Angie Kerber und Serena Williams im Eilverfahren

Von Ole Frerks
Serena Williams eröffnete die Night Session - und kannte keine Gnade mit Francesca Schiavone
© getty

Nach Sabine Lisicki ist auch Angelique Kerber in die zweite Runde der US Open eingezogen - und wie! Jan-Lennard Struff schied dagegen nach großem Kampf aus. Für die erste Sensation sorgte der Brite Dan Evans gegen Kei Nishikori. Rafael Nadal meisterte seinen Auftakt fast so problemlos wie Serena Williams. Roger Federer muss sich hingegen gedulden: Das Match des Schweizers wurde wegen Dauerregens abgesagt.

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Damen, 1. Runde:

Serena Williams (USA/1) - Francesca Schiavone (ITA) 6:0, 6:1

Überrollen ist gar kein Ausdruck! Serena hatte die Ehre, die erste Nightsession nach dem offiziellen Eröffnungsfeuerwerk auf dem Arthur Ashe zu starten. Williams gewann die ersten 10 Spiele, ehe Schiavone im zweiten Durchgang auf 1:4 verkürzte. Die ehemalige Nummer vier der Welt und French-Open-Championesse von 2010 war zu keinem Zeitpunkt eine Gegnerin für die Topfavoritin.

Der Italienerin unterliefen 18 Unforced Errors und nur 3 Winner, hinzu kamen 8 Doppelfehler und eine unterirdische Quote beim ersten Aufschlag (43 Prozent). 23 Mal musste Schiavone daher über den zweiten gehen, gewann davon aber nur 5 Pünktchen.

Entsprechend wenig Kraft musste Serena aufwenden, um die Demonstration nach 60 Minuten mit 52:23 Punkten zu beenden. Ihr genügte eine durchschnittliche Leistung (51 Prozent erste Aufschläge, 1 Ass, 13 Winner bei 8 Fehlern), um in die zweite Runde einzuziehen.

Angelique Kerber (GER/8) - Lucie Hradecka (CZE) 6:1, 6:1

Überzeugender Auftritt der Deutschen, die entgegen so mancher Auftritte in der Vorbereitung nie die Konzentration verlor. Kerber schlug sehr ordentlich auf, gewann 80 Prozent aller Punkte, wenn der erste Aufschlag saß - und noch bärenstarke 70 Prozent über den zweiten. Brachte zwar "nur" 11 Winner an, fabrizierte aber eben auch nur 6 Fehler.

Ganz anders die Tschechin, die versuchte, das Spiel zu machen - und dabei immer wieder übers Ziel hinausschoss (20 Winner/31 Unforced Errors).

Ein großes Plus in Angies Spiel: die aggressiven Returns. Sobald Hradecka über den Zweiten musste, war Kerber da, gewann 14/20 Punkten. Während die Deutsche keinen Breakball zuließ, nutzte sie 5/8 ihrer Breakchancen. In der zweiten Runde trifft die Halbfinalistin von 2011 auf die talentierte Kanadierin Eugenie Bouchard.

Sloane Stephens (USA/15) - Mandy Minella (LUX) 4:6, 6:3, 7:6 (7:5)

Blaues Auge für das US-Sternchen, dem Experten nach Melbourne erneut das Viertelfinale zutrauen. Dass sie hier erneut auf Serena Williams treffen könnte, die sie bei den Australian Open sensationell rauswarf, dürfte den Druck, den Stephens vor ihrem Heimpublikum spürt, noch erhöhen.

Gegen die Luxemburgerin mit der krachenden Vorhand tat sich Stephens jedenfalls mächtig schwer, agierte über weite Strecken zu passiv und schaffte es nicht, den starken Grundlinienschlag der Gegnerin auszuschalten. Minella kämpfte zuweilen mehr mit dem wenig fairen Publikum im Louis Armstrong, als mit der Gegnerin.

Stephens unterliefen bei starken 38 Gewinnschlägen 55 Fehler, aber auch Minella (15/37) wackelte immer wieder. Der Tiebreak war reine Nervensache: Stephens lag nach passivem Start schon 1:3 hinten, ehe sie aufwachte, vergab beim Stand von 6:3 jedoch ihre ersten beiden Matchbälle trotz eigenen Aufschlags. Die Erleichterung des US-Darlings nach dem verwandelten dritten Matchball war greifbar, Minella verdrückte Tränen der Enttäuschung.

Agnieszka Radwanska (POL/3) - Silvia Soler-Espinosa (ESP) 6:1, 6:2

Radwanska hatte letztendlich keine große Mühe mit der Spanierin Soler-Espinosa, auch wenn sie im zweiten Satz kurzzeitig etwas neben der Spur wirkte. Im ersten Satz provozierte sie die Spanierin immer wieder zu Fehlern und ließ ihr keine Chance.

Im zweiten Satz hingegen lag die Polin auf einmal mit 0:2 hinten, nachdem sie offenbar kurzzeitig die Konzentration verloren hatte.

Wenig später hatte sie diese jedoch wieder und gewann sechs Spiele am Stück. In der nächsten Runde trifft sie auf die nächste Spanierin: Maria-Teresa Torro-Flor, die in diesem Jahr bei den US Open debütiert.

Na Li (CHN/5) - Olga Govortsova (BLR) 6:2, 6:2

Die Chinesin gab sich zum Auftakt keine Blöße. Nur 63 Minuten brauchte sie für den glatten Zweisatzsieg über Govortsova, der zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war. Bei eigenem Aufschlag gab Li nur sieben Punkte ab, ihren 28 Winnern standen nur elf von der Weißrussin gegenüber.

In der nächsten Runde trifft Li auf die Schwedin Sofia Arvidsson, die sich in drei Sätzen gegen Petra Cetkovska durchsetzen konnte.

Jelena Jankovic (SRB/9) - Madison Keys (USA) 6:3, 6:4

Sabine Lisicki (GER/16) - Vera Dushevina (RUS) 6:2, 7:6 (7:3)

Ein Durchmarsch war es nicht, aber nach 1:22 Stunden konnte sich Lisicki doch recht souverän durchsetzen. Im ersten Satz hatte die Wimbledon-Finalistin direkt ihr erstes Aufschlagspiel abgeben müssen, davon erholte sie sich jedoch schnell und hatte von da an kaum Probleme.

Der zweite Satz war wesentlich umkämpfter, Dushevina ging mit 6:5 in Führung. Lisicki setzte sich jedoch im Tiebreak durch und trifft nun in der zweiten Runde auf die Argentinierin Paula Ormaechea.