Murray nutzt Berdychs Fehler eiskalt

Von SPOX
Andy Murray steht bei den Australian Open 2015 im Finale
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Herren - Halbfinale (alle Matches):

Andy Murray (GBR/6) - Tomas Berdych (CZE/7) 6:7 (6:8), 6:0, 6:3, 7:5

Klar und deutlich - anders ist der Sieg von Murray nicht einzuordnen. Berdych hatte ab dem zweiten Satz keine Chance mehr, weil er sein Service nicht in den Griff bekam. Weniger als 50 Prozent der ersten Aufschläge fanden überhaupt den Weg ins Feld.

Dabei war der Tscheche im ersten Satz noch auf Murrays Level, was aber vor allem an der Fehleranfälligkeit beider Semifinalisten lag. Murray und Berdych schlugen mehr Unforced Errors als Winner, sie spielten fahrig. Dennoch holte der Tscheche sich den Satz nach 76 Minuten im Tie-Break, weil er besser retournierte.

"Ich war enttäuscht, den ersten Satz zu verlieren. Ich hatte meine Chancen am Ende. Ich war enttäuscht, aber ich fühlte, dass mein Spiel besser wurde", erklärte Murray: "Ich habe meine Taktik ein wenig geändert und kam besser mit den Begingungen und Tomas' Bällen zurecht."

Murray senkte seine Fehleranfälligkeit deutlich, obwohl er wesentlich aggressiver auftrat. Das war die richtige Taktik. Berdych streute weiter zu viele vermeidbare Fehler ein und gab den zweiten Satz binnen 30 Minuten zu Null ab. Bis zum vierten Satz hatte er nur eine einzige Breakchance.

Berdychs Niederlage im RE-LIVE

Murray dagegen fand von Minute zu Minute immer besser ins Spiel. Er wurde sicherer, baute seine anfängliche Nervosität gegen den Schützling seines früheren Coaches Dani Vallverdu ab. Murray verteilte die Bälle klug, spielte variabel, nutzte die Richtungswechsel besser. Doch Berdych bekam im vierten Satz seinen Aufschlag unter Kontrolle und konnte so wieder mithalten.

Als sich die gesamte Arena auf den Tie-Break vorbereitete, brach er allerdings noch einmal ein. Vorhand-Fehler, Doppelfehler - und plötzlich bekam Murray das Break geschenkt, weil die Rückhand zu lang war. Die Vorentscheidung war gefallen. Murray spielte abgeklärt sein Aufschlagspiel runter. Sein 15. Ass der Partie bedeutete den Finaleinzug.

Am Sonntag wartet damit der Gewinner des Matches Stanislas Wawrinka vs. Novak Djokovic. "Ich werde versuchen, mir das anzugucken, aber wenn ich ihre Spiele der letzten Jahre betrachte, werde ich wohl schon vor dem Ende im Bett sein", scherzte Murray, der keines seiner vier Finals in Melbourne gewinnen konnte.

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