Kohlschreiber muss nachsitzen

Von SPOX
Phillip Kohlschreiber kämpfte sich zurück und muss morgen sein Match beenden
© getty

Die erste Runde sorgte bei den deutschen Damen für zufriedene Gesichter. Auch an Tag vier legten Sabine Lisicki und Annika Beck vor, Angelique Kerber zog nach. Simona Halep erlebt derweil ein Debakel. Bei den Herren sorgt Benjamin Becker gegen Fernando Verdasco für die nächste Sensation, während Roger Federer und Stan Wawrinka ihre Pflichtaufgaben ohne große Probleme erledigen. Kohlschreiber muss morgen nochmal ran.

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Damen - 2. Runde (alle Matches):

Ajla Tomljanovic (AUS) - Angelique Kerber (GER/11) 3:6, 2:6

Im ersten Satz hatte Tomljanovic durchaus ihre Chance. Alle Aufschlagspiele waren eng und umkämpft. Letztendlich kam Tomljanovic aber auf insgesamt 13 Unforced Errors, die ihr zum Verhängnis wurden. Außerdem nutze sie nur einen von fünf Breakbällen und so holte sich Kerber den ersten Satz, ohne wirklich aufzutrumpfen.

Im zweiten Satz dann ein ähnliches Bild. Auch hier zwang Kerber ihre Gegnerin zu insgesamt zwölf Unforced Errors. Ging es in einem Ballwechsel über zehn oder mehr Schläge, musste Kerber eigentlich nur auf den Fehler ihrer Gegnerin warten. So holte sie sich Spiel für Spiel und machte schließlich mit ihrem sechsten Break im Match den Sack zu.

In Runde drei tritt die Deutsche gegen die Spanierin Garbine Mugureza an, die zuvor gegen Camila Giorgi (ITA) mit 6:1, 6:4 gewonnen hatte.

Sabine Lisicki (GER/20) - Daria Gavrilova (AUS) 6:1, Aufgabe Gavrilova

So schnell kann es gehen! Nicht einmal 30 Minuten stand Lisicki am vierten Tag der French Open auf dem Court, dann war bereits wieder Feierabend. Gegen eine überforderte und wohl auch etwas gehandicapte Gavrilova zeigte die Deutsche dabei erneut eine mehr als solide Vorstellung.

Während Lisicki sich bei eigenem Aufschlag schadlos hielt und dank einer starken Quote von 73 Prozent beim ersten Service keine einzige Breakchance in Durchgang eins zuließ, sicherte sie sich gleichzeitig neun (!) Breakmöglichkeiten. Drei davon nutzte die 25-Jährige.

"Ich habe die Punkte taktisch sehr gut ausgespielt, war variabel und habe von vorne bis hinten gut durchgezogen", zeigte sich Lisicki zufrieden. Im Anschluss hatte Gavrilova genug und verzichtete aufgrund einer Verletzung auf eine Fortsetzung der Partie. Lisicki trifft nun auf die an 13 gesetzte Tschechin Lucie Safarova.

Annika Beck (GER) - Paula Kania (POL) 6:2, 6:2

Für Mona Barthel war Kania an Tag zwei noch eine Nummer zu groß. Nun war gegen Beck allerdings Endstation. Die Deutsche, die bereits gegen Agnieszka Radwanska eine äußerst starke Vorstellung zeigte und so für die erste kleine Sensation in Roland Garros sorgen konnte, bewies auch gegen die Polin ihr Potential.

Beeindruckend war dabei vor allem die Sicherheit, mit welcher Beck zu Werke ging. Während sich Kania, die unglaubliche sechs Doppelfehler produzierte, stolze 36 Unforced Errors leistete, waren es bei Beck nur derer 13. In Kombination mit einem ebenfalls überzeugenden ersten Service und acht Breakmöglichkeiten, von denen sie vier nutzen konnte, stand dem klaren Erfolg in zwei Sätzen nichts im Weg.

Nächster Gegner der deutschen Überfliegerin ist die an 19 gesetzte Ukrainerin Elina Svitolina.

Maria Sharapova (RUS/2) - Vitalia Diatchenko (RUS) 6:3, 6:1

Zusammengefasst: Als Sharapova da sein musste, war die Favoritin zur Stelle. Die Russin nahm Diatchenko Mitte des ersten Satzes das Break ab und gab die Führung nie mehr her, selbst als Diatchenko früh im zweiten Satz zwei Break-Chancen hatte, hielt Sharapova stand. Darüber hinaus lieferte sie über weite Strecken ein fehlerfreies Match ab (acht Unforced Errors) - erneut im Gegensatz zu ihrer Kontrahentin.

Diatchenko leistete sich vier Doppelfehler, oft in kritischen Momenten, sowie 23 Unforced Errors und konnte gleich zwei Break-Chancen bei Sharapovas ersten beiden Aufschlagspielen im zweiten Satz nicht verwandeln.

