Der Djoker lässt nichts anbrennen

Von SPOX
Novak Djokovic
© getty

Unter den Augen von Coach Boris Becker meistert Djokovic sein Auftaktmatch souverän. Für Tommy Haas sind die Australian Open dagegen bereits beendet. Gegen Guillermo Garcia-Lopez muss der Deutsche im zweiten Satz aufgeben. Angelique Kerber erreicht trotz eines Blackouts die nächste Runde. Sabine Lisicki, Annika Beck und Florian Mayer siegen souverän. In der Night Session gibt es die ersten Auftritte von Novak Djokovic und Serena Williams.

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Damen - 1. Runde (alle Matches):

Angelique Kerber (GER/9) - Jarmila Gajdosova (AUS) 6:3, 0:6, 6:2

Die Weltranglistenneunte Kerber hatte gegen die Lokalmatadorin Gajdosova mehr Mühe, als erwartet, setzte sich aber in 1:47 Stunden nach kurzem Zittern durch. Nachdem sie im ersten Satz noch mit 6:3 gewonnen hatte und sich dabei vergleichsweise wenige Fehler erlaubte, verlor sie im zweiten Satz komplett ihren Rhythmus.

Gajdosova hatte ich zum Ende des ersten Satzes am Knöchel verletzt und musste behandelt werden - eine Pause, die Kerber nicht gelegen kam. Selbst gab die Kielerin zu: "Im zweiten Satz bin ich ein bisschen zurückgegangen und habe nicht mehr mein Spiel gespielt. Natürlich ging mir auch durch den Kopf: Kann sie mit der Verletzungen noch laufen oder nicht?"

Angelique Kerber im SPOX-Interview: "Serenas Respekt ist gestiegen"

Die Weltranglisten-329. aus Australien leistete sich weniger Unforced Errors, war bei eigenem Aufschlag effektiver und siegte so, ohne ein einziges Spiel abzugeben. Erst im letzten Satz fand Kerber zurück in die Spur und zwang ihre Gegnerin immer wieder zu Fehlern, die ihr letztlich den Sieg einbrachten. Damit steht Kerber in der zweiten Runde, wo sie auf die Russin Alla Kudrjawzewa trifft.

Jekaterina Makarowa (RUS/22) - Venus Williams (USA/37) 2:6 6:4 6:4

Überraschend frühes Aus für Venus Williams! Die Schwester von Top-Favoritin Serena konnte zwar den ersten Satz noch für sich entscheiden, ließ aber anschließend merklich nach. Die Russin Makarowa nutze ihre Chance, zwang die Amerikaner mit schnellen Schlägen im zweiten Satz immer wieder zu Fehlern und ließ ihr kaum eine Chance zum Break.

Auch den entscheidenden Satz dominierte die Weltranglisten-22. und ließ Williams nicht zurück in die Spur finden. Insgesamt leistete sich die Amerikanerin 56 Unforced Errors und setzt ihre letzten Titelhoffnungen nun auf das Doppel, in dem sie zusammen mit Schwester Serena nach 2001, 2003, 2009 und 2010 zum fünften Mal siegen will.

Annika Beck (GER) - Petra Martic (CRO) 6:0, 6:0

Nur 52 Minuten brauchte Annika Beck, um der Kroatin Petra Martic ihre Grenzen aufzuzeigen. Die 19-Jährige zeigte sich abgeklärt, leistete sich wenige Fehler und war vor allem am Netz deutlich stärker als ihre Konkurrentin.

Martic kam nicht ein einziges Mal in die Nähe eines Breaks, Beck dominierte, völlig unabhängig ob mit Aufschlagrecht oder ohne, und ließ ihrem Gegenüber keine Chance. Damit siegte die Weltranglisten-54. glatt in beiden Sätzen 6:0 und sicherte sich das Ticket für die zweite Runde. Dort trifft sie auf die ehemalige Weltranglistenerste Ana Ivanovic aus Serbien.

Julia Görges (GER) - Sara Errani (ITA/7) 6:3, 6:2

Nach dem frühen Aus von Venus Williams sorgte Julia Görges mit einem Sieg in zwei Sätzen für die zweite Überraschung der Australian Open. Mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung setzte sich die Deutsche gegen die Weltranglistensiebte Sara Errani aus Italien durch.

