Erkältete Williams im Finale

Von SPOX
Serena Williams lässt ihrer Freude über den Finaleinzug freien Lauf
© getty

Im Halbfinale des Roland Garros muss sich Ana Ivanovic der Tschechin Lucie Safarova geschlagen geben. Trotz der Unterstützung von Bastian Schweinsteiger leistet sich die Serbin zu viele Fehler. Im zweiten Aufeinandertreffen hat Serena Williams Mühe und Not mit einer bärenstarken Außenseiterin. Doch die ist nicht das einzige Problem.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Damen - Halbfinale (alle Matches):

Lucie Safarova (CZE/13) - Ana Ivanovic (SRB/7) 7:5, 7:5

Enttäuschung bei Ana Ivanovic! Vor den Augen von Bastian Schweinsteiger, der wie gewohnt in der Spielerbox mitfieberte, musste die Serbin den Traum vom Finale in Roland Garros begraben. Bei großer Hitze auf dem Philippe-Chartrier zeigte sich die Tschechin Lucie Safarova konsequenter und vor allem weniger fehleranfällig.

Dabei startete Ivanovic im dritten Aufeinandertreffen der beiden bei den French Open optimal in die Begegnung. Schon das erste Aufschlagspiel nahm sie ihrer Kontrahentin ab und erarbeitete sich eine 4:1- bzw. 5:2-Führung. Doch plötzlich schlich sich der Fehlerteufel ein (16 Unforced Errors im ersten Satz) und auch der eigene Aufschlag kam nicht mehr so sicher. Nur 64 Prozent gewonnene Punkte beim ersten Aufschlag kostete Ivanovic zwei Breaks in Folge. Safarova dagegen nutzte die Fehler ihrer Gegnerin konsequent (14 Winner) und schnappte sich mit einem starken Comeback noch den ersten Durchgang.

Das ganze Match im RE-LIVE

Safarova, die das Duell der beiden im letzten Jahr bereits mit 6:3 und 6:3 für sich entschied, nahm diesen Schwung auch mit in den zweiten Satz. Während Ivanovic gleich ihre ersten beiden Breakbälle verschenkte, nutzte die Tschechin ihren zweiten eiskalt aus. Ein Break, das aus Sicht von Ivanovic richtig weh tan und dem sie den kompletten Durchgang hinter her laufen musste.

Das Halbfinal-Match bewegte sich keinesfalls auf höchstem Niveau, beide Spielerinnen streuten immer wieder leichte Fehler ein. Nach 1:32 Stunden schlug Safarova zum Matchgewinn auf, doch Ivanovic kämpfte und holte sich zur großen Freude von Schweini, der immer wieder die Faust ballte und aufsprang, das 5:5. Doch weil die Nummer 7 der Setzliste ihr nächstes Aufschlagspiel gleich wieder hergab und Safarova dann ihren dritten Matchball verwandelte, endete der Traum vom ersten Finale seit 2008 mit einer knappen Zwei-Satz-Niederlage. Safarova dagegen zieht ohne einen einzigen Satzverlust ins Endspiel von Paris ein.

Tag 11: Djokovic rasiert Nadal

Serena Williams (USA/1) - Timea Bacsinszky (SUI/23) 4:6, 6:3, 6:0

Für Williams war es das 27. Grand-Slam-Halbfinale ihrer Karriere, nur drei hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt verloren. Auch gegen Timea Bacsinszky sollte keine weiter hinzukommen. Bacsinszky, die trotz der Niederlage wohl das Turnier ihres Lebens spielt, zeigte gegen die Nummer 1 der Welt keinerlei Furcht, für die ganz große Überraschung im Halbfinale von Roland Garros reichte es aber nicht.

Die Außenseiterin aus der Schweiz, die im Einzel bei einem Grand Slam noch nie weiter als bis in die dritte Runde gekommen war, legte einen bärenstarken ersten Satz hin. Nur einen einzigen Breakball gewährte sie ihrer Kontrahentin, den sie aber gekonnt abwehrte. Selbst nutzte sie einen ihrer beiden zum entscheidenden Break. Nach einigen tollen Winnern (16 insgesamt, Williams: 8), darunter ein sehenswerter Loop, und 43 Minuten Spielzeit nutzte Bacsinszky ihren dritten Satzball.

Williams Sieg im RE-LIVE

Auch im zweiten Durchgang erwischte die 23 der Setzliste einen guten Auftakt. Wieder nahm sie ihrer Gegnerin ein Spiel ab, wodurch sie auf dem besten Wege zur Sensation war. Doch die von einer Erkältung geplagte Williams kämpfte sich famos zurück ins Match, holte sich das Rebreak und erfightete sich durch eine deutlich erhöhte Präzision (17 Winner) den Satzausgleich.

Bacsinszky dagegen verlor etwas ihren Faden, die spektakulären Gewinnschläge blieben zusehends aus. Umso ärgerlicher aus der Sicht der Schweizerin war der frühe Aufschlagverlust im finalen Satz drei, von dem sie sich nicht mehr erholte. Ihre Kontrahentin dagegen biss sich mit all ihrer Erfahrung durch und brachte den Durchgang im Schnelldurchlauf zum Abschluss.

"Ich bin krank, ich weiß nicht, woher ich die Energie für diesen Sieg genommen habe", sagte sie anschließend, ehe sie das Sieger-Interview mit einem Hustenanfall beendete. Bis zum Finale am Samstag gegen Lucie Safarova hat die Amerikanerin nun Zeit, sich vollständig zu genesen.

Seite 1: Tag 12 der Damen

Seite 2: Tag 12 Doppel und Juniorinnen

Artikel und Videos zum Thema