Murray und Haas marschieren

Von Max Marbeiter / Stefan Petri / Martin Grabmann
Tommy Haas steht nach einer souveränen Vorstellung in der nächsten Runde
© getty

Tommy Haas wollte die nächste Regenpause gar nicht erst abwarten und schlug Jimmy Wang im Schnelldurchlauf. Auch Andy Murray ließ sich gegen Tommy Robredo nicht allzu lang Zeit. Angelique Kerber schied dagegen trotz Satzführung aus. Dustin Brown unterlag ebenfalls. Am Samstag öffnet der Wimbledon-Ticker wieder seine Pforten.

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Herren - 2./3. Runde:

Tommy Haas (GER/13) - Jimmy Wang (TPE) 6:3, 6:2, 7:5

Noch nicht einmal 50 Minuten waren gespielt, da lag Haas schon 2:0 in Sätzen vorn. Der Deutsche zeigte sich auch nach zweieinhalb Stunden Wartezeit wegen Nieselregen hochkonzentriert und ließ Wang, der ihn 2005 noch in Bangkok geschlagen hatte, diesmal überhaupt keine Chance. Die Nummer 151 der Welt, der bei den All England Championships noch nie die dritte Runde erreicht hatte, machte gerade mal vier Punkte gegen Haas' Service in den ersten beiden Sätzen.

Im dritten Satz präsentierte sich der 28-jährige aus Taipeh besser und konnte seine Aufschlagspiele trotz großer Schwierigkeiten bis zum 5:5 halten. Aber dann legte Haas eine Schippe drauf, holte sich die Breakbälle und schaffte mit einem gefühlvollen Rückhand-Volley die Entscheidung.

Haas brachte es im gesamten Match auf 44 Winner bei nur acht Fehlern. Wenn er so weiterspielt, sollte es auch in der nächsten Runde gegen den Spanier Feliciano Lopez klappen.

David Ferrer (ESP/4) - Roberto Bautista Agut (ESP) 6:3, 3:6, 7:6 (7:4), 7:5

Im ersten Satz sah alles nach einem Durchmarsch für Ferrer aus: Er ging oft ans Netz, machte mehr direkte Punkte (13:12) und weniger Fehler (6:9) als sein Kontrahent. Aber im zweiten Durchgang schlug die Nummer 60 der Welt zurück, während bei Ferrer die Fehlerquote stieg: Ein Break reichte Bautista Agut zum Satzausgleich.

Danach war es ein vollkommen offenes Match, in dem Ferrer am Ende den sprichwörtlich längeren Atem bewies, auch wenn Rasen wohl nie sein Lieblingsbelag wird. Er gewann den dritten Satz im Tiebreak und holte sich dann das entscheidende Break zum 6:5. Trotzdem war sein 25-jähriger Gegner über weite Strecken mindestens gleichwertig.

Jeremy Chardy (FRA/28) - Jan-Lennard Struff (GER) 6:2, 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:4)

Den ersten Satz verschlief der deutsche Youngster völlig, brachte nur 48 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld und ließ sich gleich zweimal den Aufschlag abnehmen. Aber im zweiten Durchgang stabilisierte er sich gegen den 26-jährigen Franzosen, servierte konstanter und machte kaum noch Fehler. Chardy war gedanklich womöglich schon im Tiebreak, als ihm ein paar unnötige Fehler unterliefen und Struff nach Sätzen ausgleichen konnte.

Beim Stand von 2:1 für Struff im dritten Satz kam der Regen, das Match auf Court 14 musste unterbrochen und auf Freitag verschoben werden. Dort erwischte der Franzose den besseren Start und führte mit Break 4:2, aber Struff kämpfte sich bis in den Tiebreak - am Ende fehlte jedoch die Erfahrung: Chardy gewann Satz drei und vier knapp im Tiebreak und steht unter den letzten 32, der 23-jährige Deutsche konnte mit seinem Wimbledon-Auftritt dennoch zufrieden sein.

Andy Murray (GBR/2) - Tommy Robredo (ESP) 6:2, 6:4, 7:5

Robredo fightete beharrlich, aber es war von Anfang an ersichtlich, dass er Murray an diesem Tag, auf diesem Belag und unter diesen Umständen nicht würde schlagen können. Der Schotte schlug stark auf, returnierte ebenfalls gut und hatte Robredo, der durchaus kein reiner Sandplatzspezialist ist, jederzeit im Griff. Nach einer guten Stunde hatte Murray die ersten zwei Sätze gewonnen und dabei nur acht unerzwungene Fehler bei 24 Winnern produziert.

Im dritten Satz nutzte der Lokalmatador seine einzige Breakchance bei 5:5, um ins Achtelfinale einzuziehen. In 2:01 Stunden hatte er 85 Prozent aller Punkte bei eigenem Aufschlag gewonnen und fünf von sieben Breakchancen genutzt. "Es war ein Match auf hohem Niveau, ich habe den Ball sehr gut getroffen", war sein Fazit nach dem Match.

Adrian Mannarino (FRA) - Dustin Brown (GER) 6:4, 6:2, 7:5

Im Vergleich zu seinem Sieg gegen Hewitt wirkte Brown kraftlos und spielte ohne Feuer, während sein Gegner schnell ein gutes Gefühl für das Match entwickelte. Brown schlug zwar 34 Winner, leistete sich aber auch 20 unerzwungene Fehler, returnierte schlecht und nutzte keine seiner fünf Breakchancen, die er alle bereits im ersten Satz hatte.

Mannarino verwandelte nach einem überlegenen zweiten Satz im dritten Durchlauf bereits seine erste Möglichkeit zum spielentscheidenden Break und beendete das Match nach 1:39 Stunden mit dem ersten Matchball. Der Franzose schlug insgesamt 16 Asse, 40 Winner und punktete bei 41% der gegnerischen Aufschläge. Durch das schwache Spiel von Brown spielte es am Ende auch keine Rolle, dass Mannarino zwölf Breakbälle für seine vier Breaks brauchte.

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