56 Minuten! Kerber im Eiltempo ins Achtelfinale

SID
Angelique Kerber steht nach einem lockeren Zweisatzsieg im Achtelfinale der US Open
© Getty

Angelique Kerber steht im Achtelfinale der US Open. Gegen Olga Govortsova stand die Weltranglisten-6. gerade einmal 56 Minuten auf dem Platz. Serena Williams machte kurzen Prozess mit einer Russin, auch Agnieszka Radwanska ist durch. Roger Federer setzte sich überraschend locker gegen Fernando Verdasco durch, Andy Murray musste gegen Feliciano Lopez unheimlich kämpfen. Für die Titelverteidiger im Doppel, Philipp Petzschner und Jürgen Melzer, war überraschend in Runde zwei schon Endstation.

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Damen - 3. Runde (alle Ergebnisse)

Angelique Kerber (GER/6) - Olga Govortsova (BLR) 6:1, 6:2

Ganz, ganz starker Auftritt von Angie Kerber. In 56 Minuten ließ sie der Weißrussin, die zudem mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte, nullkommanull Chancen. Lediglich 5 Unforced Errors bei 20 Winnern, das waren Angies blitzsaubere Stats in dieser 3. Runde. Insgesamt machte sie mit 57:28 Punkten fast doppelt so viele wie Govortsova, die unglaubliche 29 (!) Fehler einstreute, einen mehr als sie Punkte einfuhr.

Das Match zum Nachlesen im LIVE-TICKER

Alles in allem ein herrlich Kraft sparender Einzug ins Achtelfinale. Die Power wird sie dort auch brauchen! Denn es folgt das Matchup mit Sara Errani. Wir haben düstere Erinnerungen an das letzte Duell Kerbers mit der kleinen, wieselflinken Italienerin. Paris. Roland Garros. Viertelfinale. 3:6, 6:7 Aber hey, it's New York! Wenn sie so spielt wie gegen Venus und heute, dann ist ja ganz egal, wer da auf der anderen Netzseite steht!

Agnieszka Radwanska (POL/2) - Jelena Jankovic (SRB/30) 6:3, 7:5

Serena Willliams (USA/4) - Ekaterina Makarova (RUS) 6:4, 6:0

Letztlich eine überzeugende Angelegenheit für Williams. Insgesamt gelangen der Favoritin drei Mal so viele Winner (31:10) wie Makarova. Serena ließ keinen Breakball zu. Sie gewann die Hälfte der Receiving Points, die Russin kam gerade einmal auf ein Fünftel.

Der 1. Satz allerdings verlief dennoch verhältnismäßig eng, dauerte ganze 49 Minuten. Der Grund: Williams konnte hier nur 1/4 Breakbällen nutzen, im 2. Durchgang schraubte sie diese Statistik auf 3/5.

Roberta Vinci (ITA/20) - Dominika Cibulkova (SVK/13) 6:2, 7:5

Andrea Hlavackova (CZE) - Maria Kirilenko (RUS/14) 5:7, 6:4, 6:4

Ein Marathon-Match! Überraschend hat die ungesetzte Tschechin die hoch eingeschätzte Russin nach 2:46 Stunden ausgeschaltet. Kirilenko, zuletzt im Finale von New Haven nur hauchdünn an Kvitova gescheitert, nutzte einfach ihre Chancen nicht. Das wurde bitter bestraft.

Kirilenko spielte sich zwar 11 Breakchancen heraus, konnte aber nur 3 verwandeln. Zum Vergleich: Hlavackova machte 4/5.

In dem extrem ausgeglichenen Duell entschied am Ende Hlavackovas Aggressivität. Die Tschechin machte mit 45 Winnern doppelt so viele wie Kirilenko (23), rückte zudem 24 Mal ans Netz vor und machte dort 18 Mal den Punkt. Wer die Tschechin vor dem Turnier ins Achtelfinale getippt hat, streicht nun ein hübsches Sümmchen ein.

Sara Errani (ITA/10) - Olga Puchkova (RUS) 6:1, 6:1

Nächste Gegnerin von Angie Kerber ist Errani. Es kommt zur Neuauflage des Viertelfinales von Paris, als die Italienerin die Nase vorn hatte. Gegen Puchkova konnte Errani ebenso viel Kraft sparen, wie Kerber. Stand nur 3 Minuten länger auf dem Platz als die Deutsche, hatte aber wesentlich weniger Winner zu bieten (10). Auf Hartplatz sollte die flinke Italienerin zu knacken sein.

