Haas, Kerber & Görges weiter - Drama um Isner

Von SPOX
Julia Görges steht bei den French Open in der dritten Runde
© Getty

Angelique Kerber, Julia Görges und Tommy Haas sind am fünften Tag der French Open in Paris souverän in die dritte Runde eingezogen. Für Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer und Cedrik-Marcel Stebe war dagegen in Runde zwei schon Endstation. Andy Murray stand kurz vor der Aufgabe, ist nach einem kuriosen Match aber weiter. Rafael Nadal machte mit seinem Gegner mal wieder kurzen Prozess. John Isner schaffte es erneut in die Geschichtsbücher. Alle Matches im LIVESCORE.

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Damen - 2. Runde (alle Damen-Ergebnisse)

Angelique Kerber (GER/10) - Olga Govortsova (BLR) 6:3, 6:2

Beim Stand von 1:2 war das Match am Mittwochabend abgebrochen worden, die Fortsetzung war die erhofft klare Angelegenheit für Angie Kerber, die zum ersten Mal in Paris die dritte Runde erreicht hat. Die Deutsche wird mit ihrer Leistung nicht zu hundert Prozent zufrieden sein, aber es reichte locker, um nach 75 Minuten souverän weiterzukommen.

In einem wahren Breakfestival (Kerber breakte ihre Gegnerin sechsmal) schlug Kerber am Ende 25 Winner (16 Unforced Errors). In Runde drei gibt es jetzt den ersten echten Test für die 24-Jährige, da geht es gegen die an 18 gesetzte Flavia Pennetta. Im Viertelfinale könnte es zu einem heißen Duell mit Agnieszka Radwanska kommen.

"Es war irgendwie ein komisches Spiel. Ich bin froh, dass ich erstmals hier in der dritten Runde stehe. Aber ich muss mich natürlich steigern. Ich muss am Limit spielen, um gegen Pennetta zu gewinnen", sagte Kerber.

Julia Görges (GER/25) - Heather Watson (GBR) 6:3, 6:4

Die Reise von Julia Görges bei den French Open geht weiter. Gegen die Briten Heather Watson schlug die Deutsche zwar mehr Unforced Errors (28:12), hatte am Ende aber eben deutlich mehr Winner auf dem Konto (32:10). In der nächsten Runde wartet nun Arantxa Rus.

Maria Scharapowa (RUS/2) - Ayumi Morita (JPN)

Das Match der Russin wurde nach Isners Maraton-Match auf Freitag verschoben.

Petra Kvitova (CZE/4) - Urszula Radwanska (POL) 6:1, 6:3

Lockere Übung für die Tschechin gegen die jüngere der Radwanska-Schwestern. In genau einer Stunde war das Match gelaufen, Kvitova schlug 24 Winner mehr als ihre Gegnerin (30:6). Selbst 5 Doppelfehler schmerzten da nicht.

Na Li (CHN/7) - Stephanie Foretz Gacon (FRA) 6:0, 6:2

Caroline Wozniacki (DEN/9) - Jarmila Gajdosova (AUS) 6:1, 6:4

Kaum Winner, aber auch kaum Fehler - Wozniacki spielte wie immer. Und es reichte, weil Gajdosova ihr Power-Tennis nicht aufziehen konnte und haufenweise Fehler (40) produzierte.

Francesca Schiavone (ITA/14) - Tsvetana Pironkova (BUL) 2:6, 6:3, 6:1

Klara Zakopalova (CZE) - Maria Kirilenko (RUS/16) 6:4, 3:6, 6:3

Arantxa Rus (NED) - Virginie Razzano (FRA) 6:3, 7:6 (7:3)

Das Märchen von Virginie Razzano ist zu Ende. Anders als gegen Serena Williams schaffte die Französin gegen Arantxa Rus kein traumhaftes Comeback.

