Die Nächste, bitte!

Von SPOX
Andrea Pektovic ist trotz großen Einsatz ausgeschieden
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Herren - 1. Runde (alle Matches):

Novak Djokovic (SRB/1) - Aljaz Bedene (SLO) 6:3, 6:2, 6:4

Wie schon Federer, Nadal und Murray am Montag gab sich auch die Nummer eins der Welt zum Auftakt keine Blöße. In 109 Minuten schickte der Djoker den slowenischen Qualifikanten Aljaz Bedene vom Feld, ohne dabei ein Break zuzulassen.

Doch Bedene schlug sich wacker: Der Außenseiter schlug starke zwölf Asse und ließ Djokovic ein ums andere Mal ob seiner beeindruckenden Aufschläge staunen. Wirklich in Bredouille geriet die Nummer eins aber zu keinem Zeitpunkt.

Der Serbe, der sich am Wochenende noch mit Grippe-Symptomen herumschlug, ließ sich seine Angeschlagenheit nicht anmerken. Nach dem Viertelfinal-Aus im Vorjahr gegen Stan Wawrinka soll es in diesem Jahr der fünfte Australian-Open-Titel für Boris Beckers Schützling werden.

Djokovics Sieg im RE-LIVE

Stan Wawrinka (SUI/4) - Marsel Ilhan (TUR) 6:1, 6:4, 6:2

Mit großem Selbstvertrauen und in nicht einmal anderthalb Stunden hatte der Titelverteidiger seine Pflichtaufgabe erfüllt. Mehr als das war es aber auch wirklich nicht: Der Türke stellte den ambitionierten Schweizer vor keinerlei Probleme, die beiden einzigen Breakchancen, die Marsel Ilhan im Match hatte, wehrte Wawrinka souverän ab.

34 Winner, dazu 82 Prozent gewonnene Punkte nach erstem Aufschlag: Wawrinka zog sein Spiel konsequent durch und ließ sich erst gar nicht auf Spielchen ein.

Nachdem Stan zuletzt wieder die Chennai Open gewonnen hat, ist auch in Melbourne erneut einiges drin. "Es ist toll, hier zu sein. Viele Emotionen aus dem letzten Jahr kommen hoch. Ich bin wirklich zufrieden mit meinem Spiel und freue mich auf die nächsten Runden", lautete Wawrinkas Fazit nach dem ersten Sieg.

Kei Nishikori (JPN/5) - Nicolas Almagro (ESP) 6:4, 7:6 (7:1), 6:2

Start verschlafen, souverän reagiert: Der Fünftgesetzte Kei Nishikori brauchte einen kurzen Wachmacher, ehe er zu seinem Spiel fand. Nachdem er gleich sein erstes Aufschlagspiel abgab, steigerte sich Nishikori noch im ersten Durchgang und drehte den Satz mit seinerseits zwei gebreakten Spielen.

Im zweiten Satz war Almagro drauf und dran, das Match auszugleichen, jedoch scheiterte der Spanier an seiner Nervenschwäche: Unfassbare 31 Unforced Errors produzierte der Außenseiter allein im engen zweiten Satz - der einzige Grund, weshalb Nishikori letztlich auf 2:0 davonzog.

Damit war die Gegenwehr gebrochen. Im abschließenden Durchgang haderte Almagro offensichtlich mit sich selbst, brachte nicht einmal die Hälfte seiner ersten Aufschläge ins Feld und erspielte sich keine Breakchance. Für den Spanier wäre viel mehr drin gewesen, immerhin gelangen ihm mit 40 Winnern insgesamt zehn mehr als seinem Gegenüber - jedoch auch mehr als doppelt so viele leichtfertige Fehler (50 zu 21).

Milos Raonic (CAN/8) - Illya Marchenko (UKR) 7:6 (7:3), 7:6 (7:3), 6:3

Auch wenn das Ergebnis ein durchaus enges Match vermuten lässt: Milos Raonic hatte die Partie zu jeder Zeit im Griff, selbst in den vermeintlich knappen ersten beiden Sätzen. Der Kanadier hatte gerade im ersten Durchgang die Nase vorn und produzierte fast dreimal so viele Winner wie Marchenko (20 zu 7) und legte eine überragende Aufschlagquote an den Tag: Im ganzen Match brachte er 73 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld und gewann damit 91 Prozent der Punkte - Weltklasse.

Dass Marchenko aber immer wieder am Satzgewinn schnupperte, war der Tatsache geschuldet, dass sich Raonic auf Spielchen einließ und offenbar Spaß daran fand, den Gegner in langen Schlagserien über den Platz zu scheuchen. Dabei übernahm sich der Kanadier immer wieder, sodass ihm mehr als doppelt so viele Unforced Errors unterliefen wie dem Ukrainer.

Erst im dritten Satz spielte Raonic geradliniger und ließ schlussendlich auch nichts mehr anbrennen. In Runde zwei trifft er nun auf Donald Young, der zum Auftakt Tim Pütz besiegt hat. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel. Ich hatte alles im Griff", kommentierte Raonic seinen Auftakt.

