Deutsches Trio ausgeschieden

Von Ole Frerks
Tommy Haas musste sich Mikhail Youzhny in vier Sätzen geschlagen geben
© getty

Schwarzer Tag in New York. Mit Tommy Haas, Florian Mayer und Angelique Kerber müssen gleich drei DTB-Profis die Koffer packen. Vor allem bei Haas und Kerber war mehr drin. Während sich Djokovic, Williams und Li Na keine Blöße geben, scheitert Radwanska an der Lisicki-Bezwingerin.

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Herren, 3. Runde

Novak Djokovic (SRB/1) - Joao Sousa (POR) 6:0, 6:2, 6:2

Nach der vor allem im ersten Satz etwas umkämpften Partie gegen Benjamin Becker, ließ der serbische Weltranglistenführende gegen die portugiesische Nummer 95 der Welt rein gar nichts anbrennen.

"Es ist immer eine einzigartige Atmosphäre in der Night Session. Zudem hat die Stadt New York diesen einzigartigen Vibe," so Djokovic im Anschluss an die Partie.

Auch in den nächsten Runden werden die Aufgaben für den Serben nicht unbedingt kniffeliger. Im Achtelfinale trifft der Djoker nun auf den Spanier Granollers, bevor im Viertelfinale entweder Hewitt oder Youzhny warten würden.

Andy Murray (GBR/3) - Florian Mayer (GER) 7:6 (7:2), 6:2, 6:2

Florian Mayer blieb gegen den Titelverteidiger letztendlich ohne Chance. Im ersten Satz konnte er das Spiel zwar eng halten, vor allem aufgrund seines guten Aufschlags und vielen Fehlern auf Seiten von Murray (elf), im Tiebreak steigerte sich der Champion jedoch und ließ nichts mehr anbrennen.

Murray, der im ersten Satz zeitweise noch frustriert war und eine wenig überzeugende Körpersprache an den Tag legte, spielte von dort an befreit auf und zeigte seine Klasse. Für die Sätze zwei und drei brauchte er kombiniert und elf Minuten mehr als für den ersten.

Murray hat damit 28 seiner letzten 30 Grand-Slam-Matches gewonnen. Der Wimbledon-Sieger aus Schottland spielt nun in der nächsten Runde gegen Denis Istomin, der sich in einem Fünfsatzkrimi gegen den Italiener Andreas Seppi durchsetzen konnte.

Tomas Berdych (CZE/5) - Julien Benneteau (FRA/31) 6:0, 6:3, 6:2

Ganz klare Angelegenheit für den tschechischen Favoriten. Berdych war in nahezu jeder statistischen Kategorie weit überlegen und hatte nur im zweiten Satz kleinere Probleme, der immerhin 50 Minuten dauerte. Seine Dominanz wird deutlich durch die Anzahl der Winner (36 zu 23), der Unforced Errors (14 zu 28) und der Asse (93 zu 63).

Den ersten Satz hatte Berdych schon nach 28 Minuten in der Tasche. Für die nächsten beiden brauchte er zwar fast eineinhalb Stunden, trotzdem verlor er nur fünf Spiele und ließ sich den Aufschlag kein einziges Mal abnehmen. Berdych, der sechs seiner 14 Breakpunkte nutzen konnte, trifft in der nächsten Runde nun auf Stanislas Wawrinka.

Stanislas Wawrinka (SUI/9) - Marcos Baghdatis (CYP) 6:3, 6:2, 6:7 (1:7), 7:6 (9:7)

Stanislas Wawrinka hat sich nur mit Mühe gegen den Zyprioten Marcos Baghdatis durchsetzen können. Nach zwei relativ klaren Sätzen, für die der Schweizer nur knapp 40 Minuten benötigte, kämpfte sich Baghdatis nochmal ins Spiel und erzwang in den folgenden Sätzen jeweils einen Tiebreak. Vor allem im vierten Satz musste der 28-jährige sein ganzes Können aufbieten und benötigte 72 Minuten für seinen dritten gewonnenen Satz.

Wawrinka schlug nur sechs Winner mehr (53:47) als Baghdatis und kam sogar auf mehr Unforced Errors (50:48). Den Unterschied machte am Ende vor allem der starke Aufschlag des Schweizers aus, der 81% seiner 1st-serve-Punkte gewinnen konnte. In der nächsten Runde trifft Wawrinka nun auf Tomas Berdych.

Mikhail Youzhny (RUS/21) - Tommy Haas (GER/12) 6:3, 6:2, 2:6, 6:3

Für Tommy Haas ist das Abenteuer US Open leider bereits in der dritten Runde vorbei. Seit 2004 hatte der gebürtige Hamburger beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres bereits dreimal im Viertelfinale (2004, 2006, 2007) gestanden.

Doch gegen den 31-jährigen Juschni unterliefen Haas allein 58 unerzwungene Fehler. Zudem ließ der Weltranglisten-13. wegen einer Verletzung am rechten Fuß insgesamt dreimal den Physiotherapeuten kommen.

