3:0! Djokovic rasiert den König

Von SPOX
Novak Djokovic ließ Rafael Nadal keine Chance
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Herren - Viertelfinale (alle Matches):

Novak Djokovic (SRB/1) - Rafael Nadal (ESP/6) 7:5, 6:3, 6:1

Es gibt diese Matches, die im Vorfeld viel versprechen, um dann wenig davon zu halten. Zu Beginn des "vorweggenommenen Finales" sah vieles danach aus, als würde diese Partie ihren Erwartungen nicht ganz gerecht werden können. Zu dominant startete der Weltranglistenerste und holte sich zum Auftakt gleich die ersten vier Spiele. An seinem 29. Geburtstag hatte Nadal dem Serben zu Beginn der Partie kaum etwas entgegenzusetzen.

Nadal aber wäre nicht neunfacher Roland-Garros-Champion, hätte er den ersten Satz bereits zu diesem Zeitpunkt abgeschenkt. Stattdessen holte sich der Spanier beim Stand von 0:4 das Re-Break und fand in der Folge immer besser zu seinem Spiel. Als ein Vorhand-Volley des Djokers im Netz landete, stand es tatsächlich 4:4 und der Philippe Chatrier stand Kopf.

Nadal nur kurz auf Augenhöhe

Was sich in der Folge entwickelte war das, was vor der Partie erwartet und erhofft worden war. Auf Augenhöhe ging es hin und her, wobei der Serbe dem Break näher war und nach knappen 50 Minuten zum ersten Satzball kam - Nadal aber wehrte ab, ebenso wie weitere vier, zwei davon mit sensationellen Rückhand-Stopps. Im sechsten Anlauf war es dann soweit und der Serbe holte sich nach 67 Minuten den ersten Durchgang.

Ähnlich hochklassig ging auch der zweite Durchgang über die Bühne. Sieben Spiele, geprägt von langen Rallyes und hochklassigen Ballwechseln, konnten beide Spieler ihren Aufschlag durchbringen, ehe Djokovic erneut zuschlug. Der Serbe profitierte von zwei Vorhandfehlern Nadals und zog auf 5:3 davon. Mit dem Break gegen sich rettete sich das Geburtstagskind zwar in den Einstand, aber auch dieses Mal behielt der Serbe im entscheidenden Moment kühlen Kopf und sicherte sich nach 1:51 Stunden die 2:0-Satzführung.

Demonstration im dritten Satz

Noch deutlicher wurde es im dritten Satz. Wie schon in Durchgang eins gingen die ersten vier Spiele an den Serben, dieses Mal aber fand der Spanier nicht wieder zurück, seine Gegenwehr war gebrochen, mehr und mehr traten die körperlichen Probleme des Spaniers zu Tage. Nach 2:26 Stunden war das Aus des Geburtstagskindes besiegelt.

Im insgesamt siebten Duell der beiden in Paris feierte der Serbe, der jetzt 27 Matches in Folge gewonnen hat, damit den ersten Sieg. Für Nadal war es in seinem 72. Match bei den French Open erst die zweite Niederlage. 2009 unterlag der Spanier dem späteren Finalisten Robin Söderling, ebenfalls im Viertelfinale. Für den Weltranglistenersten ist es die sechste Halbfinalteilnahme bei den French Open, 2012 und 2014 hatte er den Sprung ins Finale geschafft. Im Halbfinale trifft Djokovic am Freitag auf Andy Murray.

"Ich habe großen Respekt vor Rafa, er ist immer ein Champion", sagte Djokovic nach seinem Sieg: "Ich wusste, dass es meine Taktik sein muss, aggressiv und konzentriert zu bleiben. Aber das ist oft einfacher gesagt als getan. Ich hoffe nur, dass ich so weiterspiele."

Ein sichtlich geknickter Nadal meinte: "Ich hatte meine Momente, aber er war besser. So einfach ist das. Ich habe 2009 verloren. Das war nicht das Ende. Ich habe 2015 verloren. Auch das wird nicht das Ende sein."

Andy Murray (GBR/3) - David Ferrer (ESP/7) 7:6 (7:4), 6:2, 5:7, 6:1

Eigentlich gilt Sand nicht gerade als Lieblingsbelag von Andy Murray, dieses Jahr sollte man den Schotten allerdings auf der Rechnung haben. Gegen David Ferrer zeigte er die nächste beeindruckende Leistung und zog mit 3:1 Sätzen in das Halbfinale ein.

Schon der erste Satz war das reinste Break-Festival. Beide Spieler gaben ihren Aufschlag dreimal ab, folglich musste der Tie-Break die Entscheidung herbeiführen. Murray bewahrte einen kühlen Kopf und sicherte sich das Spiel schließlich durch ein 7:4. Der zweite Durchgang verlief dann deutlicher: Während Murray wesentlich besser servierte, hatte Ferrer weiter Probleme und gab seinen Aufschlag zweimal ab.

Auch der dritte Satz verlief für Murray zunächst nach Plan: Die Nummer drei der Setzliste ging schnell mit 3:0 in Führung, im Anschluss ließ die Konzentration allerdings nach. Ferrer kam besser ins Spiel, holte sich zwei Breaks und erzwang einen vierten Durchgang.

In diesem gab es eine Machtdemonstration von Murray, der enorm dominant auftrat und die Partie nach drei Stunden und 21 Minuten mit einem Aufschlagwinner beendete. Im Halbfinale kommt es zu einem absoluten Kracher: Murray fordert Djokovic, der im kompletten Turnier noch keinen Satz abgab.

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