Barthel siegt in Indian Wells gegen Jill Craybas

SID
Mona Barthel trifft in der zweiten Runde des Tennisturniers in Indian Wells auf Victoria Azarenka
© Getty

Den Auftakt beim bedeutenden Turnier in Indian Wells hat Mona Barthel leicht und locker absolviert: 6:1, 6:2 gegen die erfahrene US-Amerikanerin Jill Craybas. Kein Thema. Das wird in der nächsten Runde nun anders, wenn die Weltranglisten-Erste Wiktoria Asarenka (Weißrussland) wartet.

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Dennoch hat man das Gefühl: Da könnte was gehen für die 21-Jährige aus Neumünster. Wenn nicht jetzt, dann irgendwann in der nicht allzu fernen Zukunft.

Im Sauseschritt ist die Schleswig-Holsteinerin ist in der Weltrangliste von Platz 208 Ende 2010 auf Rang 37 geklettert, den sie seit einer Woche innehat.

Ein wenig im Schatten der "großen Vier" Andrea Petkovic, Sabine Lisicki, Julia Görges und Angelique Kerber hat sich auch Barthel in der erweiterten Weltklasse etabliert. "Mona ist die nächste Spielerin, die es unter die Top 20 schaffen wird", ist sich Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner sicher.

Steffi Graf Idol der Kindheit

Noch aber ist die Norddeutsche die "unbekannte Fünfte" im deutschen Frauentennis. Dass da aber eine mit Macht ins sportliche Rampenlicht drängt, ist auch der WTA aufgefallen, die Bartels in dieser Woche auf ihrer Website vorstellt.

Mit einer Körpergröße von 1.85 Metern, harten Aufschlägen und ihrem cleveren Spiel hat Barthels alle Voraussetzungen zum Erfolg: "Ich bin taktisch ganz gut, ich versuche zu variieren", sagt sie, "ich bin mental stark, bewege mich gut und schlage gut auf."

Schon als Dreijährige hat sie mit Tennis angefangen, einfach, weil sie es ihrer sechs Jahre älteren Schwester gleichtun wollte. "Steffi Graf war mein Idol, als Kind wollte ich immer die gleichen Klamotten wie sie tragen", erzählt Bartel, "meine Mutter meinte, ich sollte eigentlich Steffi heißen."

Spross einer Sportlerfamilie

Da sie aus einer Sportlerfamilie stammt, wurden Talent und Interesse der kleinen Mona gefördert. Vater Wolfgang war einst Junioren-Europameister im Kugelstoßen, Mutter Hannelore war ebenfalls Leichtathletin. Die Tenniskarriere der Tochter wurde zu einer Familienangelegenheit: "Ich war nie im Förderprogramm des Deutschen Tennis Bundes."

Das Abitur machte die Tennisspielerin nebenbei mit einem Einserschnitt, danach wollte sie probieren, wie es mit dem Profileben so klappt. Man flog um die Welt, die Mutter, eine Lehrerin im Ruhestand, als Betreuerin meist dabei, die Hotels billig, das Preisgeld gering. "Sorgen, dass ich es nicht schaffen würde, hatte ich nie", sagte Barthel.

Der Aufstieg war mühsam, aber kontinuierlich. Inzwischen hat sie in Michael Geserer einen Manager, in Hobart gewann sie im Januar ihr erstes WTA-Turnier.

Bei den Australian Open scheiterte sie in der dritten Runde 2:6, 4:6 an der späteren Siegerin Asarenka und hatte dabei im zweiten Satz gute Chancen. In Indian Wells ist nun die Chance zur Revanche gekommen. Da könnte was gehen.

Die WTA-Weltrangliste

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