Wawrinka schockt Murray - Djoker weiter

Von SPOX
Sensation! Wawrinka hat es gegen Murray zum ersten Mal ins US-Open-Halbfinale geschafft
© getty

Die nächste Sensation der US Open ist da! Titelverteidiger Andy Murray ist Stan Wawrinka in allen Belangen unterlegen und verliert glatt in drei Sätzen. Novak Djokovic gerät in der Night Session gegen Mikhail Youzhny nur im dritten Satz in Bedrängnis. Im Halbfinale trifft die Nummer eins der Welt nun auf den Federer-Buddy. Zudem kommt es zum Duell zwischen Richard Gasquet und Rafael Nadal.

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Herren - Viertelfinale

Stanislas Wawrinka (SUI/9) - Andy Murray (GBR/3) 6:4, 6:3, 6:2

Der nächste große Name muss die Koffer packen. An Tag 11 traf es Titelverteidiger Andy Murray. Der Schotte erwischte von Anfang an einen rabenschwarzen Tag, während sein Gegner phasenweise wie im Rausch spielte. Dass Wawrinka Murray schlagen konnte, war schon sensationell, viel überraschender als der Sieg an sich war aber die Deutlichkeit, mit der sich der Weltranglisten-Dritte den Schneid abkaufen ließ.

Statistisch gesehen schlug Wawrinka dreimal so viele Winner wie sein Gegner (45 zu 15), war viel erfolgreicher mit dem ersten Aufschlag (88% zu 54%) und machte insgesamt fast 30 Punkte mehr als Murray. Noch gravierender war die Reaktion von Murray. Statt sich gegen die Niederlage aufzubäumen, zeigte er offen seinen Frust, zerstörte schon nach dem ersten Satz seinen Schläger und legte sich mehrfach mit dem Schiedsrichter an.

Murrays Körpersprache vermittelte zu keinem Zeitpunkt Aufbruchsstimmung. Das zeigte sich auch darin, dass er sich im ganzen Match keine einzige Breakchance erspielen konnte (Wawrinka: 11). Letztendlich war der Sieg nach kaum mehr als zwei Stunden in jeder Hinsicht verdient.

Murray sagte nach dem Spiel, dass er mit den Return-Spielen große Probleme hatte. "Das mache ich normalerweise ziemlich gut. Ich verschaffe mir immer Möglichkeiten, den Gegner zu breaken, und heute ging es nicht."

Wawrinka steht damit zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Halbfinale. "Er ist ein Champion, ein harter Gegner", sagte er nach dem Match, "ich bin nur glücklich, dass ich heute in drei Sätzen gewinnen konnte. Ich war auf jeden Fall ein bisschen nervös, aber ich habe versucht mich auf mein Spiel zu konzentrieren."

Novak Djokovic (SRB/1) - Mikhail Youzhny (RUS/21) 6:3, 6:2, 3:6, 6:0

Zwei Favoritenstürze an einem Tag? Nein, so weit wollte es Novak Djokovic nach Murrays überraschender Pleite nicht kommen lassen. Außerdem hatte er ja einen Ruf zu verteidigen. Bis zum Viertelfinale hatte er bei den US Open 2013 nicht einen Satz abgegeben und nur einmal in einem Durchgang mehr als drei Aufschlagspiele verloren.

Und genau so ging es auch gegen Mikhail Youzhny weiter. Nachdem der Russe an einem Break schnupperte, schlug Djokovic in Durchgang eins unnachgiebig zu und holte sich seinerseits das im Endeffekt entscheidende Break zum Satzgewinn. Auch danach gab es im Arthur Ashe Stadium fast business as usual.

Djokovic, der vor allem über seinen Aufschlag immer wieder Druck aufbaute, holte sich den 14. Satz in Folge. Alles schien auf einen klaren und beeindruckenden Drei-Satz-Sieg hinzudeuten, wie es bereits Rafael Nadal gegen Tommy Robredo gelungen war.

Doch so schnell wollte sich Youzhny nicht geschlagen geben und stürmte im dritten Durchgang mit dem Mute der Verzweiflung auf 4:1 davon. Der Russe profitierte in dieser Zeit auch von einem unkonzentriertem Djoker, der in Satz drei ungewohnt viele Unforced Errors (16) fabrizierte.

Doch noch mehr Geschenke wollte die Nummer eins nicht mehr verteilen. "Ich wusste, dass es gegen Mikhail nicht einfach werden würde, gerade in einem Grand-Slam-Viertelfinale. Jeder kennt seine Comeback-Qualitäten", so Djokovic, der im vierten Satz wieder einige Gänge höher schaltete (Winners: 10:3) und Youzhny eine 6:0-Demütigung verpasste.

Der 26-Jährige, der im kompletten Match mehr als doppelt so viele Winners schlug wie sein Gegner (32:15), gewann damit auch das siebte US-Open-Viertelfinale seiner Karriere und steht zum 14. Mal in Folge in einem Grand-Slam-Halbfinale: "Obwohl ich einen Satz verloren habe, hatte ich immer alles unter Kontrolle. Das 6:0 im letzten Satz gibt mir einen zusätzlichen Schub für die nächste Aufgabe."

Herren, Doppel - Halbfinale

Leander Paes (IND/4)/Radek Stepanek (CZE/4) - Bob Bryan (USA/1)/Mike Bryan (USA/1) 3:6, 6:3, 6:4

Alexander Peva (AUT/2)/Bruno Soares (BRA/2) - Ivan Dodig (CRO/10)/Marcelo Melo (BRA/2) 7:5, 6:4

Die ATP-Weltrangliste