12:10! Djokovic überlebt Marathon-Fight

Von SPOX
1.40 Uhr Ortszeit Melbourne! Novak Djokovic rang Stan Wawrinka in fünf Sätzen nieder
© Getty

Novak Djokovic hat einen Fünf-Stunden-Fight gegen Stanislas Wawrinka überstanden. Die Nummer eins der Welt rang den Schweizer mit 12:10 im fünften Satz mit dem dritten Matchball nieder. Derweil sind die letzten DTB-Profis raus. Julia Görges unterlag in der Runde der letzten 16 nach zunächst guter Leistung Na Li in zwei Sätzen. Angelique Kerber war zuvor mit einer Rückenverletzung ins Match gegen Ekaterina Makarova gegangen und ebenfalls in zwei Sätzen ausgeschieden. Maria Sharapova verblüffte mit dem nächsten Blitzsieg.

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Herren - Achtelfinale

Novak Djokovic (SRB/1) - Stanislas Wawrinka (SUI/15) 1:6, 7:5, 6:4, 6:7 (5:7), 12:10

Der Titelverteidiger ist auf seinem Weg zum Titel-Hattrick heftig ins Straucheln geraten. Erst nach 5:02 Stunden rang er den Schweizer nieder. Der dritte Matchball saß: Djokovic passierte Wawrinka bei einem seiner seltenen Netzangriffe mit einer Rückhand cross.

Nach dem Verlust des Auftaksatzes lag Djokovic im zweiten Durchgang bereits 2:5 zurück. Wawrinka brillierte immer wieder mit seiner feinen einhändigen Rückhand.

Auch im entscheidenden Satz Djokovic in der Rod-Laver-Arena einige bange Momente zu überstehen. Der fünfmalige Grand-Slam-Sieger musste beim Stand von 4:4 vier Breakbälle abwehren.

Die Entscheidung fiel, als er Wawrinka zum Matchgewinn breakte. Djokovic musste wie auch Wawrinka insgesamt sieben Mal seinen Aufschlag abgeben. Der letzte Satz dauerte alleine 1:44 Stunden. Bei einem Grand-Slam-Turnier hatte der Weltranglistenerste zuletzt im Mai 2009 bei den French Open in Paris ein Viertelfinale verpasst.

Djokovic schraubte seine Quote in Melbourne auf 36:5 Erfolge. Erst ein Halbfinaleinzug des Serben sichert ihm den ATP-Thron über die Aussie Open hinaus.

In der Runde der letzten Acht trifft Djokovic am Dienstag auf Tomas Berdych.

Tomas Berdych (CZE/5) - Kevin Anderson (RSA) 6:3, 6:2, 7:6 (15:13)

Der Tscheche bleibt ohne Satzverlust und trifft nun auf Djokovic oder Wawrinka. Spannend wurde es gegen den Aufschlagriesen aus Südafrika erst im Tiebreak im dritten Satz, zu überlegen war Berdych, wenn es in die Rallyes ging. Ihm unterliefen bei 39 Winnern nur 28 Unforced Errors, Anderson machte 42 dieser leichten Fehler.

Der 2,03-Meter-Mann brachte es zwar auf 11 Asse, dominierte über den ersten Aufschlag aber nicht wie erwartet: Der erste kam mit einer wenig Angst einflößenden Quote von 68 Prozent und Berdych returnierte stark, verwandelte 5/12 Breakchancen und gab seinerseits nur 2 Service Games ab - eine klare Sache.

