Baltacha erliegt ihrem Krebsleiden

SID
Elena Baltacha ist ihrem Krebsleiden erlegen
© getty

Ein tragischer Tod, der die Szene erschüttert: Die frühere Tennisspielerin Elena Baltacha ist im Alter von 30 Jahren in London an Leberkrebs gestorben. Die ehemalige britische Nummer eins hatte die Diagnose im Januar erhalten und sie im März publik gemacht. Ihre Karriere hatte Baltacha im November 2013 beendet.

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Es sollte ein Tennis-Happening für einen guten Zweck werden, erdacht von Freunden und Wegbegleitern in der Absicht, Elena Baltacha in ihrem Kampf gegen den Krebs zu unterstützen und zu motivieren.

Der Kampf ist vorbei. Elena Baltacha hat ihn verloren. Die Prominenten-Doppel unter dem Namen "Rally for Bally", bei denen im Juni in London, Birmingham und Eastbourne aktuelle und ehemalige Tennisstars zugunsten der Krebsforschung den Schläger schwingen, werden zu einem Memorial.

Im Alter von 30 Jahren ist Elena Baltacha in den frühen Morgenstunden des 4. Mai in ihrem Haus in Ipswich rund 140 km nordöstlich von London an Leberkrebs gestorben

Im Januar erst hatte die Jugendfreundin von Wimbledonsieger Andy Murray die Diagnose erfahren, Anfang März machte sie ihre Krankheit öffentlich. "Ich habe Neuigkeiten für euch", twitterte sie damals, "ich habe Leberkrebs, aber ich werde alles tun, damit er nicht gewinnt."

Tennisszene in kollektiver Trauer

Die Tennisszene war am Tag nach Baltachas Tod in kollektiver Trauer vereint. Das gesamte deutsche Fed-Cup-Team um Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki brachte via Twitter seine Fassungslosigkeit zum Ausdruck, auch aktuelle und frühere Größen wie Serena Williams, Kim Clijsters, Martina Navratilova oder Billie Jean King würdigten die Verstorbene.

Die in Kiew geborene Baltacha, genannt "Bally", war im Januar 1989 als Fünfjährige mit ihrer Familie nach Großbritannien übergesiedelt. Ihr Vater Sergei, Fußballprofi in Diensten von Dynamo Kiew und mit der sowjetischen Nationalmannschaft WM-Teilnehmer 1986 und EM-Finalist 1988, spielte seit Sommer 1988 beim Premier-League-Klub Ipswich Town. Von dort aus ging die Familie nach Schottland, wo Elena Baltacha später den jungen Andy Murray kennenlernte.

Mit 19 Jahren erkrankte "Bally" an einer chronischen Leberentzündung, sie akzeptierte ihr Schicksal mit viel Zuversicht und Entschlossenheit. Trotz ihrer erheblichen gesundheitlichen Probleme spielte sie weiter Tennis und schaffte es bis auf Platz 49 der Weltrangliste.

"Sie war für alle eine unglaubliche Inspiration"

"Sie war für alle, die sie kannten, eine unglaubliche Inspiration", sagte Andy Murrays Mutter Judy, die Baltacha von 2011 bis 2013 als britische Fed-Cup-Teamchefin unter ihren Fittichen hatte.

Zehn Jahre lang, von 2002 bis 2012, war Elena Baltacha die Nummer eins der britischen Rangliste, sie gewann elf Turniere, erreichte 2002 die dritte Runde in Wimbledon und spielte elf Jahre lang im Fed Cup für Großbritannien. Zusammen mit ihrem früheren Coach Nino Severino, den sie erst im Dezember 2013 geheiratet hatte, leitete Elena Baltacha eine Tennisakademie in Ipswich.