Serena raus, Lisicki muss aufgeben

Von SPOX
Aus in Runde 2! Völlig überraschend verliert Serena Williams in Paris
© getty

Tag 4 in Paris: Der nächste Paukenschlag! Serena Williams ist raus und kann ihren Titel nicht verteidigen. Novak Djokovic, Maria Sharapova und Roger Federer bleiben derweil souverän. Bei den Damen verpasst Julia Görges nach starkem Beginn die Überraschung, Angelique Kerber behält die Nerven. Im deutsch-deutschen Duell gibt es Tränen - und Sabine Lisicki muss aufgeben.

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Damen - 2. Runde (alle Matches):

Mona Barthel (GER) - Sabine Lisicki (GER/16) 6:1, 3:0 - Aufgabe Lisicki

Das mit Spannung erwartete Duell begann mit einer Schrecksekunde: Kaum vier Minuten waren gespielt, da stürzte Lisicki unglücklich und hielt sich das Handgelenk. Es folgte eine Behandlungspause inklusive Tränen, doch die Nummer 16 des Turniers versuchte sich durchzubeißen. Lisicki schien danach jedoch nicht mehr auf der Höhe, während Barthel ihre Chancen eiskalt nutzte - und den ersten Satz bereits nach 33 Minuten in der Tasche hatte.

Im zweiten Satz zeigte sich ein ähnliches Bild, Barthel nahm Lisicki erneut bereits das erste Aufschlagspiel ab. Beim Stand von 3:0 war es der 24-Jährigen dann zu viel. Barthel steht damit erstmals in ihrer Karriere in der 3. Runde von Paris.

"Ich bin hängengeblieben und mit der Hand auf den Beton gefallen. Dann ist noch mein Körper draufgefallen. Schlimmer geht es nicht mehr", erklärte Lisicki ihren Sturz und weinte in der Pressekonferenz hemmungslos: "Ich konnte den Schläger nicht mehr halten und weder Aufschlag noch Vorhand richtig spielen. Es tut unglaublich weh."

Serena Williams (USA/1) - Garbine Muguruza (ESP) 2:6, 2:6

Der nächste große Paukenschlag! Nach Li Na muss auch Serena Williams aus Paris abreisen. Nach einer Niederlage in Runde 2! Unglaublich! Dabei hatte die 32-Jährige erst zuletzt das Turnier in Rom gewonnen und wollte als Titelverteidigerin mit ihrem 18. Grand-Slam-Titel auf Rang 4 der ewigen Bestenliste vorrücken.

Ihre Gegnerin Garbine Murguruza konnte ihr Glück hingegen kaum fassen. "Es ist unglaublich, ich bin richtig glücklich", rief die Spanierin per Mikro den jubelnden Fans zu. Diese honorierten die couragierte Vorstellung der 20-Jährigen, die in der Ersten Runde mit Mühe Grace Min ausgeschaltet hatte.

Gegen Williams bestimmte sie von Beginn an das Tempo in der Partie. Wie? Indem sie unglaublich stark und mutig in den Return ging. Entgegen gewöhnlicher Statistiken gewann Williams nämlich nur 55 Prozent der Ballwechsel nach eigenem Aufschlag. Außerdem auffällig: Serena wurde mit der Zeit immer verspannter und leistete sich deutlich mehr unnötige Fehler (29:18).

Doppelt bitter: Nur wenige Minuten zuvor war ihre Schwester Venus ebenfalls überraschend ausgeschieden. Die Favoriten-Rollen bei den Damen müssen daher komplett neu verteilt werden. "Es war einer dieser Tage, an dem nichts klappt. Ich bin sehr frustriert. Aber diese Niederlage ist ein Grund, fünfmal härter zu arbeiten, damit so etwas nicht mehr passiert", so die aktuelle Nummer eins der Welt.

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Angelique Kerber (GER/8) - Varvara Lepchenko (USA) 6:2, 7:5

Auch wenn es nicht ganz danach aussieht: Angelique Kerbers Einzug in die nächste Runde war ein hartes Stück Arbeit. Die an Nummer 8 gesetzte Deutsche musste sich vor allem im zweiten Durchgang sichtlich quälen. Ihr großer Vorteil: die Nervenstärke.

