Nadal nach Sieg über Monfils im Finale

SID
Rafa Nadal kann morgen seinen insgesamt dritten Sieg in Stuttgart perfekt machen
© getty

Rafael Nadal erfüllte geduldig jede Menge Autogrammwünsche der unzähligen kleinen "Rafa"-Fans auf dem Weissenhof. Die Erleichterung über seinen Finaleinzug beim ATP-Rasenturnier in Stuttgart war dem bodenständigen Superstar aus Spanien dabei deutlich anzumerken.

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"Ich bin sehr glücklich, das war eine gute Vorstellung von mir. Ich brauche diese Matches, um mich weiter verbessern zu können", sagte der topgesetzte Nadal nach dem überzeugenden 6:3, 6:4 im Halbfinale gegen Gael Monfils (Frankreich/Nr. 4).

Gut eine Woche nach dem bitteren Viertelfinal-Aus bei den French Open holt sich der neunmalige Paris-Gewinner Nadal ausgerechnet auf dem einst so ungeliebten Rasen neues Selbstvertrauen. "Es ist das Wichtigste für mich, dass ich gut spiele. Ich habe ja nicht vergessen, wie man Tennis spielt. Ich muss es nur abrufen", meinte der nur noch auf Platz zehn der Weltrangliste stehende Nadal, der erstmals seit Wimbledon im Juli 2011 wieder in einem Endspiel auf Gras steht.

Als Grund für die enttäuschenden Monate zu Jahresbeginn sieht die frühere Nummer eins im Rückblick seine mentale Verfassung: "Ich habe mit zu vielen Nerven auf dem Court gespielt und war nicht ich selbst", sagte Nadal.

Cilic oder Troicki im Finale?

Im Finale am Sonntag (14.30 Uhr/SWR) trifft der 14-malige Grand-Slam-Champion Nadal auf den Serben Viktor Troicki (Nr. 8), der überraschend US-Open-Sieger Marin Cilic (Kroatien/Nr. 2) mit 6:3, 6:7 (1:7), 7:6 (7:2) ausschaltete. Als Siegprämie wartet ein Preisgeld in Höhe von 104.600 Euro und ein gelber 510-PS-Sportwagen im Wert von 148.600 Euro.

Nadal hatte in Stuttgart schon 2005 beziehungsweise 2007 den Titel geholt - allerdings auf Sand. "Mit den Siegerautos von damals fährt Rafaels Onkel und Trainer Toni heute immer noch auf Mallorca herum", berichtete Turnierdirektor Edwin Weindorfer schmunzelnd.

Vor 6000 Zuschauern auf dem ausverkauften Centre Court verwandelte der Linkshänder nach 1:19 Stunden seinen ersten Matchball gegen den zeitweise etwas unmotiviert wirkenden Monfils. Für seine beiden Siege in den zwei Runden zuvor hatte Nadal insgesamt 5:01 Stunden benötigt - und dabei nicht überzeugt.

Bestes Rasen-Match 2015

Gegen Monfils, der im Viertelfinale Philipp Kohlschreiber (Ausgsburg/Nr. 6) bezwungen hatte, zeigte der zuletzt strauchelnde "Rafa" sein bisher bestes Rasen-Match 2015. Nadal agierte konzentriert von der Grundlinie, während Monfils wie gewohnt einige Showeinlagen präsentierte und immer wieder mit der Sonneneinstrahlung auf dem Platz haderte. "Ich hatte mir vorgenommen, aggressiv zu spielen und habe es umgesetzt", meinte Nadal.

Mit seinem vierten Doppelfehler ermöglichte der Franzose Publikumsliebling Nadal im ersten Satz das Break zum 4:2. Nach 38 Minuten holte sich der Mallorquiner den ersten Durchgang mit einem Vorhandwinner.

Auch danach ließ Nadal, der ein Antrittsgeld in Höhe von 500.000 Euro kassiert haben soll, nicht locker. Die Vorentscheidung fiel, als er Monfils den Aufschlag zur 5:4-Führung abnahm.

Welche Bedeutung der Titel auf dem Killesberg haben würde, hatte Nadal zu Wochenbeginn angedeutet: "Tennis ist viel mehr als die Grand Slams - davon gibt es nur vier. Jedes Turnier ist deshalb wichtig", sagte der 29-Jährige, der auf Rasen bislang die Titel von Wimbledon (2008 und 2010) sowie in Queens (2008) geholt hat.

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