Grönefeld künftig nur noch im Doppel

SID
Anna-Lena Grönefeld beendet ihre Einzelkarriere
© Getty

Die einst beste deutsche Tennisspielerin Anna-Lena Grönefeld hat ihre Karriere im Einzel beendet und wird künftig nur noch im Doppel antreten.

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"Das Wichtigste für mich ist, dass ich weiter Spaß habe am Tennis. Den hatte ich die letzten Monate im Einzel nicht mehr", sagte die 26-Jährige im Gespräch mit dem Magazin "Kicker": "Die Ergebnisse sind ausgeblieben, der Erfolg war nicht da."

Zum Schluss sei es "eine Qual" gewesen: "Es war nicht einfach, sich das selbst einzugestehen. Mit der Entscheidung fühle ich mich jetzt besser." Ein Hintertürchen lässt sich die gebürtige Nordhornerin allerdings offen: "Vielleicht kommt aber auch noch mal das Feuer zurück, das ist nicht ausgeschlossen."

Grönefeld mittlerweile entspannter

Tennis hat im Leben von Anna-Lena Grönefeld schließlich nach wie vor einen hohen Stellenwert. "Es ist weiterhin mein Beruf. Ich habe immer noch Spaß am Tennis. Es ist mein Lebensmittelpunkt", sagte sie. Sie sei heute deutlich entspannter als in den Anfangsjahren ihrer Karriere: "Ich war früher viel verbissener. Mittlerweile kann ich über alte Geschichten auch lachen. Ich bin offener geworden."

Dem deutschen Fed-Cup-Team will die einstige Nummer 14 der Welt (April 2006) auf jeden Fall als Doppelspielerin erhalten bleiben. "In der Einzelsportart Tennis ist das ein angenehmes Miteinander im Jahr", sagte sie dem "Kicker": "Und es ist toll, für Deutschland zu spielen. Für 2012 hoffe ich, im Doppel zum Erfolg der Mannschaft beitragen zu können." Deutschland trifft in der ersten Runde am 4./5. Februar in Stuttgart auf Tschechien.

Große Freude über starke deutsche Damen

Die Erfolge der aktuellen deutschen Generation verfolgt Anna-Lena Grönefeld mit großer Freude. "Es ist schön zu sehen, dass das deutsche Frauentennis so präsent ist", sagte sie: "Ich wäre damals zu meiner besten Zeit auch gerne in dieser Position gewesen. Ich war sehr alleine da oben. Das war schwierig. Mehr gute deutsche Spielerinnen hätten damals etwas mehr Druck von mir genommen."

Ihre Zeit mit dem umstrittenen spanischen Trainer Rafael Font de Mora hat Anna-Lena Grönefeld nach eigenem Bekunden abgehakt: "Ich habe sicherlich von damals einige Macken mitbekommen. Die behalte ich für mich. Ich habe gelernt, damit zu leben."

Von 2001 bis 2006 hatte Grönefeld bei Font de Mora in Arizona gelebt und trainiert, ehe sie sich von ihm trennte. Das Training bei dem Spanier sei zwar gut gewesen, aber das Leben ansonsten schrecklich, gab sie damals ebenfalls im Gespräch mit dem "Kicker" zu Protokoll: "Ich habe nichts alleine entschieden. Aber ich kannte es nicht anders, ich dachte, das muss alles so sein, sonst wird man nichts im Tennis."

Heute lebt und trainiert Grönefeld in Saarbrücken bei Dirk Dier, ob das so bleibt, ist derzeit noch nicht geklärt: "Meine Familie lebt im Norden von Deutschland, dort zieht es mich schon deshalb hin." In den kommenden Wochen will sie ausprobieren, "ob es mir eventuell gefällt, in Hannover im Leistungsstützpunkt des niedersächsischen Verbandes mitzutrainieren". Überstürzen will sie nichts: "Es muss mir dort gefallen, ich muss mich wohlfühlen."

Anna-Lena Grönefeld im Steckbrief

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