Zverev im Nachsitzen - Murray in fünf

Von SPOX
Zverev musste zum Nachsitzen, um in die zweite Runde bei den French Open einzuziehen
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Herren - 2. Runde (alle Matches)

Kei Nishikori (JPN/5) - Andrey Kuznetsov (RUS) 6:3, 6:3, 6:3 (das Match im RE-LIVE)

Stan Wawrinka (SUI/3) - Taro Daniel (JPN) (SUI) 7:6 (9:7), 6:3, 6:4 (das Match im RE-LIVE)

Auch wenn Taro Daniel, die Nummer 93 der Welt, von Beginn an eine konzentrierte Leistung bot, war Stan Wawrinka im ersten Satz klar der bessere Spieler. Nichtsdestotrotz schlug sich Daniel zu Beginn wacker, konnte einige Breakbälle abwehren und hielt sich auch in der Folge absolut schadlos. Beinahe wäre der Schweizer dafür mit dem Verlust des ersten Satzes bestraft worden, im Tie Break konnte er sich diesen dann aber in extremis doch noch sichern.

Also ein gutes Stück Arbeit für Stan, der wiederum im zweiten Durchgang von zahlreichen Fehlern des Japaners profitierte, weshalb viele Zuschauer vor dem dritten Durchgang dann doch mit einem entspannten Schaulaufen gerechnet hatten. Allerdings startete Wawrinka plötzlich unterirdisch in den dritten Satz und schien mit den Gedanken tatsächlich schon in der nächsten Runde. Erst spät erkämpfte er sich das Rebreak und zum Abschluss gar noch das Break zum Satz- und Spielgewinn. Statistisch war der letztjährige French-Open-Sieger ohnehin klar im Vorteil.

Jack Sock (USA/23) - Dustin Brown (GER) 6:3, 7:6 (7:5), 6:2 (das Match im RE-LIVE)

Es war eigentlich ein ganz ordentlicher Auftritt von Dustin Brown, auf dem für ihn so unbequemen Untergrund in Roland Garros. Doch ein gewisser Qualitätsunterschied zwischen dem gesetzten Sock und dem Qualifikanten Brown war klar zu erkennen. Kein aussichtslos großer, aber der Deutsche hätte sich nach dem ersten verlorenen Satz schon gewaltig steigern müssen, um überhaupt noch zu ernsthaften Breakchancen zu kommen.

Vor allem die knallharte Rückhand des US-Boys brachte Brown regelmäßig in Bedrängnis, wodurch er nur in den seltensten Fällen bei einem Ballwechsel den Rhythmus bestimmen konnte. Vielmehr gerieten viele Returns zu lang - ebenso wie beim finalen Ballwechsel, der Dustin Brown in drei Sätzen das Aus brachte. Statistisch untermauern lässt sich die Überlegenheit von Sock ganz einfach in Unforced Errors (26:35) und Winnern (40:30).

Andy Murray (GRB/2) - Mathias Bourgue (FRA) 6:2, 2:6, 4:6, 6:2, 6:3 (das Match im RE-LIVE)

Nächste Zitterpartie für die Nummer zwei der Welt! Wie schon in seinem Erstrunden-Match gegen Radek Stepanek tat sich Murray auch gegen Bourgue äußerst schwer. Gegen den Lokalmatador benötigte Murray erneut die volle Distanz und 3:37 Stunden, bis er den Einzug in die dritte Runde perfekt machen konnte. Dabei sah es nach dem ersten Satz nach einem ruhigen Nachmittag des Schotten aus, bis es zu einem unerklärlichen Leistungsabfall kam.

Allein im zweiten Satz leistete sich Murray 17 Unforced Errors und hatte folglich keine Chance. Auf der anderen Seite legte Bourgue die anfängliche Nervosität mehr und mehr ab und sicherte sich so auch den dritten Satz. Vor allem seine Stopps bereiteten Murray Probleme. Im vierten Satz fand der Schotte dann aber ebenso plötzlich zu seinem Spiel zurück sicherte sich in Weltklasse-Manier den Drittrunden-Einzug.

Milos Raonic (CAN/8) - Adrian Mannarino (FRA) 6:1, 7:6 (7:0), 6:1 (das Match im RE-LIVE)

Klare Angelegenheit für die Nummer acht der Welt. Gegen den Lokalmatadoren Adrian Mannarino ließ Milos Raonic nichts anbrennen. Der Franzose erspielte sich im kompletten Match keinen einzigen Breakball.

Eng wurde es nur kurz im zweiten Satz, als es in den Tie Break ging. Doch auch hier machte der Kanadier kurzen Prozess und gönnte Mannarino nicht einen Punkt. Ähnlich dominant entwickelte sich der dritte Satz mit 6:1 und so konnte Raonic bereits nach 1:39 den Court wieder verlassen.

Bjorn Fratangelo (USA) - Richard Gasquet (FRA/9) 1:6, 6:7, 3:6

Gestern abgebrochene oder verlegte Matches

Alexander Zverev (GER) - Pierre-Hugues Herbert (FRA) 5:7, 6:2, 7:6, 7:5 (das Match im RE-LIVE)

Selbst von den so heißblütigen französischen Fans gab es zum Abschied nochmal einen dicken Applaus - Zverev zeigte mit Beginn von Tag zwei seines Matches eine richtig konzentrierte und zielgerichtete Leistung und drückte seinen Eifer vor allem in seinem starken Aufschlagspiel aus, bei dem er zu keiner Zeit etwas anbrennen ließ.

Zwar zeigte sich der 19-Jährige nicht immer ganz glücklich mit den Schiedsrichter-Entscheidungen, doch gerade das spornte ihn scheinbar zusätzlich an. Dennoch: Tatsächlich hätte Zverev bei insgesamt fünf Breakchancen in diesem vierten Durchgang schon viel früher für die Entscheidung sorgen können, ließ sich damit aber bis zum dramatischen Ende Zeit und setzte sich so zum ersten Mal in seiner Kariere gegen Pierre-Hugues Herbert durch. Der nächste Gegner wird mit Stephane Robert wieder ein Franzose sein.

Die Begeisterung kam dann auch im Post-Match-Interview durch: "Er spielt sehr gut von der Grundlinie und ist sehr unberechenbar, daher fällt es immer schwer, sich auf ihn einzulassen. Ich liebe das französische Publikum und mag es hier einfach. Es ist etwas ganz besonderes für mich, hier bei den Senioren mitspielen zu können, nachdem ich vor drei Jahren bereits bei den Junioren im Finale stand."

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