Nightsession: Ana Ivanovic (SRB/12) - Sloane Stephens (USA) 6:7 (4:7), 6:4, 6:2

Ekaterina Makarova/Bruno Soares (RUS/BRA) - Kim Clijsters/Bob Bryan (BEL/USA) 6:2, 3:6, 12:10

Byebye Kimmie! Es war Clijsters letzter Auftritt als Profi. Vor ihrer Familie, vielen Freunden und dem frenetischen Jubel der Fans spielten die Vier ein launiges Mixed auf dem viertgrößten Show Court der US Open. Der Amerikaner herzte seine gewitzt aufspielende Partnerin zwischen den Ballwechseln immer wieder, da wurde abgeklatscht und gekichert.

Clijsters/Bryan wehrten im Champions Tiebreak drei Matchbälle ab, ehe der Belgierin die entscheidenden beiden Patzer unterliefen. Dennoch strahlte die 29-Jährige wie gewohnt über beide Ohren, von Wehmut war auch bei der Abschiedszeremonie nichts zu spüren.

Der Stand der WTA-Weltrangliste

Herren-Doppel - 2. Runde (alle Ergebnisse)

Jamie Delgado/Ken Skupski (GBR) - Philipp Petzschner/Jürgen Melzer (GER/AUT/10) 7:6 (7:3), 7:6 (9:7)

Was für eine Pleite für die Titelverteidiger! Nach der verpassten Anmeldung nur mit einer Wildcard überhaupt ins Turnier gerutscht, ist es nach zwei Spielen auch schon wieder vorbei.

Es war ein ganz enges Match. Petzsche und Melzer erspielten sich 6 Chancen auf ein Break, konnten aber genau wie die Briten, die nur 4 Möglichkeiten bekamen, lediglich 2 realisieren. Sie machten nur drei Fehlerchen mehr als die Briten (7:4), aber genau das war am Ende der Unterschied bei den gewonnenen Gesamtpunkten. 85:82. Ein bitteres Ding.

Ein kleiner Schwachpunkt: Über den 2. Aufschlag gelangen dem deutsch-österreichischen Doppel nur 43 Prozent der Punkte.

Herren - 3. Runde (alle Ergebnisse)

Roger Federer (SUI/1) - Fernando Verdasco (ESP/25) 6:3, 6:4, 6:4

Verdasco konnte Federer schon das ein oder andere Mal trietzen, aber diesmal bekam der Spanier überhaupt kein Bein auf den Boden. 10 Doppelfehler und 35 Unforced Errors waren viel zu viel. Im Vergleich: Der Schweizer machte gerade einmal 19 Fehler ohne Not.

Verdasco erspielte sich nur eine Breakchance und konnte diese nicht nutzen. Auf der anderen Seite verwertete Federer 3/8 Breakchancen. Ganz stark: Rog punktete am Netz bei 96 Prozent seiner Netzangriffe (26/27).

Andy Murray (GBR/3) - Feliciano Lopez (ESP/30) 7:6 (7:5), 7:6 (7:5), 4:6, 7:6 (7:4)

What a clash! Ganze 3:53 Stunden gaben es sich die beiden Kontrahenten so richtig. Murray musste sich schon mächtig strecken, um den Linkshänder aus Spanien zu bezwingen. Abschütteln ließ sich der Gegner jedenfalls nie.

Am Ende holte sich der Schotte mit einem tollen Rückhand-Passierball im letzten Tiebreak die Matchbälle - und verwandelte den ersten. Das ist eine neue Qualität des Andy M. Er macht die Dinger jetzt auch zu.

Lange sah es überhaupt nicht danach aus. Murray musste ständig über Einstand, ließ 4 Breaks bei 13 Chancen zu, machte selbst nur 3/12. Lopez überhaupt nahezu allen Statistiken vorn. Schlug deutlich mehr Winner (68:53), bei unwesentlich mehr Fehlern (55:48). Machte mehr Asse (18:16) bei weniger Doppelfehlern (4:7). Entscheidend: Der spanische Linkshänder brachte nur 50 Prozent seiner 1. Aufschläge ins Feld.

Tomas Berdych (CZE/6) - Sam Querrey (USA/27) 6:7 (6:8), 6:4, 6:3, 6:2

Milos Raonic (CAN/16) - James Blake (USA) 6:3, 6:0, 7:6 (7:3)

Nicolas Almagro (ESP/11) - Jack Sock (USA) 7:6 (7:3), 6:7 (4:7), 7:6 (7:2), 6:1

Marin Cilic (CRO/12) - Kei Nishikori (JPN/17) 6:3, 6:4, 6:7 (3:7), 6:3

Nightsession: Mardy Fish (USA/23) - Gilles Simon (FRA/16) 6:1, 5:7, 7:6 (7:5), 6:3

Der Stand der ATP-Weltrangliste

Relive: Das Match von Angie Kerber zum Nachlesen