Nach dem 0:3 gab sich die Landsfrau Sharapovas dann zunehmend auf, die Körpersprache passte nicht mehr und die Fehler häuften sich weiter. Die Favoritin hingegen schnappte sich so den zweiten Satz ohne sich wirklich verausgaben zu müssen und zog folglich insgesamt ungefährdet in die dritte Runde ein. Dort trifft sie auf die Australierin Sam Stosur.

Mirjana Lucic-Baroni (CRO) - Simona Halep (ROU/3) 7:5, 6:1

Die Vorjahresfinalistin ist raus! Halep enttäuschte gegen Lucic-Baroni auf ganzer Linie - und am Ende war es nicht einmal knapp. Halep wirkte über das komplette Match unkonzentriert, gab mit schwachen Aufschlägen einfache Breaks ab und leistete sich zu viele leichte Fehler.

Auch Lucic-Baroni, die fast doppelt so viele Unforced Errors hatte (27, Halep unterliefen derer 15), machte es zumindest im ersten Satz noch unnötig spannend. Doch im zweiten Durchgang war von Halep nichts mehr zu sehen. Ganze fünf Winner gelangen der Rumänin insgesamt, während Lucic-Baroni, jetzt klar stärker, gleich 29 verzeichnete.

Die Returns funktionierten aus Sicht der Außenseiterin auch immer besser und so stand es 5:0, ehe die schwache Halep überhaupt wirklich im zweiten Satz angekommen war. Die Break-Chance zum 5:2 vergab sie erneut leichtfertig und passenderweise beendete die Kroatin die Partie stattdessen mit einem Ass. Lucic-Baroni kann in der dritten Runde den nächsten Coup landen: Dort trifft sie auf die an 29 gesetzte Alize Cornet.

Carla Suarez Navarro (ESP/8) - Virginie Razzano (FRA) 6:3, 1:0, Aufgabe Razzano

Für Virginie Razzano war die zweite Runde von Roland Garros schon frühzeitig vorbei. Nachdem Carla Suarez Navarro den ersten Satz fast mühelos entschieden hatte, musste die Französin schon nach einem Spiel im zweiten aufgeben.

Bauchmuskelprobleme zwangen sie zum vorzeitigen Ende. Die Spanierin geht somit mit etwas mehr Ruhe als geplant in Runde drei, wo sie auf die Italienerin Flavia Pennetta trifft.

Teliana Pereira (BRA) - Ekaterina Makarova (RUS/9) 2:6, 7:5, 3:6

Mit etwas mehr Mühe als ihr lieb gewesen sein dürfte, hat sich die an Position neun gesetzte Ekatarina Makarova gegen Teliana Pereira durchgesetzt. Nach einem lockeren ersten Satz fing sich die Brasilianerin und forderte der Russin im zweiten Durchgang alles ab.

Mit Erfolg: Pereira brach den Aufschlag ihrer Kontrahentin bei 5:5 zum zweiten Mal im Satz und machte selbigen dann konsequent zu. Danach jedoch gelang der Herausforderin fast nichts mehr. Schon früh gelang der Russin das Break, mit dem sie das Match souverän nach Hause schaukelte. In Runde drei trifft Makarova auf ihre Landsfrau Elena Vesnina.

Ana Ivanovic (SRB/7) - Misaki Doi (JPN) 3:6, 6:3, 6:4

Am Ende war eine Energieleistung für die gesetzte Ana Ivanovic nötig, um gegen Misaki Doi in die dritte Runde einzuziehen. Speziell im ersten Satz sollte gegen die furchtlose Japanerin wenig gelingen. Nur 48 Prozent der ersten Aufschläge kamen an, dazu unterirdische 17 Unforced Errors, die in der Satzführung für Doi mündeten.

Im Zweiten lief es dann langsam besser für die Serbin. Besonders die engen Ballwechsel entschied sie meist für sich und die Zahl an Unforced Errors nahm ab. Weiterhin auffällig waren die vergebenen Breakchancen: Am Ende sollte Ivanovic stolze 15 Breakmöglichkeiten verstreichen lassen. Dennoch kam sie dank konsequenteren und aggressiveren Spiels zum Satzausgleich.

Der entscheidende dritte Satz war gerade am Anfang eng, bis Ivanovic zum 3:2 und 5:2 breaken konnte und damit auf die Siegerstraße einbog. Doi auf der anderen Seite erspielte sich keine weitere Breakchance mehr und wird sich ärgern, die Chance gegen eine heute schlagbare Nummer 7 der Welt nicht genutzt zu haben. Nach knapp zwei Stunden verwandelte Ivanovic ihren ersten Matchball.

In Runde drei ist Ivanovic gegen die Kroatin Donna Vekic erneut Favoritin.

Seite 1: Tag 4 der Damen

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