Sensation! Wawrinka ist raus

Von SPOX
Für Stan Wawrinka sind die French Open 2014 bereits nach der ersten Runde beendet
© getty

Tag 2 beginnt mit der ersten kleinen Überraschung der French Open 2014. Kei Nishikori, einer der Geheimfavoriten, muss in Runde eins die Segel streichen. Die große Sensation folgt am Abend mit dem Aus von Stanislas Wawrinka. Sabine Lisicki macht es trotz Schwächephase besser, Mona Barthel und Maria Sharapova haben weniger Probleme. Auch Andrea Petkovic zieht souverän in die nächste Runde ein. Bei den Männern marschieren Titelverteidiger Rafael Nadal und Novak Djokovic.

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Damen - 1. Runde (alle Matches):

Sabine Lisicki (GER/16) - Fiona Ferro (FRA) 6:1, 7:5

Die wichtigste Meldung zuerst: Sabine Lisicki steht in Runde zwei. Der Weg dahin war aber mal wieder ein wenig typisch für die an Nummer 16 gesetzte Deutsche. Im ersten Durchgang sah noch alles nach einer lockeren Aufgabe für Lisicki aus.

Sie spielte gegen die junge Französin Fiona Ferro solide, machte zwar deutlich mehr Unforced Errors als ihre Gegnerin (12:5), das lag aber auch an ihrem druckvollen Spiel (15 Winners). Selbst ein paar Stoppbälle streute sie ein.

Nach dem klaren Satzgewinn verlor Lisicki, die nach eigenen Angaben krankheitsbedingt geschwächt antrat, aber völlig den Faden. Zweimal gab sie ihr Service ab, beim Stand von 1:4 drohte sogar ein Entscheidungsdurchgang. "Ich habe ein bisschen nachgelassen, eine kurze Auszeit genommen", so Lisicki bei "Eurosport", "das Wichtigste aber ist, dass ich dann wieder angefangen habe, normal zu spielen."

So blieb nach 1:07 Minuten ein fader Beigeschmack, auch wenn ihre Schwächephase ohne Folgen blieb. In der nächsten Runde wartet nun Landsfrau Mona Barthel.

Mona Barthel (GER) - Karin Knapp (ITA) 6:4, 6:0

67 Minuten dauerte es, dann war Mona Barthels zweiter Einzug in die zweite Runde nach 2011 in trockenen Tüchern. Gegen Karin Knapp war die 23-Jährige in nahezu allen Belangen überlegen, lediglich im ersten Satz hielt die Südtirolerin einigermaßen dagegen.

Barthel machte insgesamt 18 Punkte mehr als ihre Gegnerin, schlug mehr Winner (19:9) und leistete sich weniger vermeidbare Fehler (15:19). Kein Wunder, Die Deutsche nahm Knapp gleich fünf Mal den Aufschlag ab, ließ ihrerseits aber nur ein Break zu.

Maria Sharapova (RUS/7) - Ksenia Pervak (RUS) 6:1, 6:2

Die neben Serena Williams große Favoritin ist standesgemäß ins Turnier gestartet. Nach gerade einmal 27 Minuten hatte Maria Sharapova den ersten Satz in der Tasche. Ksenia Pervak, die wie ihre namhafte Gegnerin aus Russland kommt, hatte kaum eine Chance und schlug in Durchgang eins keinen einzigen Winner.

Daran änderte sich zwar im zweiten Satz etwas, Pervak verbuchte immerhin vier Winner. Ärgern konnte sie Sharapova damit allerdings nicht. Die Russin schnappte sich insgesamt fünfmal Pervaks Service. Dass MaSha angesichts von einer Quote von 60 Prozent beim ersten Aufschlag aber noch Luft nach oben hat, erklärt sich auch von selbst.