Die WTA-Weltrangliste

Herren - 2. Runde (alle Herren-Ergebnisse)

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/5) - Cedrik-Marcel Stebe (GER) 6:2, 4:6, 6:2, 6:1

Das Match war am Mittwochabend wegen Regens abgebrochen worden. Aus Stebes Sicht stand es 2:6, 6:4, 1:1 - er war drauf und dran, Tsonga richtig zu ärgern. Als das Match am Donnerstag fortgesetzt wurde, lief beim jungen Deutschen aber leider überhaupt nichts mehr zusammen.

Stebe brachte sein Spiel gar nicht mehr durch und produzierte Fehler über Fehler (24 Unforced Errors in den Sätzen drei und vier bei nur 7 Winnern). Tsonga reichte eine solide Leistung, um das Match ganz deutlich und souverän nach Hause zu bringen. Tsongas Gegner in Runde drei: Fabio Fognini. Der Italiener bezwang Viktor Troicki mit 8:6 im 5. Satz.

Philipp Kohlschreiber (GER/24) - Leonardo Mayer (ARG) 6:7 (5:7), 6:7 (4:7), 5:7

Merkwürdig passives Match von Kohlschreiber: Der Deutsche spielte nicht so richtig schlecht, bekam allerdings auch nie so recht Zugriff auf sein Offensivspiel. Ließ sich von dem Argentinier, der sehr solide auftrat, viel zu weit hinter die Grundlinie drängen. Machte zwar weniger Fehler (31:46), spielte aber auch halb so viele Winner wie der Gegner (25:47) und war nie in der Lage, sein Spiel umzustellen (spielte nur 22 Netzangriffe).

Wie nah Kohlschreiber dennoch dran war, das Heft in die Hand zu nehmen, beweist die Breakball-Statistik: Der DTB-Profi erarbeitete sich 14 Breakchancen, konnte jedoch nur eine einzige (!) nutzen. Danach führte er mit 4:2 im 3. Durchgang. Dazu wehrte Kohli sechs Breakchancen des Gegners ab und verlor lediglich zwei Mal seinen Aufschlag - das genügte für die Niederlage.

Florian Mayer (GER/32) - Eduardo Schwank (ARG) 6:2, 3:6, 4:6, 6:7 (4:7)

DTB vs. Gauchos: 0:2. Mayer bot eine enttäuschende Leistung. Dabei sah im ersten Satz alles ganz leicht aus für den Deutschen: 33:20 Punkte, 3/4 Breakbällen genutzt. Ein Blick in die Statistik offenbart jedoch, dass Mayer hier von sage und schreibe 22 leichten Fehlern des Argentiniers profitierte.

Im 2. Satz nahm sich Mayer dann aber daran ein Beispiel: 20 Unforced Errors waren deutlich zu viel. Auch Schwank glänzte in der Folge keinesfalls und das Match wurde wieder enger, doch Mayers gebrauchter Tag endete mit dem verdienten Aus. Damit verpasst er in Runde drei das Match-Up mit dem König von Paris, Rafael Nadal.

Tommy Haas (GER) - Sergiy Stakhovsky (UKR) 6:2, 6:3, 6:2

Tommy is on fire! Was der Haas gegen den Ukrainer Stakhovsky zeigte, war phasenweise brillantes Sandplatztennis. Nach knapp zwei Stunden konnte der 34-Jährige bereits wieder seine Sachen packen. In der nächsten Runde wartet nun Richard Gasquet.

Rafael Nadal (ESP/2) - Denis Istomin (UZB) 6:2, 6:2, 6:0

6:2, 6:2, 6:1 in Runde eins. 6:2, 6:2, 6:0 in Runde zwei. Alles ganz normal bei Rafa in Paris. Nadal nahm seinem Gegner siebenmal den Aufschlag ab und beendete das Match nach 1:50 Stunden.