David Ferrer (ESP/4) - Kei Nishikori (JPN/16) 6:2, 6:1, 6:4

Nicolas Almagro (ESP/10) - Janko Tipsarevic (SRB/8) 6:2, 5:1 Aufgabe

Der Stand der ATP-Weltrangliste

Damen - Achtelfinale

Na Li (CHN/6) - Julia Görges (GER/18) 7:6 (8:6), 6:1

Schade Jules, da war mehr drin! Görges lag gegen die klar favorisierte Chinesin schnell mit 1:4 hinten, knipste dann aber die Nervosität aus und kämpfte sich in den Tiebreak. Nach dem schwachen Drittrundenauftritt der Deutschen eine kleine Sensation! Im Tiebreak gab zunächst Li (bei 3:1-Führung) und dann auch Görges (bei 5:3) ein Mini-Break wieder her, ehe die Deutsche bei 6:5 einen Satzball hatte - und ihn nach toller Rallye kläglich vergab. Görges hatte Li bereits weit aus dem Feld in in deren Vorhandecke geschickt, zimmerte den möglichen Rückhand-Winner zum Satz jedoch aus zwei Metern ins Netz, statt ihn longline in den völlig offenen Court zu schieben. Nicht zu fassen!

Satz zwei begann schließlich wie er beginnen musste: Die Chinesin führte blitzschnell mit einem Break und 3:0, ehe Görges sich noch einmal zwei Breakchancen erkämpfte. Beim ersten traf Li gerade noch die Grundlinie - bitter! Beim zweiten hatte Görges die Gegnerin schon auf dem falschen Fuß, die krachende Vorhand zum möglichen 1:3 jedoch landete Zentimeter neben der Seitenlinie. So genau musste dieser Ball gar nicht mehr gespielt werden - schade, das war die Entscheidung! Görges haderte mit ihren verpassten Chancen, mehr als ein Ehrenspiel zum 1:5 gelang ihr aber nicht mehr.

Insgesamt unterliefen Görges bei 9 Winnern 22 Unforced Errors. Li hatte hier mit 16-16 eine ausgeglichene Bilanz aufzuweisen, das genügte. Der größte Unterschied: Während Li 5/5 Breakchancen verwertete, brachte es Görges nur auf 2/5. Die Chinesin bekommt es in der Runde der letzten Acht mit Radwanska zu tun.

Ekaterina Makarova (RUS/19) - Angelique Kerber (GER/5) 7:5, 6:4

Angie Kerber ging gehandicapt von einer Lendenwirbelverletzung ins Match. Die 25-Jährige fand nicht gut hinein, haderte mit dem ersten Aufschlag und bewegte sich nicht gut. Sie hatte Probleme, Makarovas Tempo von der Grundlinie standzuhalten und machte ungewöhnlich viele Fehler mit ihren Grundschlägen. Sobald Makarova den Kopf ausschaltete, schickte sie Kerber mit sehr guter Länge rechts und links. Der Rhythmus bei der Deutschen, die ständig in die Defensive gedrängt wurde, wollte sich nicht einstellen. Kerber war oft viel zu kurz und ermöglichte der Russin damit die einfachen Winner. Schnell führte Makarova 5:2 mit dem Doppelbreak. Angie schimpfte immer wieder mit sich, der Frust war riesig!

Sie konnte sich danach bei der Gegnerin bedanken, dass dieser im Aufschlagspiel zum möglichen Satzgewinn Arm und Nerven mächtig flatterten. Makarova gab mit zwei Doppelfehlern zum 5:3 ab, vergeigte beim Stand von 5:4 zwei Satzbälle - und plötzlich stand es 5:5. Doch als nach den beiden Rebreaks das Momentum endlich bei Kerber schien, schwang Makarova plötzlich wieder frei durch und nahm der Weltranglistenfünften zum dritten Mal den Aufschlag ab. Diesmal hielt Makarova in ihrem Service Game dem Druck stand, der dritte Satzball schließlich saß.

Rückenblessur behindert Kerber beim Aufschlag

Im zweiten Satz konnte Kerber beim Aufschlag sichtlich nicht mehr durchziehen und agierte merkwürdig passiv. Hier wurde die Rückenverletzung sichtbar. Dabei gelangen ihr herrliche Winner, sobald sie auf den Ball draufging. Nach einem grandiosen Vorhandcross-Winner zum 3:2 gab sich Angie endlich die Faust und das laute "Come on". In der darauffolgenden Pause jedoch nahm Kerber die Medical Timeout. Sie verließ den Court, um sich an den Lendenwirbeln behandeln zu lassen.