Dominika Cibulkova (SVK/9) - Virgine Razzano (FRA) 7:5, 6:0

Andrea Petkovic (GER/28) - Misaki Doi (JPN) 6:3, 6:3

Die besten Erinnerungen verband Andrea Petkovic nicht mit Court 6. Vergangenes Jahr unterlag sie dort bereits in der Qualifikation gegen Zhou Yi-Miao. Nach dem Spiel gab Petkovic gegenüber "Eurosport" dann auch zu, eine leichten Knoten in der Brust verspürt zu haben, als sie den Court betrat.

Dem geneigten Beobachter wäre das allerdings nicht zwingend aufgefallen. Denn Petkovic spielte effizient. Sehr effizient sogar. Insgesamt leistete sich die Deutsche lediglich 10 Unforced Errors, nutzte starke 5 ihrer 6 Breakbälle. So war das Match bereits nach gut einer Stunde beendet - und der Fluch aus dem vergangenen Jahr besiegt.

Julia Görges (GER) - Michelle Larcher De Brito (POR) 6:2, 6:3

Stefanie Voegele (SUI) - Anna-Lena Friedsam (GER) 6:7, 7:5, 6:2

SPOX-Power-Ranking zu den Damen

Petra Kvitova (CZE/5) - Zarina Diyas (KAZ) 7:5, 6:2

Jelena Jankovic (SRB/6) - Sharon Fichman (CAN) - unterbrochen

Tag 1: Federer und Kerber ohne Mühe

Herren - 1. Runde (alle Matches):

Martin Klizan (SVK) - Kei Nishikori (JPN/9) 7:6 (7:4), 6:1, 6:2

Er galt als Dark Horse. Als Geheimfavorit. Wer Rafael Nadal in Madrid am Rande einer Niederlage hat, muss schließlich etwas drauf haben. Doch das Märchen von Kei Nishikori hat in Paris ein frühes Ende gefunden.

Bereits im ersten Satz merkte man dem Japaner an, das etwas nicht stimmte. Er hielt zwar noch einigermaßen dagegen und drehte das Match sogar von einem 0:2-Rückstand in einen 5:3-Vorsprung. Nishikori war aber längst nicht so gut zu Fuß wie in den letzen Wochen. Offenbar behinderte ihn weiterhin die Rückenverletzung, die ihn im Finale von Madrid zur Aufgabe zwang.

So kam es, wie es kommen musste. Je länger die Partie ging, desto eindeutiger wurden Nishikoris Probleme. Martin Klizan musste einfach nur auf seine Chancen warten, die sich ihm reichlich bieten sollten. Gerade das Service des Japaners war anfällig, was bei einer Quote von 50 Prozent beim ersten Aufschlag und zehn Doppelfehlern aber nicht weiter verwunderlich war.

Klizan nutzte dies, kam insgesamt auf sechs Breaks und dominierte die Durchgänge zwei und drei. Der Slowake trifft nun auf den Niederländer Robin Haase.

Novak Djokovic (SRB/2) - Joao Sousa (POR) 6:1, 6:2, 6:4

Das Ergebnis wirkt deutlich - und das war es am Ende auch. Allerdings musste Djokovic gleich drei Mal sein Service abgeben, hatte insgesamt sogar 10 Breakbälle gegen sich. So auch im dritten Satz, als er eigentlich zum Match-Gewinn aufschlug. Sousa wollte seinen Auftritt in Roland Garros allerdings noch nicht beendet sehen und nahm dem Djoker tatsächlich noch einmal seinen Aufschlag ab.

Allerdings auch zum letzten Mal. Die nächste Chance ließ sich der Favorit nicht mehr nehmen. Djokovic schlug deutlich mehr Winner (40:16), nutzte über die Hälfte seiner Breakbälle (8/15) und machte satte 28 Punkte mehr als sein portugiesischer Gegner. Einzig an der Konzentration sollte der Serbe im weiteren Turnierverlauf arbeiten. 33 Unforced Errors können sich schließlich durchaus rächen.