Andy Murray (GBR/4) - Jarkko Nieminen (FIN) 1:6, 6:4, 6:1, 6:2

Was für ein kurioses Match! Murray, in den letzten Wochen schon von Rückenproblemen geplagt, stand ganz zu Beginn schon kurz vor der Aufgabe. Der Rücken schmerzte so sehr, dass Murray überhaupt nicht aufschlagen konnte. Im Rentner-Style servierte er mit unter 100 km/h, es sah furchtbar aus. Murray konnte sich kaum bewegen und murmelte die Kugel übers Netz. Es tat beim Zuschauen schon weh und war ein bizarrer Anblick.

Der Schotte ließ sich nach dem 0:4 zum ersten Mal vom Physio behandeln, aber erst mal wurde es nicht besser. Nieminen führte 6:1, 4:2 - und dann machte der Finne von den nächsten 19 Spielen nur noch 3 und schied in vier Sätzen aus. Total krass.

Während sich Murray im Laufe der Zeit besser bewegte und ein bisschen Tennis spielen konnte, war Nieminen völlig von der Rolle. Er hatte wohl schon mit der Aufgabe seines Gegners gerechnet, kam mit der Situation nicht zurecht und traf dann absolut keine Kugel mehr. In den letzten drei Sätzen unterliefen Nieminen 47 Unforced Errors. Murray hat wieder mal seinen Fighting-Spirit bewiesen und ist irgendwie durchgekommen.

"Es war tough. Er hat mir ein bisschen geholfen und ist Ende des zweiten Satzes nervös geworden. Ich weiß nicht, wie ich das gewonnen habe, um ehrlich zu sein. Er ist nervös geworden und ich habe mich besser gefühlt, diese Kombination hat mir geholfen, da irgendwie durchzukommen", sagte Murray, der auch erklärte, dass ihm sein Coaching-Team nach Satz eins zur Aufgabe geraten hatte.

In Runde drei trifft er jetzt auf Santiago Giraldo aus Kolumbien. Aber vor allem im Hiinblick auf Wimbledon muss man sich im Murray-Camp Sorgen machen - denn irgendetwas stimmt nicht, das ist klar.

David Ferrer (ESP/6) - Benoit Paire (FRA) 6:3, 6:3, 6:2

Ferrer musste gar nicht viel machen - er musste nur auf die zahlreichen Fehler (51 Unforced Errors) des Franzosen warten. Ferrer trifft in Runde drei auf Mikhail Youzhny.

Janko Tipsarevic (SRB/8) - Jeremy Chardy (FRA) 7:6 (7:4), 6:1, 7:5

Paul-Henri Mathieu (FRA) - John Isner (USA/10) 6:7 (2:7), 6:4, 6:4, 3:6, 18:16

Sollte man sich jemals dazu entschließen, ein Match von John Isner zu besuchen, sollte man sich an diesem Tag nichts mehr vornehmen. Es könnte legendär werden. Was Isner und Paul-Henri Mathieu in der zweiten Runde von Paris ablieferten, war einfach nur der Wahnsinn. Ein paar Zahlen des Amerikaners: 41 Asse, nur 1 Doppelfehler, 107 Winner. Aber eben auch 98 Unforced Errors.

Am Ende waren genau diese Fehler für seine Pleite ausschlaggebend. Nach 5 Stunden und 41 Minuten war der Krimi vorbei. Damit schafften es die Beiden allerdings nur auf Platz zwei in Roland Garros. Fabrice Santoro hatte 2004 Arnaud Clement in unfassbaren 6:33 Stunden besiegt.

Nicolas Almagro (ESP/12) - Marcos Baghdatis (CYP) 6:4, 6:3, 7:5

Juan Monaco (ARG/13) - Lukas Rosol (CZE) 7:6 (7:4), 6:0, 7:6 (7:5)

Richard Gasquet (FRA/17) - Grigor Dimitrov (BUL) 5:7, 7:5, 6:2, 6:3

Milos Raonic (CAN/19) - Jesse Levine (USA) 6:4, 7:5, 6:2

Advantage Regelmann: Rafael Nadals magische Paris-Bilanz - 135:13 Sätze!

Die ATP-Weltrangliste