Angelique Kerbers Finaltraum geplatzt

Von SPOX
Angelique Kerber (l.) verlor im US Open-Halbfinale gegen die Australierin Samantha Stosur
© Getty

Angelique Kerber hat den sensationellen Durchmarsch verpasst. Am 13. Tag der US Open unterlag sie im Halbfinale Samantha Stosur in drei Sätzen. Die Australierin trifft im Endspiel auf Serena Williams, die Caroline Wozniacki abfertigte. Bei den Herren setzte sich Novak Djokovic gegen Roger Federer durch, im Finale erwartet ihn Rafael Nadal, der Andy Murray ausschaltete. Philipp Petzschner holte mit Jürgen Melzer den Doppeltitel.

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Damen - Halbfinale (alle Damen-Ergebnisse)

Samantha Stosur (AUS/9) - Angelique Kerber (GER) 6:3, 2:6, 6:2

Im Halbfinale war Schluss für Angelique Kerber. Die Weltranglisten-92. verlor gegen die an Nummer neun gesetzte Samantha Stosur (Australien) in 1:46 Stunden. Stosur trifft im Finale auf Turnierfavoritin Serena Williams (USA), die sich gegen die topgesetzte Caroline Wozniacki (Dänemark) durchsetzte.

Die 23-jährige Kerber verbessert sich durch ihr bislang mit Abstand bestes Resultat im neuen Ranking auf Platz 34 und kassiert 450.000 Dollar (330.000 Euro) Preisgeld. Die Prämie entspricht mehr als der Hälfte ihrer bisherigen Gesamteinnahmen in acht Profijahren.

Die Linkshänderin, erste Deutsche im US-Open-Halbfinale seit Steffi Graf 1996, schlug sich gegen Stosur wacker. Besonders im zweiten Durchgang spielte Kerber mit der French-Open-Finalistin von 2010 Katz und Maus. Die Kielerin ließ sich auch nicht davon irritieren, dass beim ersten Satzball der Griff ihres Schlägers brach.

Nur wenig später holte sich Kerber unter dem Jubel der rund 2000 Zuschauer den zweiten Durchgang. In der Folge forcierte Stosur den Druck und reduzierte ihre Fehlerquote deutlich. Kerber lag schnell mit 0:5 zurück und brachte nur noch ein Aufschlagspiel durch.

Serena Williams (USA/28) - Caroline Wozniacki (DEN/1) 6:2, 6:4

Serena Williams setzte sich vor heimischer Kulisse überraschend deutlich gegen die Weltranglistenerste Caroline Wozniacki durch. Trotz insgesamt 34 Unforced Errors benötigte die an Nummer 28 gesetzte US-Amerikanerin gerade mal 1:26 Stunden, um den Finaleinzug perfekt zu machen.

Die 29-Jährige ist in diesem Jahr auf Hartplatz noch unbesiegt (18:0 Erfolge). Im Endspiel trifft sie auf Samantha Stosur, die die Kielerin Angelique Kerber besiegte.

Wozniacki, die weiterhin auf ihren ersten Grand-Slam-Titel wartet, kam niemals in die Partie und kam insgesamt gerade mal auf fünf Winner. Williams dominierte am Netz und schlug zudem elf Asse.

Die WTA-Weltrangliste

Herren - Halbfinale (alle Herren-Ergebnisse)

Novak Djokovic (SRB/1) - Roger Federer (SUI/3) 6:7, 4:6, 6:3, 6:2, 7:5

Was für ein Match zwischen den beiden besten Hartplatzspielern der Welt!!! Hier war alles drin: Federer sah nach zwei Sätzen schon wie der sichere Sieger aus, die Körpersprache des Djokers verhieß nichts Gutes. Aber natürlich kämpfte der Serbe und kam zurück - und wie!

In den Sätzen drei und vier machte er praktisch keine Fehler mehr und spielte den Schweizer phasenweise an die Wand. Nun sah Federer so aus, als würde er kein Spiel mehr machen.

Doch der fünfte Satz gestaltete sich auf höchstem Niveau völlig ausgeglichen, bis Djokovic beim Stande von 3:4 einen Doppelfehler sowie ein paar leichte Vorhandfehler machte und den eigenen Aufschlag zu Null abgab. Federer servierte zum Finaleinzug und hatte zwei Matchbälle, aber mit einem krachenden Vorhand-Cross-Return von einem anderen Stern wendete Djokovic ein letztes Mal das Blatt.

Die Nummer eins holte sich das Re-Break, ließ einen geknickten Federer zurück und machte auch die nächsten drei Spiele klar. Beim Handshake konnte Federer seine Emotionen kaum verstecken und machte sich, sichtlich deprimiert, schnell vom Acker.

Vor dem diesjährigen Wimbledon-Turnier hatte Federer noch nie eine Zwei-Satz-Führung bei einem Grand-Slam-Turnier noch abgegeben. Nach der damaligen Pleite im Viertelfinale gegen Jo-Wilfried Tsonga passierte es ihm nun schon zum zweiten Mal hintereinander. Trotzdem: Alles in allem hat der vielleicht beste Spieler aller Zeiten ein bärenstarkes Turnier gespielt.

Rafael Nadal (ESP/2) - Andy Murray (GBR/4) 6:4, 6:2, 3:6, 6:2

Titelverteidiger Rafael Nadal ist seinem großen Rivalen Novak Djokovic ins Finale gefolgt. Der an Position zwei gesetzte Spanier besiegte in der Vorschlussrunde den Briten Andy Murray nach 3:24 Stunden in vier Sätzen.

Bereits bei den Grand-Slam-Turnieren in Paris und Wimbledon in diesem Jahr hatte Nadal das Semifinal-Duell mit dem Weltranglistenvierten Murray gewonnen. Djokovic hatte Nadal zuletzt im Finale von Wimbledon in vier Sätzen geschlagen. Die bisherigen fünf Duelle mit dem Spanier in diesem Jahr konnte der Serbe allesamt gewinnen.

Herren-Doppel - Finale (alle Herren-Doppel-Ergebnisse)

Petzschner/Melzer (GER/AUT/9) - Fyrstenberg/Matkowski (POL/6) 6:2, 6:2

Philipp Petzschner hat seinen zweiten Doppel-Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier gefeiert: Der Bayreuther besiegte mit seinem österreichischen Partner Jürgen Melzer im Finale die Polen Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski (Nr. 6) in nur 49 Minuten. Petzschner und Melzer hatten 2010 in Wimbledon den Titel geholt.

Zuvor hatten sich beim letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres nur zwei Deutsche in die Doppelsieger-Liste eintragen können. 1937 gewannen Gottfried von Cramm und Henner Henkel zusammen den Titel.

Das Duo Petzschner/Melzer kassierte ein Preisgeld von insgesamt 420.000 Dollar (310.000 Euro). Es war der dritte Doppel-Titel der Beiden in diesem Jahr. Das Match im Arthur-Ashe-Stadium hatte erst um kurz vor Mitternacht Ortszeit begonnen.

Die ATP-Weltrangliste