Deutsche Mädels stark, Murray mühelos

Von SPOX
Andy Murray machte in der ersten Runde kurzen Prozess mit seinem Gegner
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Herren - 1. Runde (alle Matches):

Tomas Berdych (CZE/4) - Yoshihito Nishioka (JAP) 6:0, 7:5, 6:3

Null Doppelfehler und gute 68 Prozent gültige erste Aufschläge: Diese Werte stammen aus der Statistik, die Yoshihito Nishioka in Satz eins produzierte. Was auf den ersten Blick gut aussieht, war im Spiel gegen Tomas Berdych aber allein Ausdruck des zu großen Respekts: Der Japaner war im ersten Satz nur auf Sicherheit aus, vergaß eigenes Angriffspiel und kassierte ein deftiges 0:6.

Ganz anders Satz zwei: Nishioka trat deutlich selbstbewusster auf, im Wissen, sonst sang- und klanglos unterzugehen. Der Außenseiter legte mehr Druck in die Bälle und zwang den bequemen Berdych zum Laufen. Die Kontrahenten schenkten sich nichts, das erste Break gab es satzentscheidend erst zum 7:5 für Berdych, der insgesamt mit einer überragenden Aufschlagquote auftrumpfte (82 Prozent erste, 67 Prozent zweite Aufschläge führten zu Punkten).

Im letzten Satz war die Luft raus. Während sich Nishioka keine einzige Breakchance mehr erspielte, hatte Berdych derer sechs, von denen er allerdings nur eine zum 5:3 nutzte. Der Schlussakt war reine Formsache.

Benjamin Becker (GER) - Ruben Bemelmans (BEL) 6:3, 6:7 (5:7), 2:6, 7:6 (7:4), 6:2

Erster Sandplatzsieg in diesem Jahr! Dabei sah es für Becker zeitweise wieder bitter aus: Der Deutsche hatte seine 1:0-Satzführung schon verspielt, nachdem ihm Bemelmans mit seinem dritten Satzball das Tiebreak für den zweiten Satz abnahm und ihn im dritten dann problemlos abschüttelte.

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Doch Becker kämpfte sich zurück. Beim Stand von 5:4 vergab er seinen ersten Satzball zum Ausgleich, Bemelmans rettete sich ins Tiebreak. Doch den konnte Becker diesmal für sich entscheiden, als er einen unerreichbaren Long-Line zum 7:4 setzte.

Als sich alle bereits auf einen Krimi eingestimmt hatten, drehte der Routinier in Satz fünf auf. Schnell nahm Becker Bemelmans zwei Breaks ab, was in einer beruhigenden 4:1-Führung endete. Ohne eigenen Aufschlagverlust nutze er schlussendlich nach etwas über dreieinhalb Stunden seinen zweiten Matchball.

Viktor Troicki (SRB) - Jan-Lennard Struff (GER) 6:2, 6:1, 6:7, 6:1

Kurz bäumte sich der letzte sich im Einsatz befindende Deutsche am Montagabend auf, für mehr als einen Satzgewinn reichte es aber nicht. Gegen Viktor Troicki aus Serbien sah Struff kein Land. Der erste Satz war zum Vergessen, ebenso der Zweite. Insgesamt 44 Unforced Errors leistete sich der Deutsche und muss sich damit bereits nach einem Match wieder verabschieden.

Der dritte Satz zeigte, was möglich gewesen wäre, doch Troicki fand anschließend an die 7:3-Niederlage im Tiebreak direkt wieder zu seiner Form aus den ersten beiden Sätzen und ließ so davon ausgehen, dass er sich nur kurz erholen musste. Fünf Asse und 78 Prozent durchgebrachte erste Aufschläge genügten ihm zu einem lockeren Auftaktsieg.

Andy Murray (GBR/3) - Facundo Arguello (ARG) 6:3, 6:3, 6:1

"Ich glaube, ich war noch nie so gut für die Sandplatzsaison gerüstet wie in diesem Jahr", machte Andy Murray vor dem Turnier in Paris seine Ansprüche klar und ließ in seinem ersten Match direkt Taten folgen. Gegner Arguello, derzeit ohnehin mit einer Schwächeperiode, sah von Anfang an kein Land gegen den Briten. Zu viele einfache Fehler kosteten den Argentinier den ersten Satz.

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Murray war dennoch über das gesamte Match sichtlich nicht zufrieden mit seinem Spiel. Mal haderte er mit sich selbst, dann mit dem Schiedsrichter und dem Publikum. Letztlich egal, war es seinem Gegner doch nicht möglich, aus der mangelnden Konzentration Kapital zu schlagen. Über 90 Prozent der Punkte holte sich Murray, wenn er den ersten Aufschlag durchbrachte.

Trotz einiger Asse blieb dem Underdog also nur zuzusehen, wie der inzwischen wieder konzentrierte Murray auch im letzten Satz marschierte, ohne viele Fehler zu machen oder gar Gelegenheiten zu einem ernsthaften Break anbot.

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