Julia Görges klettert auf Platz 16 der Welt

SID
Julia Görges klettert trotz Final-Niederlage gegen Agnieszka Radwanska auf Platz 16 der Welt
© Getty

Müde war sie, aber auch stolz. Vor allem aber hatte sie nicht aufgegeben, sich durchgebissen und den inneren Schweinehund besiegt. "Ich bin nicht enttäuscht nach diesem Finale. Ich habe mich immer wieder reingekämpft ins Spiel, obwohl die Beine am Ende sehr schwer wurden", sagte die deutsche Tennishoffnung Julia Görges, nachdem sie am Samstag ihren dritten Titel nach Stuttgart 2011 und Bad Gastein 2010 verpasst hatte. "Ich fahre stolz aus Dubai weg."

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Zwar zog sie in einem umkämpften Endspiel am Persischen Golf nach eindreiviertel Stunden mit 5:7, 4:6 den Kürzeren gegen die Polin Agnieszka Radwanska. Was aber zählte, war Görges' Kämpferherz, das der 23-Jährigen in den letzten Wochen schon abhandengekommen schien.

Harte Kritik hatte sie sich von Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner anhören müssen, wenn sie mal wieder nicht alles gegeben oder Matches sogar abgeschenkt hatte.

Das ist vorbei. Julia Görges ist sich ihrer Stärke bewusst. "Ich habe gemerkt, wie nah ich an den Spitzenspielerinnen dran bin - und dass es sich lohnt, in den Matches immer dran zu bleiben und hartnäckig im Kopf zu sein."

Görges jetzt auf Platz 16 der Welt

Die Russin Swetlana Kusnezowa, Daniela Hantuchowa aus der Slowakei und die Dänin Caroline Wozniacki schlug die Schleswig-Holsteinerin nacheinander - und darf sich nun über einen Sprung auf Platz 16 der Weltrangliste freuen.

"Dass wir gerade vier Top 20-Spielerinnen haben, ist das Produkt harter Arbeit", sagte Görges. Die verletzte Andrea Petkovic, Sabine Lisicki und Angelique Kerber sind das Erfolgs-Quartett, das im Fed Cup allerdings den großen Wurf gegen Tschechien verpasste und nun im April in Stuttgart gegen Australien gegen den Abstieg aus der Weltgruppe kämpft.

"Es ist nicht so leicht, wie viele denken, sich da vorne zu behaupten", erklärt Görges. "Die Konkurrenz ist enorm. Es ist halt ein wenig unberechenbar in der Weltrangliste, viele Positionswechsel. Aber das ist nicht ein Ausweis von Schwäche."

Becker meldet sich in der Elite zurück

Zu alter Stärke scheint Benjamin Becker zurückzufinden. Nach sechsmonatiger Verletzungspause wegen einer Ellenbogen-Blessur meldete sich der Mettlacher in Memphis zurück in der Weltelite. Das Finale allerdings verpasste er durch ein 4:6, 4:6 im Halbfinale gegen den kanadischen Vorjahresfinalisten Milos Raonic.

Es war Beckers erstes Halbfinale seit Bangkok 2010. Der in Montenegro geborene Raonic knallte ihm 14 Asse um die Ohren. "Er schlägt so verdammt hart auf; da ist es unglaublich schwer, zu reagieren", sagte der 30-jährige Becker. Seinen vierten Titel konnte Raonic nun nur noch der Österreicher Jürgen Melzer streitig machen.

Sommer, Sonne und das Leben aus dem Koffer gehen für Becker in der Vorbereitung auf das am 7. März startende Masters-Turnier in Indian Wells weiter. Julia Görges dagegen hat genug von der Hitze. Sie flüchtete gleich nach dem Finale nach Hause.

"Die Woche hier in Dubai hat sehr viel Substanz gekostet mit den Spielen gegen Topgegnerinnen." Sie freut sich auf eine kurze Zeit des Nichtstuns daheim in Bad Oldesloe. "Ich muss ein paar Tage abschalten. Den Flug nach Indian Wells will ich eigentlich lieber nach hinten schieben. So komme ich noch mal in den Genuss des deutschen Winters."

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