Djokovic folgt Murray ins Viertelfinale

Von SPOX
Novak Djokovic ließ gegen Jo-Wilfried Tsonga keine Zweifel aufkommen
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Herren - 3. Runde (alle Matches):

Stan Wawrinka (SUI/5) - Denis Istomin (UZB) 6:3, 6:3, 6:4

Eine kleine Lehrstunde? Warum nicht! Nichts anderes erteilte Stan Wawrinka seinem Gegner Denis Istomin nämlich in Runde drei. Anders als in den Matches davor schien der Australian-Open-Champion komplett ausgeruht zu sein, die drei Tage Pause haben dem Schweizer offensichtlich ziemlich gut getan.

Wawrinka spielte zwar keinesfalls fehlerfrei (21 Unforced Errors), doch er probierte viel, agierte aggressiv am Netz und konnte sich auf seinen starken Aufschlag (12 Asse) verlassen. Eine kleine Schrecksekunde mussten seine Fans trotzdem überstehen. Mitte des zweiten Satzes rutschte Wawrinka am Netz aus und fasste sich sofort an den sowieso bereits lädierten Rücken,

Und wie reagierte Stan the Man darauf? Mit weiteren Aufschlägen über 210 km/h. Ganz anders Istomin: Der Usbeke, dem kein einziges Break gelang, hatte Probleme mit dem Kreislauf, der Physiotherapeut musste sogar den Puls des Usbeken checken.

Auch deswegen geriet Wawrinkas dritter Einzug ins Wimbledon-Achtelfinale nach 2008 und 2009 nicht mehr in Gefahr. "Ich bin zufrieden mit mir. Ich darf mich in diesem Jahr sowieso nicht beschweren. Es läuft einfach super, ich spiele mein bestes Tennis. Mal schauen, wie weit es noch geht", so der Eidgenosse.

Kei Nishikori (JPN/10) - Simone Bolelli (ITA) 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (7:4), 6:4

Drei Tage hat es gedauert, zumindest wenn man den Ruhetag mitzählt. Doch am Ende steht Kei Nishikori zum ersten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale von Wimbledon. Beim Stand von 3:3 nahmen der Japaner und Simone Bolelli, der in der Runde zuvor Philipp Kohlschreiber nach Hause schickte, ihr Match vom Samstag wieder auf.

Und Nishikori bewies die besseren Nerven. Im entscheidenden Satz nutzte er seinen einzigen Breakball des Durchgangs, um sich das Break zum 6:4 und somit den Sieg zu sichern. Bolelli dürfte seinerseits durchaus mit den vergebenen Chancen (0/4) hadern.

Nachdem Match bedankte sich Nishikori , der nun auf Milos Raonic trifft, ganz artig bei seinem Coach Michael Chang: "Es macht unglaublich viel Spaß mit ihm. Wir sind auf einer Wellenlänge."

Feliciano Lopez (ESP/19) - John Isner (USA/9) 6:7 (8:10), 7:6 (8:6) 7:6 (7:3) 7:5

Das Wimbledon-Achtelfinale ist zum ersten Mal seit 1911 US-freie Zone, zumindest in der Damen- und Herren-Konkurrenz! Nach Madison Keys musste nämlich auch John Isner die Koffer packen. Das Ende für den Aufschlagriesen kam - wie sollte es auch anders sein - in ein einem Tie-Break-Festival.

Die nackten Zahlen zu dem Irrsinn: Isner kam auf 52 Asse, Lopez stand bei 34. Isner schlug 80 Winners, Lopez 55. Und das Beste: Am Ende entschied nach 170 Minuten eigentlich nur ein mickriges Break im vierten Satz über Sieger und Verlierer.

Übrigens: Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass ein Isner-Service in Wimbledon gebrochen wurde. Einfach nur verrückt! Für Lopez geht es nun gegen Stan Wawrinka.

Herren - Achtelfinale (alle Matches):

Andy Murray (GBR/3) - Kevin Anderson (RSA/20) 6:4, 6:3, 7:6 (8:6)

Auch im vierten Match des diesjährigen Wimbledon-Turniers blieb der Titelverteidiger ohne Satzverlust. Gegen den Südafrikaner Kevin Anderson profitierte der Schotte dabei erneut von seinem starken Service. In der gesamten Partie kam sein Kontrahent lediglich auf drei Breakchancen, von denen er nur eine einzige nutzen konnte.

Weniger überzeugend hingegen war die Chancenverwertung der eigenen Breakmöglichkeiten. Lediglich magere vier von 19 (!) Gelegenheiten konnte Murray für sich nutzen. Eine bessere Ausbeute hätte den - zu keiner Zeit gefährdeten - Sieg nochmals deutlich beschleunigt.

Novak Djokovic (SRB/1) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA/14) 6:3, 6:4, 7:6 (7:5)

Der Djoker folgt Andy Murray ins Viertelfinale. Im Duell mit Jo-Wilfried Tsonga ließ der Becker-Schützling zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel aufkommen, wer der Herr auf dem Centre Court ist. Folglich war bereits nach knapp zwei Stunden der Arbeitstag des 27-Jährigen beendet.

Zwar gaben sich beide Akteure bei Winners, Unforced Errors und Assen nicht viel, jedoch blitzte das eigentliche Potential des Franzosen viel zu selten auf. Gegen einen stark servierenden Djokovic mangelte es vor allem beim Return. In den ersten beiden Durchgängen konnte sich Tsonga deshalb keinen einzigen Breakball erarbeiten.

Da sein Kontrahent in diesen beiden Sätzen mehr als doppelt so viele Winners verbuchen konnte, lag ein sichtlich genervter Franzose nach weniger als einer Stunde bereits mit 0:2 zurück. Zwar folgte ein kurzes Aufbäumen, welches gegen Djokovics Abgeklärtheit allerdings ohne Wirkung blieb.

Grigor Dimitrov (BUL/11) - Leonardo Mayer (ARG) 6:4, 7:6 (8:6), 6:2

Betrachtet man nur die reinen Statistiken, so entsteht schnell der Eindruck einer ausgeglichenen Partie. Bei 34:32 Winners, 18:18 Unforced Errors und 10:11 Assen kein Wunder. Das Bild, welches sich den Zuschauern auf dem Court One bot, war jedoch ein gänzlich anderes.

Der Sieg nach nur knapp zwei Stunden und drei Sätzen belegt somit eindrucksvoll, dass Zahlen trügerisch sein können. Der Bulgare hatte die Partie nämlich zu jeder Zeit voll unter Kontrolle und ließ einem aufopferungsvoll kämpfenden Leonardo Mayer keine Chance. Während der Argentinier in den ersten beiden Durchgängen noch mithalten konnte, brach er im dritten Satz endgültig ein.

Marin Cilic (CRO/26) - Jeremy Chardy (FRA) 7:6 (10:8), 6:4, 6:4

Goran Ivanisevic dürfte mit seinem Schützling zufrieden gewesen sein. In bester Goran-Manier servierte Marin Cilic satte 33 Asse und ließ insgesamt nur vier Breakbälle zu. Doch damit nicht genug: Wenn der Kroate dazu auch noch nur 17 Unforced Errors produziert und in den wichtigen Momente - zum Beispiel im Tie-Break des ersten Satzes - zur Stelle ist, dann ist Cilic nur schwer beizukommen.

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