Nadal zerstört Monaco - Scharapowa weiter

Von SPOX
Rafael Nadal hat im Achtelfinale erneut seine Klasse gezeigt
© Getty

Die Viertelfinals bei den French Open sind komplett. David Ferrer und Nicolas Almagro sind dabei weiterhin ohne Satzverlust. Genauso wie Rafael Nadal, der im Achtelfinale Juan Monaco die Grenzen aufzeigt. Bei den Damen muss Vorjahres-Champion Na Li die Koffer packen. Maria Scharapowa darf dagegen weiter vom Platz an der (Weltranglisten-)Sonne träumen und und Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova zeigt das beste Sandplatz-Tennis ihrer Karriere.

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Damen - Achtelfinale (alle Damen-Ergebnisse)

Maria Scharapowa (RUS/2) - Klara Zakopalova (CZE) 6:4, 6:7 (5:7), 6:2

Nur noch zwei, nur noch zwei! Masha fehlen genau noch zwei Siege, um sich zur neuen Nummer eins der Welt zu krönen. Gegen Zakopalova hatte die Russin aber mehr zu kämpfen, als ihr wohl lieb war. Dabei war sie im zweiten Satz zweimal mit einem Break vorne, nur um den Durchgang im Tie-Break doch noch abzugeben. Im dritten Satz ließ sie aber nichts mehr anbrennen.

Ganz interessant ist ein Blick auf die Stats: Scharapowa war eigentlich in nahezu jeder Statistik unterlegen. Mehr Unforced Errors, weniger Winner, mehr Doppelfehler, eine desaströse Break-Quote (12/31). Doch ihr Sieg beweist mal wieder: Die nackten Zahlen können manchmal lügen.

Petra Kvitova (CZE/4) - Varvara Lepchenko (USA) 6:2, 6:1

Ohne Break kann man ein Match nur äußerst schwer gewinnen. Wenn man nicht mal einen Break-Punkt hat, spricht das also Bände. Genau das erlebte die ungesetzte Varvara Lepchenko, die in Petra Kvitova ihre Meisterin gefunden hat.

In genau einer Stunde zeigte die Tschechin wohl das beste Sandplatz-Tennis ihrer Karriere. Fast fehlerlos, variabel und präzise hatte sie auf alles eine Antwort. Im Viertelfinale wartet nun Li-Bezwingerin Shvedova.

Yaroslava Shvedova (KAZ) - Na Li (CHN/7) - 3:6, 6:2, 6:0

Unfassbar! Die Titelverteidigerin ist raus! Zugegeben: Li hat in dieser Saison noch nicht das Gelbe vom Ei gezeigt. Dennoch war sie gegen die Qualifikantin Shvedova klare Favoritin. Doch nach 44 Unforced Errors war der Traum vom erneuten Sieg in Paris vorbei.

Da halfen der Chinesin auch ihre 32 Winner nicht. Gerade im letzten Satz wurde sie von der Nummer 142 der Welt nahezu vom Platz geschossen. Li ist damit bereits die sechste Top-Ten-Spielerin, die in Paris bereits ausgeschieden ist. Die Kasachin ist derweil die erste Spielerin seit vierJahren in Paris, die als Qualifikantin das Viertelfinale erreicht hat.

Kaia Kanepi (EST/23) - Arantxa Rus (NED) 6:1, 4:6, 6:0

So was nennt man wohl: Moral zeigen. Nachdem der zweite Satz an Arantxa Rus ging, sah es so aus, als wäre das Momentum endgültig auf Seiten der Niederländerin. Von wegen! Kaia Kanepi ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und überrollte Rus im dritten Durchgang. Besonders stark: Im entscheidenden Satz kam der erste Aufschlag zwölf Mal. Elf Mal machte sie dabei den Punkt.

Hier mit anderen SPOX-Usern live über die French Open diskutieren

Die WTA-Weltrangliste

Herren - Achtelfinale (alle Herren-Ergebnisse)

David Ferrer (ESP/6) - Marcel Granollers (ESP/20) 6:3, 6:2, 6:0

Ferrer hat seinen starken Auftritten die nächste Demonstration hinzugefügt. Damit steht der Spanier nunmehr bei 12:0 Sätzen und hat pro Match gerade einmal 6,25 Spiele abgegeben, das macht 2 pro Satz - einfach irre!

Auch Granollers biss sich an seinem Landsmann die Zähne aus. Lediglich im ersten Satz auf Tuchfühlung, musste Granollers schließlich mit insgesamt 55:94 Punkten klar die Segel streichen.

Ferrer spielte gewohnt aggressiv, packte 41 direkte Gewinnschläge aus (Granollers kam nur auf 17) und verwandelte 6/14 Breakbälle. Granollers konnte keine seiner 3 Chancen nutzen.

