Verwirrung um Düsseldorf Open

SID
Die Düsseldorf Open werden wohl nicht mehr stattfinden
© getty

Verwirrung über die Zukunft der Düsseldorf Open: Nachdem die Veranstalter am Freitag offiziell das Aus des Tennis-Turniers im Rochusclub erklärt hatten, wollte Lizenzinhaber Rainer Schüttler davon noch nichts wissen.

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"Eine Entscheidung, wo das Turnier ausgetragen wird, fällt Mitte November durch die Gremien der ATP-Tour - und nicht jetzt", sagte Ex-Profi Schüttler (38) dem Internetportal "tennisnet.com" und klagte: "Die Öffentlichkeit wird nicht richtig über den Stand der Dinge informiert."

Sofern sich in den nächsten beiden Wochen noch ein finanzkräftiger Sponsor finde, könne das Turnier durchaus in Düsseldorf ausgetragen werden, erklärte der einstige Australian-Open-Finalist weiter. Schüttler ist gemeinsam mit dem ehemaligen Boris-Becker-Manager Ion Tiriac der Inhaber der Turnier-Lizenz.

"Schlussstrich ziehen"

Zuvor hatte es in einer Pressemitteilung des Rochusclubs geheißen, Schüttler und Tiriac hätten sich nach der vergeblichen Suche nach einem Titelsponsor entschieden, "einen Schlussstrich zu ziehen".

Turnierdirektor Dietloff von Arnim hatte der "Rheinischen Post" bestätigt: "Unter diesen Voraussetzungen hat es wirtschaftlich einfach keinen Sinn gemacht. Uns ist es einfach nicht gelungen, einen Titelsponsor zu finden."

Schüttler erklärte allerdings, dass es bereits Gespräche mit verschiedenen anderen Standorten über eine Verlagerung der Turnierlizenz gebe. Dazu zähle das schweizerische Genf, aber auch Austragungsorte in Polen und Italien. Eine definitive Entscheidung wird die ATP am Rande des Saisonfinals in London (9. bis 16. November) bekannt geben.

Lizenz verkauft

Von 1978 bis 2012 war der Klub am Rolanderweg Gastgeber der ATP-Mannschafts-Weltmeisterschaft. Der Rochusclub hatte sich allerdings vor zwei Jahren entschieden, den Vertrag für die Nationen-WM nicht zu erneuern und erhielt eine reguläre ATP-Lizenz für die Durchführung eines Einzel-Turniers der 250er-Kategorie. Diese Lizenz verkaufte der Rochusclub damals Schüttler und Tiriac.

Bereits nach dem vorerst letzten Turnier im Mai hatte von Arnim darauf hingewiesen, dass man unbedingt einen Titel-Sponsor finden müsse, um die Veranstaltung retten zu können.

Gespräche mit mehreren Interessenten verliefen letztlich allerdings erfolglos. Der Augsburger Philipp Kohlschreiber hatte im Frühjahr 2014 das Sandplatzturnier gewonnen, das in diesem Jahr mit insgesamt 426.605 Euro dotiert war.

Der Nationen-Wettbewerb hatte bereits in den letzten Jahren vor seiner Einstellung unter der Abwesenheit der Topspieler gelitten. Gastgeber Deutschland war bei der inoffiziellen Mannschafts-WM mit fünf Siegen (1989, 1994, 1998, 2005 und 2011) der erfolgreichste Teilnehmer. Je viermal triumphierten die USA, Argentinien, Schweden und Spanien. Letzter Titelträger war 2012 Serbien geworden.

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