Kerber locker - Petzschner mit großem Comeback

Von SPOX
Angelique Kerber hat im letzten Jahr das Halbfinale bei den US Open erreicht
© Getty

Nach dem deutschen Debakel an Tag 1 hat Angelique Kerber die Kohlen aus dem Feuer geholt. Die letztjährige Halbfinalistin siegte zum Auftakt der US Open souverän gegen Anne Keothavong aus Großbritannien mit 6:2 und 6:0. Überraschend stehen auch Philipp Petzschner und Tatjana Malek in der zweiten Runde. Serena Williams und Novak Djokovic fertigten ihre Gegner im Eiltempo ab. Caroline Wozniacki muss dagegen die Koffer packen.

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Damen - 1. Runde (alle Ergebnisse)

Angelique Kerber (GER/6) - Anne Keothavong (GBR) 6:2, 6:0

Schnörkelloser und überzeugender Auftritt der deutschen Nummer eins zum Auftakt. Bereits nach 54 Minuten machte Kerber den Deckel auf die komplett einseitige Partie und verwandelte den zweiten Matchball des Spiels.

Die Deutsche hatte Keothavong von Beginn der Partie an komplett im Griff, ließ überhaupt keine Zweifel am Sieg aufkommen. Vor allem den ersten Aufschlag von Kerber bekam die Britin, die zuletzt sechs Matches in Folge verlor, nie unter Kontrolle. Immer wieder wurde sie von der Deutschen zu einfachen Fehlern gezwungen (25 Unforced Errors).

Auf Kerber wartet in der zweiten Runde jetzt mit Venus Williams ein ganz dicker Brocken. "Ich bin die Favoritin, aber für mich, ist sie es", sagte Kerber. Eigentlich sei es ihr egal, gegen wen sie spielen muss, aber Venus Williams in der zweiten Runde, das ist wahrlich happig. "Ich habe die großen Spielerinnen alle geschlagen. Und jetzt bin ich selbst eine von ihnen", so Kerber weiter.

Bojana Jovanovski (SRB) - Mona Barthel (GER) 4:6, 7:5, 6:2

Mona Barthel fehlten Kraft und Konzentration, um die Niederlage gegen Bojana Jovanovski abwenden zu können. Eine Woche hatte die Weltranglisten-35. wegen einer Magen-Darm-Erkrankung im Bett gelegen und erst am Tag vor ihrem Auftaktmatch ein wenig trainieren können. "Dafür war es noch ein ganz gutes Match", sagte Barthel. "Die Krankheit war ganz schön heftig."

Agnieszka Radwanska (POL/2) - Nina Bratchikova (RUS) 6:1, 6:1

Die gute Nachricht: Die Schulter hält. Radwanska hatte letzte Woche in New Heaven wegen einer Schulterverletzung aufgeben müssen. Gegen die Bratchikova lief aber alles glatt. Die Polin nutzte sechs ihrer acht Breakbälle und war nach 54 Minuten schon wieder runter vom Platz. Ganz hilfreich: die 28 Unforced Errors von Bratchikova.

Ana Ivanovic (SRB/12) - Elina Svitolina (UKR) 6:3, 6:2

Ivanovic hat die Zweifel an ihrer Leistungsfähigkeit und ihrem Fitnesszustand weggewischt. Die Serbien, die in der Sommer-Hartplatzsaison aufgrund einer Verletzung erst ein Spiel bestritten (0:6, 0:6 gegen Roberta Vinci) hatte, lieferte gegen die 17-jährige Ukrainerin Svitolina eine ordentliche Vorstellung.

Der Anfang fiel ihr aber nicht leicht. "Zu Beginn habe ich gedacht: Oh mein Gott, ich sollte zuerst mal ein Spiel gewinnen", sagte Ivanocic. "Aber im Ernst, es war nicht einfach, weil es eins meiner ersten Matches auf Hardcourt war."

Venus Williams (USA) - Bethanie Mattek-Sands (USA) 6:3, 6:1

Venus Williams hatte zu Beginn ihres Matches Probleme, lag nach Spielen früh mit 0:2 zurück. Doch als sie das dritte Spiel für sich entschied, kam der Williams-Motor ins Laufen.

Beim Stande von 5:3 feuerte sie drei Asse ins Feld, um danach direkt den ersten Satzball zu versenken. Den Schwung aus dem ersten Satz nahm Williams mit in den zweiten. Bereits nach 62 Minuten hatte die ältere der beiden Williams-Schwestern, die bei ihren 14. US Open erst zum vierten Mal ungesetzt in Rennen geht, Feierabend.

Jelena Jankovic (SRB/30) - Kateryna Bondarenko (UKR) 6:1, 6:2

Sara Errani (ITA/10) - Garbine Muguruza (ESP) 6:3, 6:7 (6:8), 6:1

Tatjana Malek (GER) - Akgul Amanmuradova (UZB) 4:6, 6:2, 6:4

Stark, Tatjana! Die deutsche Qualifikantin hat für eine Überraschung gesorgt. Gegen die Usbekin Amanmuradova behielt sie im dritten Satz die Nerven. Zuletzt stand sie in Wimbledon 2010 im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. In der nächsten Runde trifft die Weltranglisten-141. auf Lokalmatadorin Sloane Stephens, die die frühere French-Open-Siegerin Francesca Schiavone bezwang.