"Es gibt solche Tage, an denen nicht wirklich viel funktioniert. Irgendwie war ich immer einen halben Schritt zu langsam. Es ist blöd gelaufen, aber das ist keine Entschuldigung", so Haas gewohnt selbstkritisch.

Lleyton Hewitt (AUS) - Evgeny Donskoy (RUS) 6:3, 7:6 (7:5), 3:6, 6:1

Marcel Granollers (ESP) - Tim Smyczek (USA) 6:4, 4:6, 0:6, 6:3, 7:5

Denis Istomin (UZB) - Andreas Seppi (ITA/20) 6:3, 6:4, 2:6, 3:6, 6:1

Damen, Achtelfinale

Serena Williams (USA/1) - Sloane Stephens (USA/15) 6:4, 6:1

In der heiß ersehnten Revanche für die Niederlage bei den Australian Open dominierte Serena Williams das Geschehen von Anfang an. Im ersten Satz brauchte sie zwar noch verhältnismäßig lange (52 Minuten), zumal sich Stephens aufopferungsvoll wehrte. Im Zweiten marschierte sie hingegen durch und ließ ihrer Gegnerin keine Chance, zumal Williams sich kaum einen Fehler leistete.

Die Statistiken bestätigen dies: Serena schlug mehr Winner (22 zu 15) und beging wesentlich weniger Unforced Errors (13 zu 29). Besonders stark war einmal mehr ihr Aufschlag: Mit dem Ersten machte sie in 84% der Fälle den Punkt, zudem schlug sie sechs Asse (Stephens: 0).

Williams hat damit eine Bilanz von 215-5 bei Grand-Slam-Matches, wenn sie den ersten Satz gewonnen hat. Ihre nächste Gegnerin heißt Carla Suarez Navarro. In dieser Form muss Serena aber sowohl dort als auch für das weitere Turnier als klare Favoritin gelten.

Ekatarina Makarova (RUS/24) - Agnieszka Radwanska (POL/3) 6:4, 6:4

Ekatarina Makarova sorgt bei den großen Turnieren weiterhin für Furore. Nachdem die 25-jährige Russin bereits im vergangenen Jahr bei den Australian Open Serena Williams aus dem Wettbewerb kegelte, musste in Flushing Meadows nun die an Nummer drei gesetzte Radwanska die Überlegenheit Makarovas anerkennen.

Dabei lag die Polin im ersten Satz bereits mit 4:0 in Führung, brach dann allerdings völlig ein. "Ich habe wirklich einen guten Start erwischt und profitierte in dieser frühen Phase auch von ihrer Nervosität. Anschließend hat sie aber richtig stark gespielt und den Ball gut getroffen. Hinzukommt, dass ich rein gar nichts gemacht habe, um den ersten Satz zu gewinnen," so Radwanska.

Für Harthitterin und Lisicki-Bezwingerin Makarova, die insgesamt 28 Winner schlug, geht es im Viertelfinale nun gegen Li Na.

Na Li (CHN/5) - Jelena Jankovic (SRB/9) 6:3, 6:0

Völlig ungefährdeter Erfolg der Chinesin, die gegen eine schwache Jankovic (7 Winner, 22 unforced Errors) bei weitem nicht ihr bestes Tennis zeigen musste, um ins Viertelfinale einzuziehen. Li führte frühzeitig mit 3:0 und ließe die Serbin zu keinem Zeitpunkt mehr in die Partie kommen.

"Jelena ist stets eine unangenehme Gegnerin, gegen die man bis zum letzten Ballwechsel voll konzentriert sein muss" zollte Li der Serbin dennoch ihren Respekt.

Auch gegen Makarova ist die French-Open-Siegerin von 2011 deutlich favorisiert. Die Chinesin konnte bisher alle drei Duelle gegen die Russin für sich entscheiden.

Carla Suarez Navarro (ESP/18) - Angelique Kerber (GER/8) 4:6, 6:3, 7:6 (7:3)

Bittere Niederlage für Angelique Kerber. Die Deutsche konnte sich nicht auf ihren Aufschlag verlassen, wurde insgesamt sieben Mal gebreakt. Suarez Navarro ließ sich zwar genau so oft breaken, blieb in den entscheidenden Situationen aber eine Spur ruhiger und konnte den dritten Satz so im Tiebreak entscheiden.

Die Spanierin produzierte mehr Winner (45 zu 30), bei den Fehlern waren beide Spielerinnen nicht gerade zimperlich (47 zu 50). Mit etwas mehr Glück hätte Kerber das Spiel ebenfalls gewinnen können, zumal sie nur neun Punkte weniger erzielte. Am Ende war Suarez Navarro jedoch einfach etwas konzentrierter.

Damit sind alle DTB-Spielerinnen ausgeschieden. Suarez Navarro steht nun im Viertelfinale und trifft dort auf Serena Williams.

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