Muguruza triumphiert in Paris

SID
Garbine Muguruza hat die French Open 2016 gewonnen
© getty

Die Spanierin Garbine Muguruza hat die topgesetzte Titelverteidigerin Serena Williams (USA) im Finale der French Open entzaubert und in Paris ihren ersten Grand-Slam-Triumph gefeiert. Die Weltranglistenvierte setzte sich mit 7:5, 6:4 gegen die von Adduktorenproblemen gehandicapte Williams durch und kassierte für ihren bislang größten Erfolg ein Preisgeld von zwei Millionen Euro.

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Damen Einzel - Finale

Garbine Muguruza (ESP/4) - Serena Williams (USA/1) 7:5, 6:4

Nach 1:43 Stunden verwandelte Wimbledonfinalistin Muguruza ihren fünften Matchball auf dem Court Philippe Chatrier mit einem Lob und ließ sich in die rote Asche fallen. "Das war das perfekte Finale gegen die beste Spielerin der Welt. Ich bin so glücklich. Bei uns in Spanien ist dieses Turnier etwas ganz Besonderes", sagte die neue Sandplatzkönigin Muguruza.

Der Matchball war bezeichnend. Ein Lob der 22-Jährigen landete auf der Linie. "Ich dachte er geht aus. Es war wohl der beste Matchball gegen mich, den ich je erlebt habe", sagte die offenbar von Adduktorenproblemen gehandicapte Williams.

In der Box jubelte ihr französischer Coach Sam Sumyk. Die 22-Jährige ist damit die erste Spanierin seit Arantxa Sanchez Vicario 1998, die das bedeutendste Ascheevent gewinnen konnte.

Muguruza wird nach ihrem ersten Coup im zweiten Major-Endspiel ihrer Karriere auf Rang zwei der Weltrangliste klettern. Melbourne-Siegerin Angelique Kerber (Kiel), die in Roland Garros bereits in ihrem Auftaktmatch gescheitert war, fällt vom dritten auf den vierten Platz zurück.

Williams bleibt hinter Graf

Williams verpasste damit nicht nur ihren vierten Roland-Garros-Coup seit 2002, sondern auch die Chance, in Sachen Grand-Slam-Titel auf Open-Era-Rekordhalterin Steffi Graf (22) aufzuschließen. Bereits bei den US Open 2015 und den Australian Open 2016, als sie das Finale gegen Kerber verlor, hatte Williams diese Möglichkeit verstreichen lassen.

Nach einem nervösen Start ging Muguruza schnell mit 4:2 in Führung. Doch Williams, die sich gegenüber den Vortagen verbessert zeigte, holte sich das Break dank ihres nun mutigeren Spiels zurück.

Kurz nachdem sie der Amerikanerin erneut den Aufschlag abgenommen hatte, nutzte Muguruza nach 56 Minuten ihren dritten Satzball mit ihrem achten direkten Gewinnschlag.

Aggressives Spiel von der Grundlinie

Auch in der Folge agierte die Spanierin aggressiv von der Grundlinie, spielte gute Winkel und ließ sich selbst von insgesamt neun Doppelfehlern nicht beirren. Wiederum erkämpfte sich Muguruza einen 4:2-Vorsprung.

Williams, die insgesamt viermal ihren Aufschlag abgab, leistete sich mit der Vorhand viele unnötige Aussetzer und zog vor allem bei längeren Ballwechseln häufig den Kürzeren. Zwar kam sie noch einmal auf 4:5 heran, doch die neue Paris-Königin Muguruza servierte cool zum Matchgewinn aus.

Williams kassierte in ihrem insgesamt 27. Major-Finale die sechste Niederlage. Die French Open (drei Titel) bleiben für den Superstar damit bis auf Weiteres das Grand-Slam-Tournament mit den wenigsten Erfolgen. Die Australian und US Open sowie Wimbledon hat Williams bislang jeweils sechsmal gewonnen.

Herren Doppel - Finale

Feliciano Lopez/Marc Lopez (ESP/15) - Mike Bryan/Bob Bryan (USA/5) 6:4, 6:7 (6:8), 6:3

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