Auch Görges verliert - Deutschland vor dem Aus

SID
Julia Görges musste sich trotz 1:0-Satzführung Petra Kvitova geschlagen geben
© Getty

Der Traum der deutschen Tennisfrauen vom ersten Halbfinaleinzug im Fed Cup nach 17 Jahren ist nach dem ersten Tag schon fast ausgeträumt. Gegen Titelverteidiger Tschechien liegt die Mannschaft von Barbara Rittner nach den Niederlagen von Sabine Lisicki und Julia Görges in Stuttgart mit 0:2 fast schon aussichtslos in Rückstand.

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Dabei war Görges gegen die Wimbledonsiegerin Petra Kvitova von einer Überraschung nur zwei Punkte entfernt. Mit 5:4 und 30:0 führte die 23 Jahre alte Görges im dritten Satz, ehe sich am Ende mit 6:3, 3:6 und 8:10 nach zwei Stunden und 21 Minuten geschlagen geben musste.

"Das ist natürlich total enttäuschend, dass es am Ende nicht gereicht hat", sagte Görges, "es steht jetzt leider 0:2. Ich habe die Partie trotzdem genossen, weil es die geilste Stimmung war, die je erlebt habe. Es war Gänsehaut pur."

Lisicki bricht in Tränen aus

Den Tschechinnen fehlt damit aus den letzten drei Partien am Sonntag nur noch ein Sieg, um die Runde der besten vier Mannschaften zu erreichen.

Sabine Lisicki war zunächst im Eröffnungseinzel etwas überraschend Iveta Benesova mit 6:2, 4:6, 2:6 unterlegen und anschließend auf der Pressekonferenz sogar in Tränen ausgebrochen. "Ich war gut vorbereitet, habe gekämpft und alles gegeben", sagte Lisicki, ehe ihr Nachsatz im Schluchzen unterging und sie von den Emotionen vollends überwältigt wurde.

Es war ja auch zum Weinen: Im zweiten Satz hatte die 22 Jahre alte Lisicki zwei Breakbälle zum 4:2. Doch sie nutzte die Chance nicht und verlor anschließend Satz und Match.

Lisicki gegen Kvitova unter Druck

Am Sonntag geht es nun mit der Partie zwischen Lisicki und Kvitova um elf Uhr weiter, ehe sich planmäßig Görges und Benesova gegenüberstehen. Teamchef Rittner bleibt es allerdings überlassen, die Aufstellung bis kurz vor Spielbeginn noch zu ändern. Angelique Kerber ist eine mögliche Option im Einzel.

"Ich werde die Ergebnisse jetzt sacken lassen und dann entscheiden, wen ich aufstellen werde", sagte Rittner. Natürlich sehe ein 0:2 "jetzt düster aus", gestand die 38-Jährige. "Aber wir stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand und haben überhaupt nichts mehr zu verlieren."

"Mit Nervosität hatte das allerdings nichts zu tun"

Vielleicht kommt diese Alles-oder-Nichts-Haltung auch Lisicki zugute. Vor allem mit dem Ballwurf beim Aufschlag hatte die Weltranglisten-14. große Probleme. Immer wieder musste sie die Bewegung abbrechen und neu beginnen.

"Der Aufschlag hatte Sabine im zweiten Satz verlassen", sagte Rittner. "Mit Nervosität hatte das allerdings nichts zu tun", bekannte Lisicki. Seltsam gehemmt wirkte sie aber auch bei den Grundschlägen gegen Benesova. Nach dem gewonnenen ersten Satz fehlte ihren Bällen die Länge, wuchtig waren sie, aber eben nicht präzise genug.

"Ich habe bis zum 4:2 im zweiten Satz gut und aggressiv gespielt", sagte Lisicki, "aber ich habe es im dritten Satz nicht mehr geschafft, mein aggressives Spiel durchzubringen." Rittner hofft nun darauf, dass der 0:2-Rückstand "Sabine lockerer macht", wie sie sagt. Sie könne ja viel besser spielen als heute.

Rittner: Görges "weltklasse"

Die Leistung von Görges nannte die Fed-Cup-Chefin indes "weltklasse".

Auch eine Kvitvoa habe dadurch an Substanz verloren. Barbara Rittner muss dem aussichtslos erscheinenden Rückstand ja irgendwie etwas Positives abgewinnen.

Julia Görges sagte trotzig: "Wir haben erst verloren, wenn Tschechien den dritten Punkt holt."

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