Benjamin Becker (GER) - Julien Benneteau (FRAU/25) 7:5, 5:7, 6:2, 6:4

Und noch einer hält die deutsche Fahne hoch: Benjamin Becker! In einem spannenden und hochklassigen Erstrundenmatch bezwang der 33-Jährige den Franzosen Julien Benneteau nach gut zweieinhalb Stunden Spielzeit - entscheidend waren ein harter Aufschlag und deutsche Nervenstärke, die der Großteil des DTB in den ersten Tagen ansonsten vermissen ließ.

Die Kontrahenten trafen sich von Beginn an auf Augenhöhe und lieferten den Zuschauern ein packendes Match mit einigen spektakulären Shots. Während Becker im ersten Satz gnadenlos beide Breakchancen nutzte, hatte Benneteau im zweiten Durchgang die Nase vorn.

Ab dem dritten Satz bestimmte der Deutsche das Geschehen und ließ Benneteau mit zahlreichen klugen Schlägen laufen. Becker spielte selbstbewusst und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. 49 Winner gegenüber 34 bei Benneteau sprachen am Ende eine deutliche Sprache. Ganz stark!

Matthias Bachinger (GER) - Pablo Cuevas (URU/27) 7:6 (7:1), 6:3, 6:1

Endlich einmal eine positive deutsche Überraschung! Mit Herz und großer Konzentration hat Außeneiter Matthias Bachinger den an Nummer 27 gesetzten Pablo Cuevas aus dem Turnier geworfen. Zwar gelangen dem Deutschen im ganzen Match nur acht Winner, dem gegenüber standen aber auch nur drei Unforced Errors.

Dass Cuevas derer nicht viel mehr produzierte, ist Ausdruck der vorsichtigen Herangehensweise beider Spieler. Die Kontrahenten waren bemüht, möglichst wenig Risiko zu gehen und auf die Fehler des Gegners zu warten.

So entwickelte sich zwar kein hochwertiges Tennismatch, spannend war es aber in jedem Fall. Nachdem Bachinger den Uruguayer im Tie-Break des ersten Satzes niederrang, gingen die Durchgänge zwei und drei deutlich einfacher von der Hand, zumal sich Cuevas nur drei Breakchancen erspielte und davon auch nur eine nutzen konnte.

Donald Young (USA) - Tim Puetz (GER) 6:4, 4:6, 6:3, 6:2

Tag zwei und schon ist der zehnte (!) Deutsche raus! Auch Tim Pütz fand in Melbourne nicht die richtigen Mittel und schaffte es nur zeitweise, Donald Young die Stirn zu bieten. Der Amerikaner trifft in Runde zwei nun auf den achtgesetzten Milos Raonic, der keine Mühen mit dem Ukrainer Illya Marchenko hatte.

Pütz, der erst zum zweiten Mal in seiner Karriere im Hauptfeld eines Grand Slams stand, wurde vor allem der schwache zweite Aufschlag zum Verhängnis. Gerade einmal 38 Prozent derer führten zum Punktgewinn, was bei 59 Prozent gültigen ersten Aufschlägen einfach zu wenig war.

Auch, wenn sich der Deutsche im zweiten Satz mit nur einem Unforced Error zurückkämpfte, ließ er gegen den souveräneren Young die wenigen Breakchancen ungenutzt und schied letztlich verdient aus.

Stan Wawrinka im SPOX-Interview: "Ich bin kein Superstar"

Guillermo Garcia-Lopez (ESP) - Peter Gojowczyk (GER) 6:7 (1:7), 7:5, 6:4, 1:0 Aufgabe

Es sah nicht einmal schlecht aus, nachdem Peter Gojowczyk dank einem guten ersten Aufschlag dem Spanier Satz eins abgenommen hatte. Und auch nach den engen Durchgängen zwei und drei lebte immer noch die Hoffnung auf ein Weiterkommen des Deutschen.

Doch wenn es sportlich bei den Deutschen zur Abwechslung mal ganz gut läuft, spielt die Physis nicht mit: Mit Unwohlsein und einer Knöchelverletzung begründete Gojowczyk seinen humpelnden Abgang auf Court 19 nach 2:23 Stunden Spielzeit - Enttäuschung pur im deutschen Tennislager.

David Ferrer (ESP/9) - Thomaz Bellucci (BRA) 6:7 (2:7), 6:2, 6:0, 6:3

Mit einer nicht eingeplanten Extrarunde, aber anschließend starken Leistung, ist auch der an Nummer neun gesetzte David Ferrer in die zweite Runde eingezogen. Fast eine Stunde dauerte der erste Durchgang gegen Thomaz Bellucci, in dem sich der Favorit noch sehr schwer tat.

Nach dem kurzen Schock zu Beginn fegte Ferrer in den weiteren Sätzen aber gnadenlos über Bellucci her. Der Spanier ließ nur noch eine Breakchance zu, erspielte sich seinerseits aber starke zehn und nutzte auch überragende acht davon.

Obwohl Ferrer einen verhältnismäßig langsamen Aufschlag besitzt, bereitete er Bellucci damit einige Probleme - 80 Prozent der Schlagserien, die über den ersten Aufschlag gingen, entschied Ferrer für sich.

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