ATP-München: Haas überrascht sich selbst

SID
Haas präsentierte sich stilecht mit der bayrischen Flagge auf der Brust
© Getty

Das verwöhnte Münchner Tennis-Publikum war genau wie die eigene Familie restlos begeistert vom Beginn der Abschiedstour des Tommy Haas. Im weiß-blauen Bayern-Dress gewann der große alte Mann des deutschen Tennis sein Erstrundenspiel locker mit 6:0, 6:2 gegen Michael Berrer.

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Der Galaauftritt der 34-Jährigen weckte Erinnerungen an glorreiche Zeiten wie beim Finaleinzug in München im Jahr 2000. Und weckte Hoffnungen für das am Mittwoch anstehende Achtelfinal-Duell gegen den topgesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga.

"Ich bin von mir selbst positiv überrascht. Ich habe hier fünf Jahre nicht mehr im Einzel gespielt. Und wer weiß, wie oft ich noch vor meiner Familie und dem deutschen Publikum spiele", sagte Haas nach dem gelungen Comeback nach einer neuerlichen Verletzungspause.

Unerreichbare Lobs, tolle Stopps, genaue Passierbälle, krachende Rückhandschläge - immer wieder ging nach den Aktionen von Haas ein Raunen über den vollbesetzten Centre Court.

Hoffen auf Olympia-Wildcard

Nach nur 18 Minuten hatte er den ersten Durchgang gewonnen, nach nur 51 stand sein Triumph gegen einen völlig überforderten Gegner fest: "Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal nur drei Punkte in einem Satz verloren habe."

Dabei war Haas am Vortag noch im Doppel mit Philipp Petzschner ausgeschieden, genau in dem Wettbewerb, in dem er sich im August in London noch einmal seinen Traum von Olympia erfüllen will. "Ich war schon zweimal bei Olympia dabei, und es wäre schön, wenn es nochmal klappt. Ich hoffe auch auf eine Wildcard fürs Einzel."

Erstmal freut er sich jedoch auf das nächste Spiel gegen Tsonga, die Nummer fünf der Welt: "Es ist ein hartes Los, aber für solche Spiele gegen Top-Ten-Spieler mache ich das noch mit. Vielleicht ist es ja das letzte Spiel in München."

Brown und Bachinger weiter, Stebe und Kamke raus

Publikumsliebling Dustin Brown und Matthias Bachinger waren zuvor bereits ins Achtelfinale des mit 450.000 Dollar dotierten Turniers eingezogen. Qualifikant Brown setzte sich im deutschen Duell mit 6:4, 6:3 gegen Daniel Brands durch.

Bachinger triumphierte mit 7:6, 6:2 gegen den Kolumbianer Alejandro Falla. Der an vier gesetzte Philipp Kohlschreiber hatte in der ersten Runde ein Freilos und steht damit ebenfalls schon in der Runde der letzten 16.

Der nächste Gegner von Bachinger ist der an drei gesetzte Kroate Martin Cilic. Brown trifft auf den ehemaligen Australian-Open-Finalisten Marcos Baghdatis (Zypern), der sich mit 6:1, 3:6, 6:3 gegen Tobias Kamke durchgesetzt hatte.

Von den an den Start gegangenen neun Deutschen scheiterten in der ersten Runde insgesamt fünf DTB-Spieler. Am Dienstagabend traf es als letzten Deutschen Petzschner. Der gebürtige Bayreuther unterlag dem Russen Mikhail Youzhny 5:7, 5:7.

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