Haas-Absage aus familiären Gründen

SID
Tommy Haas wird Davis Cup gegen Australien fehlen
© Getty

Tommy Haas hat seine Absage für die Abstiegsbegegnung im Davis Cup gegen Australien in der kommenden Woche am Hamburger Rothenbaum mit einer "gewissen Verantwortung" gegenüber seiner Familie begründet.

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Auf seiner Facebook-Seite schrieb der in der Hansestadt geborene Wahl-Amerikaner am Mittwoch: "Es ist so, dass ich in der Vergangenheit familiäre Angelegenheiten oft meiner Karriere und auch dem Davis Cup untergeordnet habe. Jetzt bin ich Familienvater und habe gegenüber meiner Familie eine gewisse Verantwortung.

"Der 34-Jährige, der Vater der eineinhalbjährigen Valentina ist, war bei den US Open in New York in der ersten Runde nach fünf Sätzen gegen den Letten Ernests Gulbis ausgeschieden und sofort heim nach Los Angeles geflogen.

"Eine Reise nach Deutschland würde bedeuten, dass ich meine Familie wieder für lange Zeit nicht sehen kann, gerade weil es dann schon wieder weiter nach China geht. Dies kann ich meiner Familie einfach nicht zumuten."

"Wäre gerade in Hamburg gerne dabei gewesen"

In der Hansestadt, wo vom 14. bis 16. September der Abstieg aus der Weltgruppe gegen Lleyton Hewitt, Bernard Tomic & Co. verhindert werden soll, hat Haas Ende Juli im Finale des ATP-Turniers gestanden und seine Qualitäten auf Sand unter Beweis gestellt. "Ich wäre gerade in Hamburg gerne dabei gewesen und wünsche Patrik und den Jungs viel Erfolg!", schrieb er. Für Deutschland werden Florian Mayer, Cedrik-Marcel Stebe, Philipp Petzschner und Benjamin Becker spielen.

Nach etlichen Verletzungen hat sich Haas in diesem Jahr wieder zu einem der besten Tennisspieler weltweit gemausert. In der Weltrangliste wird er auf Position 21 geführt und in Halle besiegte er im Finale sogar den Weltranglisten-Ersten Roger Federer und holte seinen 13. Turniersieg. In Washington und Hamburg stand er zudem im Endspiel. Angesichts der überstandenen Operationen und damit verbundenen langen Pausen will Haas seine Einsätze gezielt auswählen.

DTB steht hinter Kühnen

Teamchef Patrik Kühnen hatte bei der Nominierung nicht nur auf Haas verzichtet, sondern auch auf Philipp Kohlschreiber. Der Augsburger hatte sich negativ über die Mannschaft geäußert und ein klärendes Gespräch mit dem Davis-Cup-Kapitän abgelehnt.

"Ich bin bereit und spiele immer gerne im Davis Cup", hatte der momentan bestplatzierte deutsche Tennisprofi zwar gesagt, aber Kühnen zeigte Konsequenz und wurde von der Führungsriege des Deutschen Tennis Bundes (DTB) unterstützt. An einen Rücktritt denkt Kohlschreiber aber nicht. Nach den US Open soll es ein Gespräch mit Kühnen geben.

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