Kerber, Mayer & Djoker im Achtelfinale

Von SPOX
Novak Djokovic steht in Melbourne im Achtelfinale
© getty

Angelique Kerber und Florian Mayer stehen nach überzeugenden Leistungen im Achtelfinale der Australian Open. Auch Serena Williams, David Ferrer und Novak Djokovic marschieren an Tag 5 in Melbourne locker weiter. Mona Barthel muss dagegen die Koffer packen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Damen - 3. Runde (alle Matches):

Serena Williams (USA/1) - Daniela Hantuchova (SVK/31) 6:3, 6:3

Der nächste Rekord für Serena Williams! Gegen Daniela Hantuchova fuhr die Amerikanerin ihren insgesamt 61. Sieg bei den Australian Open ein. Damit ließ sie die legendäre Margaret Court in dieser Statistik endgültig hinter sich.

Ein Zweifel an diesem geschichtsträchtigen Erfolg hatte wohl kaum ein Zuschauer in der Rod Laver Arena. Trotz einer schwachen Quote mit dem ersten Aufschlag (48 Prozent) und zwei Unforced Errors mehr als ihre Gegnerin (21:19) hatte Williams immer das Heft in der Hand.

Immerhin war Hantuchova die erste Spielerin, der im Duell mit Williams in diesem Jahr in Melbourne ein Break gelang. Mehr war für die Slowakin, die auf Williams Power keine Antwort fand, aber nicht drin. "Auch wenn ich schon 32 bin, fühle ich mich, als würde ich erst jetzt mein komplettes Potential ausschöpfen", hatte Serena nach der Partie sogar noch eine kleine Drohung für die Konkurrenz parat.

Ana Ivanovic (SRB/14) - Samantha Stosur (AUS/17) 6:7 (8:10), 6:4, 6:2

Drama, Baby, Drama! Ana Ivanovic und Sam Stosur sorgten für einen kleinen Krimi in der Rod Laver Arena - auch dank des Wetters. Beim Stand von 8:7 im Tiebreak des ersten Satzes setzte von einer Sekunde auf die andere starker Regen ein, die Begegnung musste unterbrochen werden. Bei geschlossenem Dach behielt die Australierin die Oberhand und konnte Satz eins nach sieben Satzbällen und über einer Stunde Spielzeit für sich entscheiden.

Nach einem Break im fünften Spiel des zweiten Durchgangs glich Ivanovic allerdings zum 1:1 nach Sätzen aus. Auch im dritten und letzten Satz wurde das fünfte Spiel zum Zünglein an der Waage. Ivanovic wehrte einen Breakball ab und zog auf 4:2 davon. Zu viel für die australische Hoffnungsträgerin, die insgesamt nur einen ihrer vier Breakbälle nutzen konnte. Im Achtelfinale trifft Ivanovic nun mit Serena Williams auf die Topfavoritin des Turniers.

Angelique Kerber (GER/9) - Alison Riske (USA) 6:3, 6:4

In der Mittagshitze von Melbourne ließ Kerber gegen die Amerikanerin Alison Riske nichts anbrennen. Nach einer Spielzeit von gerade einmal 79 Minuten stand die gebürtige Bremerin zum zweiten Mal in ihrer Karriere im Achtelfinale der Australian Open. "Ich bin froh, dass ich das Spiel in zwei Sätzen nach Hause gebracht habe", sagte Kerber im Anschluss an die Partie, "es war brutal heiß da draußen, ein dritter Satz wäre nicht einfach geworden."

Einen Tag vor ihrem 26. Geburtstag war sie dennoch nicht ganz zufrieden. "Heute habe ich mich gut bewegt, hatte allerdings beim Service Probleme", analysierte sie angesichts von vier Doppelfehlern kritisch. Dafür konnte Kerber mit einigen Netzangriffen überzeugen (6/9), während ihre Gegnerin zwar ebenfalls aggressiv zu Werke ging, dadurch aber auch fast doppelt so viele Unforced Errors produzierte (29:16).

Trotzdem steht am Samstag eine Extraschicht an, um am Aufschlag zu feilen und sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen. Die Temperaturen in Melbourne sollen in den nächsten Tagen um nahezu 20 Grad fallen. "Das ist auch extrem, aber angenehmer als die Hitze", so Kerber.

Im Achtelfinale trifft sie auf die an 28 gesetzte Flavia Pennetta, gegen die sie eine ausgeglichene Bilanz hat. Nach zuletzt zwei Siegen in Paris und New York blickt sie zuversichtlich auf das Aufeinandertreffen: "Ich kenne Flavia ja sehr gut, und mein Trainer auch."