In der Folge schlug Kerber nur noch mit etwa 130 km/h auf. Doch sie hielt ihr Service Game, weil Makarova mehr leichte Fehler produzierte. Beim Stand von 4:3 erarbeitete sich Kerber 2 Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen. Vor allem bei der ersten Möglichkeit entwickelte sich ein unfassbarer Ballwechsel, Kerber konnte aber zwei Smashs nicht richtig durchziehen. Ein Punkt, der einen Knacks hinterließ: Hier war das 5:3 greifbar nah, stattdessen wurde es ein 4:4. Sichtlich in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt gab Kerber danach zum vierten Mal im Match ihren Aufschlag ab und verlor das Match.

Makarova hatte mit 32:23 Gewinnschlägen klar dominiert, angesichts von Kerbers Blessur geriet das aber Nebensache. Die Russin bekommt es nun wie schon 2012 im Viertelfinale mit Maria Sharapova zu tun.

Maria Sharapova (RUS/2) - Kirsten Flipkens (BEL) 6:1, 6:0

Die nächste Demonstration der Russin, die in ihren vier Matches bisher nur 5 (!) Spiele abgegeben hat, 4 davon gegen Venus Williams in der Runde zuvor. Gegen Flipkens war dabei vor allem der erste Satz mühevoller, als es das Ergebnis vermuten lässt: Der Favoritin unterliefen stattliche 17 Unforced Errors, Flipkens konnte aber 3 Breakbälle nicht verwerten. Es dauerte 43 Minuten, ehe Sharapovas 14. Winner (Flipkens gelangen ganze 2) den Satzgewinn besiegelte.

Im zweiten Durchgang jedoch erlaubte sich Sharapova nur noch 2 leichte Fehler und überrollte die Belgierin, die von ihrem sonst so guten Aufschlag gegen Return-Queen Maria nicht profitierte, geradewegs: 11:2 Winner und 26:9 Punkte später kassierte Flipkens die Höchststrafe.

Sharapova trifft nun wie im Vorjahr auf Landsfrau Makarova. 2012 gewann Maria den Vergleich mit 6:2, 6:3 ganz locker.

Agnieszka Radwanska (POL/4) - Ana Ivanovic (SRB/13) 6:2, 6:4

Wieder ein richtig starker Auftritt der Polin! Mit dem 7. Ass verwandelte Radwanska ganz souverän den ersten Matchball. Dabei erarbeitete sich Ivanovic gegen die Schachspielerin auf dem Court tatsächlich Chancen, den Rückstand zu verkürzen. Die Serbin nutzte jedoch keine einzige ihrer 7 (!) Breakmöglichkeiten.

Es ist, als würde Radwanska ihre Gegnerinnen nach einem Breakgewinn absichtlich am Rebreak schnuppern lassen, um diese Punkte dann per Ass abzuwehren oder anderweitig eiskalt zu gewinnen. Radwanska schlug sehr gut auf (7 Asse, 74 Prozent erste Aufschläge im Feld) und gab auch über den zweiten wenig Punkte ab.

Ivanovic, die Risiko gehen musste, unterliefen bei starken 34 Winnern eben auch 34 leichte Fehler. Radwanska (14 direkte Gewinnschläge) fabrizierte im ganzen Match gerade einmal 4 Unforced Errors - brutal stark! Sie trifft nun auf Na Li.

Der Stand der WTA-Weltrangliste

Junioren - 1. Runde

Maximilian Marterer (GER/10) - Daniel Guccione (AUS) 6:4, 6:4

Petros Chrysochos (CYP) - Alexander Zverev (GER) 2:6, 6:2, 6:0