, und zeigte dann auch immer wieder, dass er ganz ordentliches Tennis spielen kann. 4:4 stand es im dritten Satz, da lag die Sensation schon fast in der Luft. Dann machte Federer Schluss, überließ seinem Gegner aber noch ein letztes Mal das Rampenlicht.

"Meine Einstellung war so, als würde ich gegen einen Top-50-Spieler antreten", erklärte Federer nach dem Match, "denn so hat er auch gespielt." Vielleicht ein bisschen zu viel des Lobs, aber Willis hatte eben nicht nur die Herzen der Fans, sondern auch das seines Gegners erobert.

Wegen Regens nicht begonnene Matches:

Milos Raonic (CAN/6) - Andreas Seppi (ITA)

Marin Cilic (CRO/9) - Sergiy Stakhovsky (UKR)

Kei Nishikori (JPN/5) - Julien Bennteau (FRA)

Die Weltrangliste der Herren im Überblick

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