Mit Kerber und Görges zum Klassenverbleib

SID
Angelique Kerber wird das Fed-Cup-Duell gegen Australien im Einzel eröffnen
© Getty

Mit der lange am Rücken verletzten Andrea Petkovic im Doppel wird die deutsche Fed-Cup-Mannschaft um den Klassenverbleib in der Weltgruppe gegen Australien in Stuttgart antreten.

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Andrea Petkovic selbst hätte sich in den Einzeln auch nicht aufgestellt. Das sagte die Weltranglistenelfte am Freitag nach der Auslosung im Stuttgarter Rathaus mit einem Lächeln. "Mir wäre das als Teamchefin auch zu riskant gewesen."

Demnach hat Barbara Rittner also alles richtig gemacht, indem die 38-Jährige anstelle der drei Monate am Rücken verletzten Petkovic Julia Görges neben der gesetzten Angelique Kerber für das Relegationsspiel gegen Australien um den Klassenverbleib in der Weltgruppe nominiert hat.

Petkovic mit Grönefeld im Doppel

Zumindest im Doppel darf Petkovic dann am Sonntag gemeinsam mit Anna-Lena Grönefeld aufschlagen, falls es sich Rittner nicht noch anders überlegt.

"Letztlich hat den Ausschlag für Julia gegeben, dass sie in den vergangenen drei Monaten viele sehr gute Matches gespielt hat, während Andrea verletzt war", sagte Rittner. Das Eröffnungseinzel gegen Australien wird am Samstag (12.00 Uhr) in der Stuttgarter Porsche-Arena allerdings Kerber gegen Australiens Nummer eins, Samantha Stosur, bestreiten.

"Angelique hat sehr viel Selbstvertrauen und ist für das Match bestens gewappnet", sagte Rittner. Im zweiten Einzel stehen sich dann im Anschluss Görges und Jarmila Gajdosowa gegenüber.

Kerber soll Deutschland zum Sieg führen

In der Partie gegen Australien geht es um sehr viel für den Deutschen Tennis Bund (DTB). Das trotz der Verletzung von Sabine Lisicki mit drei Spielerinnen unter den Top 20 erstklassig besetzte Team spielt an diesem Wochenende gegen den drohenden Absturz in die Zweitklassigkeit und nicht wie erhofft im Halbfinale um den Titel. "Der Druck ist nicht wegzudiskutieren", sagte Rittner, "aber ich freue mich, am Wochenende auf der Bank zu sitzen."

Den Sieger in diesem Duell vorauszusagen, wäre so gewagt wie der Tipp, dass Philipp Kohlschreiber in diesem Jahr Wimbledon gewinnt. Auch die zweite australische Spielerin Gajdosowa ist nicht zu unterschätzen.

"Die Chancen stehen bei 50:50", sagte Kerber. Dass die 24-Jährige als eigentliche Nummer eins des Teams an Position zwei spielt, liegt daran, dass sie zum Zeitpunkt der Nominierung vor zehn Tagen noch hinter Görges in der Weltrangliste gelegen hatte. Inzwischen führt sie der WTA-Computer auf Rang 14, Görges auf 16.

Es ist viel passiert seit der Niederlage im Fed Cup gegen Tschechien (1:4) im Februar, als sie schon froh war, überhaupt nominiert gewesen zu sein. Nach zwei Turniersiegen in Paris und zuletzt in der vergangenen Woche in Kopenhagen wird nun sogar von Kerber erwartet, dass sie die deutsche Mannschaft zum Sieg gegen Australien führt. Diese für sie ungewohnte Drucksituation scheint die Kielerin allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken. "Ich genieße das sogar eher", sagte sie.

Stosur lobt Kerbers Entwicklung

Wie es innerlich in ihr aussieht, wird sich am Samstag ab 12.00 Uhr zeigen, wenn sie mit Stosur auf dem Centre Court stehen wird. Die beiden Spielerinnen waren sich zuletzt im Halbfinale der US Open begegnet, das die Australierin in drei Sätzen für sich entschieden hatte. "Seitdem hat sich Angelique enorm verbessert", lobte Stosur.

Sie erwarte ein intensives und ausgeglichenes Match. Am Sonntag wird sie dann gegen Görges spielen, ehe Kerber und Gajdosowa den Einzelwettbewerb abschließen.

Rittner und die Mannschaft wollen sich allerdings nicht zu sehr auf die Stärken der Weltranglistenfünften konzentrieren, sondern auf ihre eigenen. "Wir können", sagte Rittner, "jede Spielerin der Welt schlagen".

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