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/5) - Stanislas Wawrinka (SUI/18) 6:4, 7:6 (8:6), 3:6, 3:6, 6:4

Das war ein unglaublich ausgeglichenes Fünf-Satz-Match: 169:169 gewonnene Punkte, 49:49 Winner und 4:4 Asse hatten beide Spieler nach "Abpfiff" auf dem Konto. Kurios: Selbst bei den Doppelfehlern (2) waren sie sich einig. Es entschieden nur Nuancen, keiner der Kontrahenten erlaubte sich einen richtigen Einbruch. Es galt: Steigt die Fehlerquote minimal an, ist der Satz weg.

Das Match war am Sonntag wegen Dunkelheit beim Stand von 4:2 für Tsonga im 5. Satz abgebrochen worden. Nach "Wiederanpfiff" kassierte der Franzose direkt das Break und der Schweizer glich aus.

Tsonga ließ das Hadern diesmal aber sein, machte vor allem mit der Vorhand richtig Druck und hatte bei 5:4 und Aufschlag Wawrinka den 1. Matchball. Wawrinka wehrte diesen ab, holte sich mit einem schönen Netzangriff anschließend einen Spielball zum 5:5 - um das Match dann doch ganz schnell abzugeben. Tsonga schloss mit einem Rückhand-Winner ab und trifft nun im Viertelfinale auf Novak Djokovic.

Bereits im Vorjahr hatte es in der 3. Runde diese Begegnung gegeben, auch damals hatte der Franzose eine 2:0-Satzführung verspielt. Tsonga brach damals körperlich völlig ein und verlor das Match.

Andy Murray (GBR/4) - Richard Gasquet (FRA/17) 1:6, 6:4, 6:1, 6:2

Dieser Andy Murray ist einfach nicht klein zu kriegen. Wohl kaum jemand hätte nach dem ersten Satz auch nur einen Pfifferling auf den Schotten gesetzt. Was Murray aber danach ablieferte, war ganz großes Tennis. Er zeigte sein komplettes Arsenal und ließ Gasquet, der nicht so schlecht spielte, nicht mehr in die Partie kommen. Mit dem dritten Matchball erreichte er das dritte French-Open-Viertelfinale seiner Karriere. Dort wartet nun David Ferrer.

Nicolas Almagro (ESP/12) - Janko Tipsarevic (SRB/8) 6:4, 6:4, 6:4

Was der Kollege Ferrer kann, kann Nicolas Almagro schon lange. Auch er hat in Paris noch keinen Satz verloren und steht somit zum dritten Mal in Paris in der Runde der letzten Acht. Der Schlüssel zum Sieg gegen Tipsarevic: Der Spanier schlug mehr als doppelt so viele Winner (43:21).

Juan Martin Del Potro (ARG/9) - Tomas Berdych (CZE/7) 7:6 (8:6), 1:6, 6:3, 7:5

Das zweite "Nachholspiel" des Tages. Los ging es am Montag bei noch nasseren Bedingungen als am Wochenende mit dem 4. Satz. Berdych - in Roland Garros nach starken Vorleistungen einmal mehr hoch gehandelt - konnte nicht an die starke Leistung des 2. Satzes anknüpfen. Der Tscheche haderte mit seinem ersten Aufschlag und produzierte deutlich mehr Unforced Errors als der Gegner (17:11). Zum Vergleich: Im zweiten Satz hatte Berdych gerade einmal 5 Fehler produziert.

Der Knackpunkt: Die knallharten Grundschläge des Tschechen saßen nicht mehr. Hatte Berdych in den ersten drei Durchgängen mit 46:28 Winnern klar dominiert, so ging diese Disziplin im vierten mit 7:5 Gewinnschlägen an Del Potro.

Der am Knie lädierte Argentinier holte sich im Schlusssatz zwei Breaks, gab selbst nur einmal sein Service ab - und trifft nun im Viertelfinale auf Roger Federer.

Rafael Nadal (ESP/2) - Juan Monaco (ARG/13) 6:2, 6:0, 6:0

Satz 1: 43 Minuten. Satz 2: 34 Minuten. Satz 3: 29 Minuten. Noch Fragen? Der Titelverteidiger überrollte den an 13 gesetzten Monaco und kam dabei nicht einmal ins Schwitzen. Am Ende gewann Nadal unfassbare 17 Spiele in Folge. Als nächstes wartet Almagro auf ihn. Den hat Rafa bereits 2008 und 2010 aus dem Turnier gekegelt, natürlich ohne Satzverlust.

Eine andere unglaubliche Statistik: In den ersten vier Runden hat Nadal gerade einmal 19 Spiele abgegeben. Besser war der Rekord-Champion in Paris noch nie. Insgesamt steht Nadal nun bei 49 Siegen in 50 Spielen auf der roten Asche von Paris. Almagro braucht wohl ein Wunder, wenn er gegen die Nummer zwei der Welt etwas reißen will.

Die ATP-Weltrangliste