Dabei hatte Görges sichtlich Probleme mit dem schnellen und harten Spiel ihrer Gegnerin, leistete sich mehr als dreimal so viele Fehler, wie die Italienerin und war auch am Netz oftmals unterlegen. Jedoch erkämpfte sich die 25-Jährige ihre Punkte mit viel Kraft und holte sich so die nötigen Breaks. Mit einer guten Quote beim ersten Aufschlag und vier Assen sicherte sie sich letztlich den überraschenden Sieg.

Mona Barthel (GER) - Shuai Zhang (CHN) 7:6 (7:4), 6:3

Mona Barthel hatte es bei hohen Temperaturen bei weitem nicht leicht mit Shuai Zhang und lieferte sich ein Match auf Augenhöhe. Zwei Doppelfehler im ersten Satz brachten ihre Konkurrentin zurück ins Spiel, Barthel brauchte den Tiebrek, um sich durchzusetzen.

Zhang witterte nun ihre Chance und ging den zweiten Satz aggressiver an, doch Barthel fand zurück in die Spur, leistete sich weniger Unforced Errors als zuvor und holte sich den entscheidenden Break. Auch ein erneuter Doppelfehler brachte sie nicht ins Schwanken, zwei Asse und eine gute Quote mit und ohne Aufschlag brachten ihr schließlich den Sieg ein.

Ana Ivanovic (SRB/14) - Kiki Bertens (NED) 6:4, 6:4

Die kommende Gegnerin von Annika Beck heißt Ana Ivanovic. Die Serbin zeigte sich in Melbourne unbeeindruckt von den hohen Temperaturen und siegte in zwei Sätzen gegen die niederländische Herausforderin Bertens.

Dabei war das Match durchaus umkämpft, viele Breaks ließen die Partie hin -und herschwanken. Erst im zweiten Satz war bei Bertens sichtlich die Luft raus. Die 22-Jährige leistete sich plötzlich deutlich mehr Fehler und verpasste es oft, ihre Aufschläge auch in Punkte umzusetzen. Ivanovic spielte den Satz dagegen ruhig zu Ende und siegte letztlich mit 6:4.

Sabine Lisicki (GER/15) - Mirjana Lucic-Baroni (CRO) 6:2, 6:1

Sabine Lisicki hat den erfolgreichen Auftakt der deutschen Damen fortgeführt. Anders als beispielsweise Angelique Kerber hatte die Wimbledon-Finalistin von 2013 in ihrem Erstrunden-Match jedoch kaum Probleme - speziell dank ihres starken ersten Aufschlags. Kam das Service, machte Lisicki in 84 Prozent der Fälle auch den Punkt.

Auch deshalb gelang es der Deutschen, Lucic-Baronis sieben Break-Chancen allesamt abzuwehren. Zudem setzte Lisicki die Kroatin immer wieder Druck, attackierte häufig das Netz und schlug insgesamt deutlich mehr Winner als ihre Kontrahentin (28 zu 11).

Luksika Kumkhum (THA) - Petra Kvitova (CZE/6) 6:2, 1:6, 6:4

Eigentlich war Petra Kvitova gut vorbereitet nach Melbourne gereist. Beim Hopman-Cup hatte die Tschechin nicht ein Match verloren, in Sidney stand sie im Halbfinale. Und dennoch sind die Australian Open für die Nummer 6 der Setzliste bereits nach der ersten Runde beendet.

Kvitova verschlief den Start ins Match völlig und musste den ersten Satz bereits nach 37 Minuten abhaken. Luksika Kumhkhums schnelles, aggressives Spiel schien sie vor nicht zu lösende Probleme zu stellen. Zunächst. Denn nach kurzer Pause nahm der zweite Durchgang den eigentlich erwarteten Verlauf. Kvitova dominierte, führte schnell mit 4:0 und machte den Satz auch schnell zu.

Die Entscheidung musste also im dritten fallen. Dort gelang der Tschechin bei 3:5 zwar noch einmal das Re-Break, doch Kumkhum nahm ihr erneut den Aufschlag ab und sorgte damit für die nächste Überraschung des Turniers.

Na Li (CHN/4) - Ana Konjuh (CRO) 6:2, 6:0

Samantha Stosur (AUS/17) - Klara Zakopalova (CZE) 6:3, 6:4

Yanina Wickmayer (BEL) - Dinah Pfizenmaier (GER) 7:6 (7:5), 6:3

Serena Williams (USA/1) - Ashleigh Barty (AUS) 6:2, 6:1

SPOX-Power-Ranking zu den Damen: Vikas Hatrick oder Serenas Rache?

