Stich beklagt fehlendes Konzept des DTB

SID
Michael Stich gewann Wimbledon 1991, heute ist er Direktor des Hamburger Tennis-Turniers
© getty

Michael Stich hat dem Deutschen Tennis Bund (DTB) in der gescheiterten Diskussion um ein Rasenturnier am Hamburger Rothenbaum einmal mehr den Schwarzen Peter zugeschoben.

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"Ich habe mich nicht gegen ein Rasenturnier ausgesprochen", sagte der Wimbledonsieger von 1991 im Gespräch mit dem "Tennis-Magazin": "Wir haben der Bewerbung nicht zugestimmt, weil der DTB mir und meinen Partnern von der HSE (Stichs Agentur, d. Red.) nie ein Konzept präsentiert hat."

Den Vorwurf von DTB-Präsident Karl Altenburg, man habe mit Stich keinen Konsens gefunden, weist der Turnierdirektor zurück. "Man hat nie versucht, einen Konsens zu finden", sagte Stich: "Ich habe Herrn Altenburg immer gesagt, dass ich bereit bin, mir seine Visionen für die Zukunft des Turniers anzuhören." Wenn der DTB "ein schlüssiges Konzept präsentiert hätte, wären wir jederzeit gesprächsbereit gewesen".

Finanzierung unklar

Stich beklagt vor allem, dass ihm der Verband keine Eckdaten für die Finanzierung eines Rasenturniers vorgelegt habe. "Auf einer reinen Idee, ein Rasenturnier zu veranstalten, lässt sich keine Wirtschaftlichkeitsberechnung anstellen", sagte der 44-Jährige. Dem Verband wirft Stich vor allem mangelnde Kommunikation vor: "Ich gehe davon aus, dass der DTB eine Vision hat. Ich würde sie gern kennen, weil ich sie dann auch unterstützen könnte."

Die Zukunft des größten deutschen Tennisturniers sieht Stich dennoch positiv: "Unser Turnier hat eine tolle Zukunft, das haben wir in den letzten Jahren gezeigt." Der einstige Weltranglistenzweite, der mit seiner Agentur HSE das Turnier bis mindestens 2018 ausrichten wird, kann sich deshalb durchaus ein längerfristiges Engagement vorstellen. "Wenn wir das Turnier etablieren können, würden wir es auch gern über 2018 hinaus austragen."

In den nächsten Jahren will Michael Stich die Topstars der Szene an den Hamburger Rothenbaum locken. "In Zukunft muss es unser Bestreben sein, Roger Federer und Rafael Nadal noch einmal nach Hamburg zu holen, bevor sie eines Tages zurücktreten."