Na Li (CHN/4) - Lucie Safarova (CZE/26) 1:6, 7:6 (7:2), 6:3

Die Koffer waren gepackt, das Taxi gerufen, das Flugticket gebucht. So hätte man Na Lis Situation am Ende des zweiten Satzes wohl am besten beschreiben können. 1:6, 5:6 lag die Chinesin gegen Lucie Safarova zurück, die Gegnerin hatte sogar Matchball. Es lief einfach nichts zusammen. Vor allem erschreckend: ihre 18 Unforced Errors sowie keine einzige Breakchance im ersten Satz.

"Man kann nun mal nicht immer perfektes Tennis spielen", schmunzelte Li nach der Partie. "Also habe ich einfach versucht, mein Bestes zu geben." Mit Safarovas vergebenen Matchball drehte sich aber auf einmal das Momentum. Plötzlich hatte die Tschechin den Fehlerteufel gepachtet, Na erinnerte dagegen wieder an ihr gewohntes Ich und holte sich nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden doch noch den Sieg. Im Achtelfinale wartet Ekaterina Makarova auf die Nummer vier der Welt.

Flavia Pennetta (ITA/28) - Mona Barthel (GER) 6:1, 7:5

Der Traum von der zweiten Woche in Melbourne ist für Mona Barthel geplatzt. Nach einem katastrophalen Start in den ersten Satz, in dem sich die 23-Jährige ganze 19 vermeidbare sowie zwei Doppelfehler leistete und zu keiner Zeit in die Partie fand, musste sie diesen bereits nach knapp einer halben Stunde mit 1:6 an die nahezu fehlerfrei aufspielende Flavia Pennetta abgeben.

Die Deutsche gab sich im Anschluss jedoch nicht auf. Im zweiten Durchgang lief es zunächst auch deutlich besser, was allerdings zu großen Teilen an der nachlassenden Leistung Pennettas lag. Hatte die Italienerin beispielsweise im ersten Satz noch knapp 70 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Ziel bringen können, fiel die Quote im zweiten auf magere 33 Prozent ab.

Beim Stand von 5:4 hatte Barthel bei eigenem Service sogar die Chance, den zweiten Satz für sich zu entschieden, leistete sich jedoch erneut zu viele Fehler und verlor die nächsten drei Spiel in Folge. Am Ende verbuchte Barthel ganze 45 Unforced Errors, Pennetta im Gegenzug nur 10.

Trotz des Ausscheidens zeigte sich Barthel nicht unzufrieden mit ihrem Turnierverlauf: "Die dritte Runde ist mein bisher bestes Grand-Slam-Ergebnis. Es geht in die richtige Richtung." Auf Pennetta wartet im Achtelfinale mit Angelique Kerber direkt die nächste Deutsche.

Tag 4: Favoriten-Siege und Aus für Berrer

Herren - 3. Runde (alle Matches):

David Ferrer (ESP/3) - Jeremy Chardy (FRA/29) 6:2, 7:6 (7:5), 6:2

"Für einen Mann mit so einer weichen Stimme bist du auf dem Court ein ziemliches Tier." Jim Courier wollte wohl ein bisschen kreativ sein, als er David Ferrer nach seinem Sieg gegen Jeremy Chardy interviewte.

Was der Ex-Profi damit ausdrücken wollte? Das Wort "Aufgeben" kennt der Spanier einfach nicht. Nachdem Ferrer Satz eins relativ locker gewonnen hatte, war im zweiten Durchgang sein Wille gefordert.

Chardy, der immer besser in die Partie fand, hatte bei eigenem Aufschlag drei Satzbälle, doch die Nummer drei der Welt zog noch einmal den Kopf aus der Schlinge und rettete sich in den Tiebreak.

"Es war ein Wunder, dass ich den zweiten Satz noch gewonnen habe. Die Hitze macht jedem zu schaffen, aber ich bin ein Fighter", so Ferrer, der Chardy zu insgesamt 51 Unforced Errors zwang. In der nächsten Runde bekommt es der 31-Jährige nun mit Florian Mayer zu tun.

Novak Djokovic (SRB/2) - Denis Istomin (UZB) 6:3, 6:3, 7:5

Die nächste ganz souveräne Vorstellung vom Top-Favoriten auf den Titel. Die ersten beiden Sätze über ließ Djokovic den Usbeken kaum zur Geltung kommen und ließ keine einzige Breakchance zu. Beim Return hingegen war er brutal effizient und nutzte alle drei Breakchancen, die sich ihm boten. Seine Ausflüge ans Netz zahlten sich ebenfalls aus (11/12).