Herren - 1. Runde (alle Matches):

Guillermo Garcia-Lopez (ESP) - Tommy Haas (GER/12) 7:5, 5:2 (Aufgabe Haas)

Das hatte sich Tommy Haas sicherlich anders vorgestellt. Bis zum Stand von 5:3 im ersten Satz lief eigentlich alles nach Plan. Der Deutsche hatte Garcia-Lopez bereits einmal den Aufschlag abgenommen und sicherte sich bei eigenem Service den Satzball. Der Spanier drehte jedoch das Spiel - und den Satz.

Plötzlich leistete sich Haas einige leichte Fehler, schenkte seinem Gegenüber mit einem Doppelfehler bei 5:5 das nächste Break und gab Durchgang Nummer eins in der Folge ab. Der Deutsche hatte nun völlig seine Linie verloren. Unforced Error reihte sich an Unforced Error, sodass Garcia-Lopez auch im zweiten Satz schnell auf 5:2 davongezogen war, ehe Haas aufgrund von Schulterproblemen nicht mehr weiterspielen konnte.

Florian Mayer (GER) - Denis Kudla (USA) 6:4, 6:2, 6:4

"Das war ein sehr gutes Match von mir", zog Florian Mayer ein kurzes Fazit nach seinem ersten Match in Melbourne. Tatsächlich ließ der 30-Jährige im Verlauf der Partie nicht ein einziges Mal Zweifel an seinem Sieg aufkommen und hatte den US-Amerikaner Kudla gut im Griff.

Er ließ seinem Gegenüber nur selten die Chance zum Break, zeigte sich effektiv am Netz und brachte Kudla mit seinen aggressiven Aufschlägen immer wieder in Bedrängnis. Auch wenn Mayer im dritten und letzten Satz, auch aufgrund der hohen Temperaturen, ein wenig nachließ und sich sieben Unforced Errors leistete, setzte er sich doch mit 6:4 durch.

Damit bestätigt der Deutsche sein gute Form aus dem Vorbereitungsturnier in Doha, als er Andy Murray schlug, und trifft in der zweiten Runde auf Michail Juschni. Der an Position 14 notierte Russe hatte seinerseits mit dem Debütanten Jan-Lennard Struff keine großen Probleme. Entsprechend gespannt blick Mayer auf das nächste Spiel, das auch aufgrund des Wetters eine echte Probe werden könnte: " Wenn es mehr als 40 Grad wird, ist es nicht ganz ohne und gefährlich für die Gesundheit der Spieler und Zuschauer. Ich hoffe, dass dann nicht gespielt wird, nehme es aber, wie es kommt"

Mikhail Youzhny (RUS/14) - Jan-Lennard Struff (GER) 6:1, 6:4, 6:2

Das Risiko wurde Jan-Lennard Struff am Ende zum Verhängnis. Als klarer Außenseiter ins Match gegangen, sah der Matchplan des Deutschen offenbar vor, Youzhny früh unter Druck zu setzen und den Russen so seiner Sicherheit zu berauben.

22-Mal stürmte Struff durchaus erfolgreich ans Netz - bei 15 Versuchen sicherte er sich den Punkt - und schlug zudem mehr Winner als sein Gegenüber (20). Allerdings leistete sich der Deutsche auch satte 61 Unforced Error, Youzhny dagegen "nur" 30. Zudem hatte Struff Probleme beim zweiten Aufschlag und musste sich so am Ende deutlich geschlagen geben.

Stanislas Wawrinka (SUI/8) - Andrey Golubev (KAZ) 6:4, 4:1 (Aufgabe Golubev)

Gerade auf seinem favorisierten Belag rechnete sich Underdog Golubev eine kleine Chance gegen Wawrinka aus, musste sich dem klaren Favoriten am Ende aber doch geschlagen geben. Zwar konnte er zu Beginn des ersten Satzes noch mithalten und sein Gegenüber zu dem einen oder anderen Fehler zwingen, verletzte sich jedoch an der Wade und musste beim Stand von 5:3 erstmals behandelt.

Die Verletzung setzte dem Kasachen sichtlich zu, Wawrinka nutze seine Chance und zeigte sich effektiver, als der Herausforderer. Im zweiten Satz ließ er keine Chance zum Break zu, dominierte das Match und zwang Golubev zu mehreren Fehler, die ihm letztlich einen einfachen Sieg über einen verletzten Gegner einbrachten.

