Djokovic und Ferrer im Halbfinale

Von SPOX
Novak Djokovic steht erneut im Melbourne-Halbfinale
© Getty

Novak Djokovic hat den Fünf-Satz-Krimi gegen Stanislas Wawrinka gut überstanden. Im Viertelfinale der Australian Open setzte sich der Serbe gegen Tomas Berdych durch. David Ferrer gewann eine Fünf-Satz-Schlacht gegen seinen Landsmann Nicolas Almagro. Bei den Damen erreichten Maria Sharapova und Li Na das Halbfinale.

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Herren - Viertelfinale

Novak Djokovic (SRB/1) - Tomas Berdych (CZE/5) 6:1, 4:6, 6:1, 6:4

Djokovic bekam nach seinem epischen Achtelfinal-Match gegen Stan Wawrinka keine größeren Probleme. Für den ersten Satz benötigte er gerade mal 28 Minuten, dreimal nahm er Berdych den Aufschlag ab und dominierte das Match nach Belieben. Anfang des zweiten Satzes änderte sich dann aber das Bild.

Der Tscheche schaffte früh ein Break und er schaffte es vor allem in dieser Phase, sein Power-Game durchzubringen. 18 Winners schlug Berdych nur im zweiten Satz, den er trotz einiger Breakchancen für Djokovic nach Hause servierte. Berdych konnte sein Niveau aber nicht halten.

Es war Djokovic, der wieder einen Gang hochschaltete und das Match in den Sätzen drei und vier ziemlich souverän herunterspielte. Berdych kam zu keiner einzigen Breakchance mehr. Nach 2:32 Stunden verwandelte Djokovic seinen vierten Matchball. Das Winners-Unforced-Errors-Verhältnis sagt alles über das Match aus. 47:25 bei Djokovic, 31:43 bei Berdych.

Djokovic baute seine Bilanz gegen Berdych auf 12:1 aus (einzige Pleite: Wimbledon-Halbfinale 2010) und feierte seinen 19. Sieg in Folge im Melbourne Park. Es fehlen ihm noch zwei Siege zu seinem dritten Aussie-Open-Triumph nacheinander. Nebenbei hat er jetzt elfmal in Serie das Halbfinale bei einem Grand Slam erreicht, nur Roger Federers Streak (23) ist besser.

Durch die Halbfinal-Teilnahme verteidigte der 25-Jährige auch seine Spitzenposition in der Weltrangliste. Wäre er im Viertelfinale ausgeschieden und hätte Federer den Titel geholt, hätte sich der Schweizer wieder auf Position eins geschoben.

David Ferrer (ESP/4) - Nicolas Almagro (ESP/10) 4:6, 4:6, 7:5, 7:6 (7:4) 6:2

Die Spanier lieferten sich den erwarteten Mega-Fight. 3 Stunden und 44 Minuten knüppelten Ferrer und Almagro die Bälle übers Netz - und am Ende hieß der Sieger Ferrer. Wie immer in diesem Duell! Ferrers Bilanz gegen Almagro steht jetzt bei 13-0!

Diesmal hatte Almagro den Sieg aber ganz dicht vor Augen. Der 27-Jährige servierte im 10. Spiel des dritten Satzes und im 10. und 12. Spiel des vierten Satzes zum Matchgewinn, wurde aber jedes Mal von Ferrer gebreakt. Bitter ist gar kein Ausdruck. Nach dem verlorenen Tiebreak in Satz 4 war das Momentum endgültig auf Ferrers Seite. Almagro war durch, dazu ab Ende des vierten Satzes mit Problemen an Knöchel und Adduktoren angeschlagen und machte in Satz 5 Fehler über Fehler.

Insgesamt waren es bei Almagro am Ende 75 Unforced Errors (Ferrer: 51), das konnte er auch mit 51 Winners (Ferrer: 44) nicht kompensieren. Almagro schlug über das Match gesehen nicht gut genug auf (47 Prozent Erste), Ferrer schlug sogar mehr Asse (16:15) und leistete sich in den knapp vier Stunden keinen einzigen Doppelfehler.

"Es ist ein Wunder, dass ich dieses Match gewonnen habe. Ich habe einfach um jeden Punkt gekämpft, das ist mein Spiel. Ich fighte immer", sagte Ferrer. Almagro hat jetzt 33 Grand Slams in Folge gespielt und muss weiter auf sein erstes Halbfinale warten.

Der Stand der ATP-Weltrangliste

Damen - Viertelfinale

Li Na (CHN/6) - Agnieszka Radwanska (POL/4) 7:5, 6:3

Überraschung! Radwanska hatte das Jahr mit einer 13-Matches-Winning-Streak begonnen und dabei die Titel in Auckland und Sydney gewonnen. Im Sydney-Halbfinale hieß die Gegnerin dabei Li Na. Jetzt zeigte sich aber einmal mehr, dass die Polin auf der großen Grand-Slam-Bühne Probleme hat, erst einmal (Wimbledon-Fianale 2012) hat sie das Viertelfinale überstanden.

Dabei sah es im ersten Satz gar nicht so schlecht aus. Beim Stand von 4:4 hatte Li Na nach 50 gespielten Minuten schon 27 Unforced Errors auf dem Konto, Radwanska dagegen nur 9. Die Chinesin gab dann zu Null ihren Aufschlag ab, schaffte aber sofort das Re-Break, wieder zu Null, und holte sich wenig später mit dem nächsten Break (ingesamt gab es 10 im Match) den ersten Satz.

Nach einer kurzen Schwächephase im zweiten Satz, in der Li Na die ersten achten Punkte verlor, übernahm sie wieder das Kommando und lag 5:2 in Führung, ehe sie das Match bei eigenem Aufschlag nach 1:42 Stunden nach Hause brachte. Li Na steht damit zum dritten Mal in den letzten vier Jahren im Aussie-Open-Halbfinale.

Wenn sie gegen Sharapova eine Chance haben will, muss sie sich aber deutlich steigern. 40 Unforced Errors sind viel zu viel, selbst bei 32 Winners.

Maria Sharapova (RUS/2) - Ekaterina Makarova (RUS/19) 6:2, 6:2

Im letzten Jahr gewann Sharapova das Viertelfinale gegen Makarova mit 6:2, 6:3, diesmal hieß es am Ende 6:2, 6:2. Damit geht Sharapovas beeindruckender Run in Melbourne weiter. Wir fassen noch mal kurz zusammen: 6:0, 6:0. 6:0, 6:0. 6:1, 6:3. 6:1, 6:0. 6:2, 6:2. Macht 9 abgegebene Spiele in 5 Matches! Oder kurz: Wahnsinn!

Niemand hat auf dem Weg ins Melbourne-Halbfinale in der Geschichte weniger Spiele abgegeben. In ihren fünf Matches stand Sharapova nur 5 Stunden und 15 Minuten auf dem Court.

Gegen die überforderte Kerber-Bezwingerin (11 Winners, 23 Unforced Errors) schlug die Russin 22 Winner, sie konnte sich sogar 5 Doppelfehler und 19 unerzwungene Fehler erlauben.

Der Stand der WTA-Weltrangliste

Junioren - 2. Runde

Franko Miocic (CRO) - Maximilian Marterer (GER/10) 6:4, 6:4