Der dritte Satz gestaltete sich dann allerdings schwieriger. Mit dem Mute der Verzweiflung riskierte Istomin mehr und schaffte sein erstes und einziges Break des Spiels. Djokovic behielt jedoch die Ruhe und kam zurück. Nach 50 Minuten war auch der dritte Satz im Sack, womit Nole weiter seine weiße Weste wahrt.

Über das gesamte Match gesehen waren es vor allem die Winner (31 zu 14) sowie die Quote mit dem zweiten Aufschlag (69 zu 33 Prozent), die dem Djoker einen angenehmen Arbeitstag verschafften. In der nächsten Runde wartet nun der Italiener Fabio Fognini.

Tomas Berdych (CZE/7) - Damir Dzumhur (BIH) 6:4, 6:2, 6:2

Für den Qualifikanten aus Bosnien und Herzegowina, der als erster Spieler sein Land bei einem Grand Slam vertritt, gab es in der dritten Runde durch Berdych eine Lehrstunde. Der Tscheche machte in drei Sätzen kurzen Prozess und fegte Damir Dzumhur im wahrsten Sinne des Wortes vom Platz.

Bei 43 Grad im Schatten war die Partie in der Anfangsphase allerdings nicht ganz so eindeutig, zeigte sich der Außenseiter doch kämpferisch und versuchte unter anderem mit kurzen Bällen zu überraschen.

Besonders die Schwäche bei eigenem Aufschlag wurde dem 21-Jährigen jedoch zum Verhängnis. Am Ende verbuchte Dzumhur sechs Doppelfehler und brachte nur 44 Prozent der ersten Aufschläge ins Feld. In den nachfolgenden Sätzen zog Berdych erneut das Tempo an und konnte sich letztlich kräfteschonend den Einzug in die nächste Runde sichern.

Tommy Robredo (ESP/17) - Richard Gasquet (FRA/9) 2:6, 7:5, 6:4, 7:6 (8:6)

Seit über sechs Jahren konnte der spanische Routinier den Franzosen Gasquet nicht mehr bezwingen. Diese Serie schien sich zunächst auch in Melbourne fortzusetzen. Aufgrund unnötiger Fehler, gerade beim zweiten Aufschlag, sowie einer zu passiven Spielweise ging der erste Durchgang schnell an die Nummer neun der Welt.

Im weiteren Verlauf der Partie wendete sich das Blatt jedoch zusehends. Robredo fand besser ins Spiel, nutzte seine Chancen und entschied die nächsten zwei Sätze für sich. Als er im vierten Abschnitt einen 1:4 Rückstand in ein Tiebreak verwandeln konnte, war das Ende Gasquets besiegelt. Bereits mit seinem ersten Matchball machte er den Einzug in das Achtelfinale perfekt. Dort kommt es zur Begegnung mit Stanislas Wawrinka.

Florian Mayer (GER) - Jerzy Janowicz (POL/20) 7:5, 6:2, 6:2

Premiere für Florian Mayer! Der Deutsche steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale der Australian Open - und wie. Nur zwei Tage nach seinem Fünf-Satz-Krimi gegen Michail Juschni trotzte der Bayreuther erneut den äußeren Bedingungen und dominierte den an 20 gesetzten Jerzy Janowicz.

Besonders stark: Mayer leistete sich in der gesamten Partie nur sieben vermeidbare Fehler. Nach einem umkämpften ersten Satz profitierte der 30-Jährige zudem von einem angeschlagenen Gegner, der sich vor dem zweiten Durchgang behandeln lassen musste. Offenbar gehandicapt hatte Janowicz in der Folgezeit kaum etwas entgegenzusetzen, leistete sich viele unnötige Fehler (insgesamt 44) und verzichtete im dritten Satz komplett auf lange Wege. In der nächsten Runde trifft Mayer, der sich auf seinen ersten Aufschlag verlassen konnte (91 Prozent aller Punkte gemacht), nun auf David Ferrer.

"Er ist sicherlich der Favorit", so Mayer, der jedoch mit Selbstvertrauen und einer Kampfansage in das Aufeinandertreffen geht: "Ich kann ihn schlagen. Ich werde meine Chancen bekommen, ich muss weiter gut aufschlagen und aggressiv spielen."

Alles zu den Australian Open

Artikel und Videos zum Thema