Tomas Berdych (CZE/7) - Aleksandr Nedovyesov (KAZ) 6:3, 6:4, 6:3

Novak Djokovic. Rafael Nadal. Roger Federer. In den vergangenen Jahre brauchte es schon die besten, und Tomas Berdychs australische Reise zu beenden. Dass Aleksandr Nedovyesov den Tschechen würde besiegen können, war also mehr als unwahrscheinlich.

Dennoch boten sich dem Kasachen bei 3:5 im ersten Satz gleich zwei Breackchancen, die Berdych jedoch abwehrte und sich schlussendlich auch den Durchgang sicherte. Nedovysovs Problem: Im weiteren Verlauf bekam er keine weitere Gelegenheit, seinem Gegenüber den Aufschlag abzunehmen. Berdych servierte unglaublich präzise und gewann am Ende souverän.

"Ich habe mich beim Service sehr gut gefühlt", so die Nummer 7 des Turniers. "Ich habe ja überhaupt nur zwei Breakbälle zugelassen und meinen Aufschlag nicht ein einziges Mal abgegeben."

David Ferrer (ESP/3) - Alejandro Gonzalez (COL) 6:3, 6:4, 6:4

17 Minuten waren gespielt - und das Match schien den erwarteten Verlauf zu nehmen. Alejandro Gonzalez hatte bis dahin überhaupt kein Mittel gegen die Ballwand David Ferrer gefunden und lag bereits mit 0:5 zurück. Ein Vorhand-Passierball brachte den Kolumbianer aber plötzlich ins Spiel. Drei Spielgewinne in Folge ließen ihn sogar vom Comeback träumen.

Das gelang im zweiten Satz jedoch Ferrer. Nachdem er Durchgang Nummer eins für sich entschieden hatte und Gonzalez zu Beginn des zweiten dessen Service abgenommen hatte, verlor der Spanier vier Spiele in Folge - vielleicht auch nur, um mal wieder seine Kämpferqualitäten unter Beweis zu stellen und den Satz mit 6:4 zu entscheiden.

Ein ähnliches Kunsstück wiederholte er nach 1:3-Rückstand auch im dritten Durchgang und trifft damit in der nächsten Runde auf Adrian Mannarino.

Jerzy Janowicz (POL/20) - Jordan Thompson (AUS) 1:6, 4:6, 6:4, 6:2, 6:1

Jordan Thompson hatte bereits die ganz große Überraschung vor Augen. In den ersten beiden Sätzen dominierte der Australier Jerzy Janowicz, immerhin die Nummer 20 der Setzliste und Wimbledon-Halbfinalist von 2013, beinahe nach belieben. Nicht einen einzigen Breakball ließ er zu, schlug zudem 67 Winner.

Plötzlich wachte Janowicz jedoch auf. Der Pole erspielte sich zwei Breakchancen, nutzte eine, brachte sein Service selbst sicher durch und entschied Satz Nummer drei für sich. Thompson gelang nun immer weniger, Janowicz hatte sein Spiel, trotz vieler Unforced Error (64 insgesamt), mittlerweile gefunden. Die große Sensation blieb deshalb aus.

Novak Djokovic (SRB/2) - Lukas Lacko (SVK) 6:3, 7:6 (7:2), 6:1

Die Premiere ist gelungen. Erstmals saß Boris Becker bei einem Grand Slam als Coach in der Box von Novak Djokovic. Das war allerdings auch schon die einzige Neuerung. Denn Djokovic begann die Australian Open wie er sie in den vergangenen drei Jahren beendet hatte. Konzentriert. Druckvoll. Überlegen. Siegreich.

Einzig im zweiten Satz, als weder der Serbe noch Gegenüber Lukas Lacko auch nur einen Breakball zuließen, musste die Nummer zwei des Turniers über die volle Distanz gehen. Nachdem der Tie-Break entschieden war, machte der Djoker im dritten kaum noch Fehler (4 Unforced Errors), schlug dafür umso mehr Winner (16) und zog am Ende souverän in die nächste Runde ein.

Richard Gasquet (FRA/9) - David Guez (FRA) 7:5, 6:4, 6:1

Dominic Thiem (AUT) - Joao Sousa (POR) 5:7, 6:4, 6:3, 7:6 (7:3)

SPOX-Power-Ranking zu den Herren: Vorteil Djokovic!

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