Wozniacki feiert sich selbst

SID
Caroline Wozniacki ist dieses Jahr nicht mehr vom ersten Platz der WTA-Weltrangliste zu verdrängen
© Getty

Vier Jahre nach Justine Henin beendet Caroline Wozniacki als erste Spielerin die Tennissaison zum zweiten Mal in Folge als Nummer eins. Krönen will die Dänin ihr Jahr mit dem Gewinn der WTA-Championships in Istanbul.

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Als im Sinan Erdem Dome von Istanbul die letzten Lichter gelöscht und die Zuschauer längst nach Hause gegangen waren, stand Caroline Wozniacki noch immer unter Strom. "Ich feiere mit meinem Team das zweite Jahr als Nummer eins. Das ist ein sehr stolzer und denkwürdiger Moment", twitterte die Dänin um 1.00 Uhr morgens. Wie im Vorjahr beendet Wozniacki die Saison an der Spitze der Weltrangliste, krönen will die 21-Jährige ihr Jahr mit dem Gewinn der WTA-Championships in der Türkei.

"Nur wenige Spielerinnen haben das Jahr als Nummer eins beendet. Es ist deshalb etwas ganz besonderes, es zweimal nacheinander zu schaffen. Ich stehe erst am Beginn meiner Karriere und habe schon so viel erreicht. Ein Traum ist wahr geworden", sagte Wozniacki.

Beim mit 4,9 Millionen Dollar dotierten Showdown am Bosporus profitierte sie im Kampf um den Tennisthron vom verletzungsbedingten Aus ihrer einzigen Kontrahentin Maria Scharapowa, die Freude konnte das aber nicht trüben. Bei aller Zufriedenheit mit sich selbst muss "Caro" in der Öffentlichkeit aber weiterhin um Anerkennung für ihre Leistungen kämpfen.

Noch immer ohne Grand-Slam-Sieg

"Ich denke, die Leute wissen schon, wie bedeutend das ist", sagte Wozniacki in Istanbul mit Blick auf die Weltrangliste trotzig: "Jedes kleine Mädchen und jeder kleine Junge weiß, was es heißt, die Nummer eins zu sein."

Wozniacki stand praktisch die gesamte Saison ganz oben, lediglich im Oktober musste die Skandinavierin der Belgierin Kim Clijsters für eine Woche den Vortritt lassen. Dennoch ist die hübsche Blondine für viele im Tenniszirkus keine echte Nummer eins, weil in ihrer Siegerliste noch immer weder ein Grand-Slam-Turnier noch ein wirklich großer Titel aufgeführt wird. In diesem Jahr stand sie noch nicht einmal im Finale eines Majors.

Die Branchenführerin will sich ihren Erfolg trotz aller Misstöne nicht klein reden lassen. "Man hat etwas Bemerkenswertes erreicht, wenn man die Nummer eins ist", sagt Wozniacki. Die Dänin mit polnischer Abstammung hat es immerhin als erste Spielerin seit Justine Henin geschafft, in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Saison an der Spitze der Weltrangliste zu beenden. Der mittlerweile zurückgetretenen Henin war das 2007 gelungen.

Wozniacki derzeit Gruppenzweite

Die Belgierin musste sich wegen ihrer zahlreichen großen Titel keine unbequemen Fragen gefallen lassen. Wozniacki hat noch einen weiten Weg vor sich, ehe ihr die Spießrutenläufe durch die Pressekonferenzen erspart bleiben. Ein erster Schritt dahin wäre fraglos der Sieg in Istanbul. Noch ist alles möglich, mit einem Sieg und einer Niederlage lag die Branchenführerin vor ihrem Spiel vom Donnerstag in der Roten Gruppe auf dem zweiten Platz.

Scharapowa hätte beim Jahresabschlussturnier in Istanbul mindestens das Halbfinale erreichen müssen, um die Dänin abzulösen. Wegen einer Knöchelverletzung stieg die Russin aber nach ihrem zweiten Auftritt aus.

Die WTA-Weltrangliste im Überblick

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