Gleich zehn Breakchancen ließ sie ihrer US-Konkurrentin. Davon wehrte sie allerdings acht erfolgreich ab und sicherte sich im Gegenzug bei 5/9 Breakbällen die entscheidenden Punkte. Nach dem fünften Matchball war die nächste Runde perfekt. Dort trifft Kerber auf Daniela Hantouchova.

"Ich wusste, dass es gegen Lepchenko schwer wird. Aber dann kam mein alter Kampfgeist wieder, der hat mir Kraft gegeben", sagte die Linkshänderin nach dem Einzug in die nächste Runde.

Eugenie Bouchard (CAN/18) - Julia Görges (GER) 2:6, 6:2, 6:1

Überraschung verpasst! Auf Court 7 sorgte Görges zunächst für großes Staunen auf den Rängen. Die Deutsche dominierte das kanadische Riesentalent im ersten Satz mit sehr aggressivem Spiel und gutem Service. Zudem nutzte sie ihre beiden Break-Chancen eiskalt aus, während Bouchard selbst zwei Gelegenheiten verstreichen ließ.

Der Schock bei der 20-jährigen Bouchard saß allerdings nicht allzu tief. Mit zunehmender Dauer kam sie besser ins Spiel und zeigte spätestens Mitte des zweiten Satzes ihr gewohntes Spiel: Starke Vorhand von der Grundlinie und kaum einfache Fehler (4:9 Unforced Errors). Außerdem: Bouchards starker Return brachte Görges bei eigenem Service unter Druck. Nur 54 Prozent ihrer ersten Aufschläge wurden zu Punktgewinnen.

Nach zwei schnellen Breaks im dritten Satz war Görges' Wille gebrochen. Bouchard spielte locker und wartete geduldig auf die Fehler ihrer Gegnerin. Bezeichnend: Bei der direkten Chance zum Konter agierte Görges beim Stand von 0:2 viel zu ängstlich und verpasste so die Chance auf ein spätes Comeback im letzten Satz. "Ich hatte etwas Probleme zu Beginn aber habe mich zum Glück rechtzeitig gefangen. Jetzt freue ich mich auf die nächste Runde", so die an 18 gesetzte Bouchard nach ihrem Sieg. Bitter für Görges: Seit Januar 2013 hat sie bei Grand-Slam-Turnieren nie mehr als Runde 2 erreicht.

Tag 3: Haas-Schulter eine "tickende Zeitbombe"

Anna Schmiedlova (SVK) - Venus Williams (USA/29) 2:6, 6:3, 6:4

Nächste Überraschung im Damen-Feld! Auch wenn Venus Williams derzeit nicht in der Galaform früherer Tage ist, ein Aus in Runde 2 kommt trotzdem eher überraschend. Nach einem guten Start verlor Williams völlig ohne Grund die Kontrolle über das Match.

Einfacher Grund dafür: eigene Fehler. Im Vergleich zu ihrer 18-jährigen Gegnerin leistete sich die US-Amerikanerin viel zu viele Unforced Errors (46:20) und muss sich damit früh aus Paris verabschieden.

Maria Sharapova (RUS/7) - Tsvetana Pironkova (BUL) 7:5, 6:2

Nachdem Serena raus ist, hat Sharapova leichtes Spiel auf dem Weg zu ihrem zweiten French-Open-Titel nach 2012? Nun, nicht ganz. Bei diesen French Open ist kein Favorit sicher, und auch MaSha tat sich gegen ihre bulgarische Kontrahentin zeitweise extrem schwer. Allein im ersten Satz leistete sie sich 20 Unforced Errors und lief lange einem Rückstand hinterher, da Pironkova ihr früh den Aufschlag abnahm.

Als letztere jedoch schwächelte, nutzte Sharapova ihre Chancen eiskalt und hatte auch das nötige Glück: Mit Hilfe der Netzkante holte sie sich den ersten Satz. Der zweite verlief dann deutlicher, weil die Favoritin ihre Nerven beisammen hatte, aber auch weil die ohnehin leicht angeschlagene Pironkova mehrfach behandelt werden musste und an Agilität und Kraft verlor.

Dominika Cibulkova (SVK/9) - Tamira Paszek (AUT) 6:3, 6:4

Agnieszka Radwanska (POL/3) - Karolina Pliskova (CZE) 6:3, 6:4

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