Bollettieri beeindruckt von Tommy Haas

Von Adrian Bohrdt
Trainer-Legende Bollettieri bildete unter anderem Agassi, Haas, Scharapowa und Lisicki aus
© getty

Nachdem Tommy Haas in Miami Novak Djokovic geschlagen hat, steht er jetzt sogar in seinem ersten ATP-Masters-Halbfinale seit 2006. Tennistrainer Nick Bollettieri ist beeindruckt und hat eine Erklärung.

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Bei den Sony Open in Miami hat Tommy Haas bislang alle überrascht. Nachdem er den Weltranglistenersten Novak Djokovic geschlagen hat, steht Haas jetzt sogar in seinem ersten ATP World Tour Masters Halbfinale seit 2006. Trainer-Legende Nick Bollettieri weiß, woher der 34-Jährige die Kraft nimmt.

"Ich glaube, dass seine Familie ein großartiger Ausgleich für ihn ist. Das ist das Gleiche wie bei Roger Federer. Wenn man ein Stück Ruhe hat und etwas, auf das man sich freut, gibt einem das viel Kraft", erklärte Bollettieri Haas' derzeitigen Erfolg gegenüber "ATPWorldTour.com".

Erfolg durch variables Spiel

Daneben sei das Spiel des gebürtigen Hamburgers ein wesentlicher Faktor: "Wenn er nur einen Stil hätte, hätte er es nicht zurück geschafft. Er hat einen wunderbaren Slice, einen tollen Passierball, gute Volleys, kann einen Topspin mit der Vorhand und der Rückhand schlagen und hat einen guten Aufschlag. Er ist physisch in toller Verfassung. Das ist der Grund für mich, warum er noch spielt."

Bollettieri weiß, wovon er spricht, schließlich trainierte er den jugendlichen Haas in seiner Tennisakademie in Bradenton/Florida.

Comeback im Tennis extrem schwer

Nachdem Haas zwischen Februar 2010 und Mai 2011 aufgrund von Hüft- und Ellbogenoperationen 14 Monate ausgefallen war, hat er sich jetzt wieder an die Weltspitze heran gekämpft.

Tommy Haas im exklusiven SPOX-Interview

"Ich würde sagen, dass man sich eher an die Art seines Comebacks erinnern wird als an die Zeit, als er die Nummer zwei der Welt war", ist sich Bollettieri sicher.

Vergleich mit Andre Agassi

Schließlich sei das Comeback im Tennis noch beeindruckender als in anderen Sportarten, wie der Amerikaner erklärt: "Nur wenige können in einer Einzelsportart so zurückkommen, wie es Tommy gelungen ist. Niemand beschützt dich. Es ist nicht wie ein Mannschaftssport, wo man sich mal verstecken kann. Das geht nicht im Tennis. Zwei meiner Schüler haben das geschafft: Andre Agassi und jetzt Tommy."

Die aktuelle ATP-Tennis-Weltrangliste