Maria Kirilenko (RUS/14) - Chanelle Scheepers (RSA) 6:2, 6:1

Irina-Camelia Begu (ROU) - Caroline Wozniacki (DEN/8) 6:2, 6:2

Die erste große Überraschung ist perfekt. Caroline Wozniacki, immerhin an acht gesetzt, muss bereits wie in Wimbledon nach Runde eins die Koffer packen. Allerdings sah man der Dänin deutlich an, dass ihr eine Knieverletzung immer noch zu schaffen macht. Ingesamt schlug sie 22 Unforced Errors bei gerade mal 4 Winners. Für ihre Gegnerin Irina-Camelia Begu war es der allererste Sieg in Flushing Meadows.

Night Session: Serena Williams (USA/4) - Coco Vandeweghe (USA) 6:1, 6:1

Mal im Ernst: Hat irgendjemand etwas anderes erwartet? Die Olympiasiegerin fertigte ihre Landsfrau in gerade einmal 55 Minuten ab. Williams ließ Vandeweghe keine Chance und erzielte mehr als doppelt so viele Punkte (50:24). Selbst die stürmischen Wetterbedingungen brachten die Topfavoritin nicht aus der Ruhe. "Die äußeren Umstände waren verrückt. Aber hey, es sind die US Open. Da muss man mit allem rechnen", so Serena.

Der Stand der WTA-Weltrangliste

Herren - 1. Runde (alle Ergebnisse)

Philipp Petzschner (GER) - Nicolas Mahut (FRA) 1:6, 4:6, 6:4, 7:5, 7:6

Was für ein Comeback von Philipp Petzschner! Gegen den Franzosen Mahut lag der Deutsche bereits mit zwei Sätzen zurück und drehte im Anschluss das Match. Schlüssel zum Erfolg des Deutschen war sein bärenstarker Aufschlag. Zwar brachte er es wie Mahut auf neun Asse. Wenn Petzschners erster allerdings im Feld landete, gab's für den DTB-Profi in über 80 Prozent der Fälle auch den Punkt.

Für Petzschner, der bei den US Open im letzten Jahr im Doppel mit Jürgen Melzer den Titel holte, geht es jetzt gegen Nicolas Almagro aus Spanien.

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/5) - Karol Beck (SVK) 6:3, 6:1, 7:6

Jo-Wilfried Tsonga machte bei seinem Auftakt zunächst einen hervorragenden Eindruck, kam über seine starke Vorhand ein ums andere Mal zu schnellen Punkten. Im dritten Satz verlor der an Nummer fünf gesetzte Franzose allerdings den Faden und musste schließlich über den Tiebreak. "Ich habe im dritten Satz ein wenig die Konzentration verloren", so Tsonga nach der Partie.

Andy Roddick (USA/20) - Rhyne Williams (USA) 6:3, 6:4, 6:4

Das Aufschlagmonster Roddick ist seinem Ruf mal wieder gerecht geworden. Gegen seinen Landsmann knallte der US-Amerikaner 86 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld und stellte Williams somit vor eine unlösbare Aufgabe. Ging es bei Roddick allerdings über den zweiten Aufschag, zeigte er Schwächen (8 von 13 Punkten bei zweitem Roddick-Aufschlag gewann Williams).

Thomas Berdych (CZE/6) - David Goffin (BEL) 7:5, 6:3, 6:3

Nicolas Almagro (ESP/11) - Radek Stepanek (CZE) 6:4, 6:7, 6:3, 6:4

Milos Raonic (CAN/15) - Santiago Giraldo (COL) 6:3, 4:6, 3:6, 6:4, 6:4

Marcos Baghdatis (CYP) - Matthias Bachinger (GER) 6:2, 4:6, 6:4, 6:7 (8:10), 7:6 (7:5)

Was für ein Krimi! 233 Minuten lang prügelten sich Bachinger und Baghdatis die Bälle um die Ohren. Es war ein ständiges Auf und Ab - mit großen Chancen für beide Spieler. Der Zyprer hatte insgesamt 17 Breakbälle, Bachinger immerhin 13. Was dem Deutschen am Ende das Genick brach, waren neben den vergebenen Chancen auch satte 10 Doppelfehler.

Guillermo Garcia-Lopez (ESP) - Juan Monaco (ARG/10) 3:6, 1:6, 6:4, 7:6 (8:6), 7:6 (7:3)

Wohl niemand hätte nach zwei Sätzen auch nur einen Pfifferling auf den Spanier gesetzt. Vor allem die 1:6-Abreibung im zweiten Durchgang war eine Demontage. Als Juan Monaco im dritten Satz dann auch noch mit 4:1 in Führung lag, war die Messe eigentlich gelesen. Von wegen! Guillermo Garcia-Lopez schaffte eines der unfassbarsten Comebacks in der US-Open-Geschichte. Selbst 75 Unforced Errors konnten Garcia-Lopez nicht aufhalten. Es war das erste Mal, dass der Spanier eine Partie nach einem 0:2-Rückstand noch drehen konnte.

Stanislas Wawrinka (SUI/18) - Sergiy Stakhovsky (UKR) 6:7 (8:6), 7:5 (7:2), 6:4, 6:2

Night Session: Novak Djokovic (SRB/2) - Paolo Lorenzi (ITA) 6:1, 6:0, 6:1

So kann man mal ein Turnier starten. Der Djoker gab gegen Paolo Lorenzi gerade mal zwei Spiele ab und breakte seinen Gegner insgesamt neunmal. Der Italiener war einfach nur hoffnungslos überfordert. Beispiel gefällig? 0 Asse, aber 6 Doppelfehler. Zumindest verwandelte er seinen einzigen Breakball. Und der Titelverteidiger? "Ich bin richtig gut reingekommen. Es ist wichtig, dass ich in den ersten Runden nicht zu viel Kraft verbrauche", so ein sichtlich zufriedener Djokovic.

Der Stand der ATP-Weltrangliste