Tobias Kamke (GER) - Miloslav Mecir (SVK) 7:5, 7:6, 7:6

Ein Break und zwei dominanten Tie-Breaks gaben am Ende den Ausschlag zugunsten Kamkes. In einem engen Match nahmen sich beide Kontrahenten gegenseitig insgesamt nur drei Mal den Aufschlag ab, nur zehn Breakbälle gab es zu bestaunen.

In den Entscheidenden Momenten blieb der Deutsche jedoch das entscheidenden Stück souveräner. Satz Nummer eins entschied dieser eine Aufschlagverlust, den sich Mecir mehr leistete. In der Folge hielten beide ihr Service, Durchgang zwei und drei kamen jeweils ohne verlorenes Service aus. Der Tie-Break musste also gleich doppelt entscheiden.

Dort war Kamke dann allerdings nicht mehr zu stoppen. Insgesamt gestattete er Mecir lediglich drei mickrige Punkte und steht nun in Runde zwei.

Rafael Nadal (ESP/1) - Robby Ginepri (USA) 6:0, 6:3, 6:0

Am Ende dauerte es doch annähernd zwei Stunden. Dabei hatte Rafael Nadal das Match vollends im Griff. Über drei Sätze gestattete der Topfavorit Robby Ginepri lediglich einen Breakball, den der Amerikaner natürlich nicht zu nutzen wusste. Nadal dominierte, wie er in Paris nun mal dominiert.

Dabei war er mal wieder nicht zwingend auf den Winner angewiesen. Rafa spielte 27, Ginepri 18. Dafür machte die spanische Ballwand seinen Gegner mürbe. Nadal leistete sich kaum Fehler (15 Unforced Errors), lockte seinen Kontrahenten aber zusehends aus der Reserve, bis der schließlich die spielerische Beherrschung verlor (41 Unforced Errors bei Ginepri).

Facundo Bagnis (ARG) - Julien Benneteau (FRA) 6:1, 6:2, 1:6, 3:6, 18:16

Es wurde lang auf dem Einser. Sehr lang. 144 Minuten dauerte allein der fünfte Satz. Dabei hatte zunächst alles auf einen lockeren Durchmarsch von Facundo Bagnis hingedeutet. Der Argentinier dominierte - und hatte das Match innerlich vielleicht schon abgehakt. Doch Julien Benneteau konterte. Und wie.

Plötzlich ging es in den Fünften, wo sich beide endgültig auf einem Niveau eingependelt hatten. Es wurden kaum noch Breakbälle zugelassen, bot sich doch einmal die Chance, wurden sie meist abgewehrt. Lediglich drei Aufschlagverluste gab es in 34 Spielen zu bestaunen. Als es schlussendlich vollbracht war, sank Bagnis zu Boden. Glücklich. Zufrieden. Und sicherlich auch ein wenig erleichtert.

Stan Wawrinka (SUI/3) - Guillermo Garcia-Lopez (ESP) 4:6, 7:5, 2:6, 0:6

Das hätte so niemand für möglich gehalten. Der Australian-Open-Champion ist raus. Und das völlig verdient. Wawrinka fand gegen Garcia-Lopez nie zu seinem Spiel. Ihm fehlte einfach eine Balance zwischen Risiko und sicherem Spiel. Der Schweizer leistete sich Fehler um Fehler, am Ende waren es satte 62 Unforced Errors.

So bekam Wawrinka speziell bei eigenem Aufschlag immer wieder Probleme. 12 Breakbälle erspielte sich Lopez-Garcia und nutzte 8. Im letzten Satz verkam das Spiel dann zu einer Demonstration des Spaniers. Wawrinka war völlig von der Rolle, leistete kaum noch Gegenwehr und beendete seinen finalen French-Open-Satz 2014 ohne gewonnenes Spiel.

SPOX-Power-Ranking zu den Herren

Fabio Fognini (ITA/14) - Andreas Beck (GER) 6:4, 6:4, 6:1

Thomaz Bellucci (BRA) - Benjamin Becker (GER) 6:2, 6:4, 3:6, 4:6, 6:2

Alles zu den French Open 2014

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